Neuer Stern am neoklassischen Himmel.
Triste Regentage, grauer Himmel und stürmische Zeiten im Herbst. Dagegen hilft entweder ein ausgedehnter Urlaub jenseits des Äquators – oder man lauscht dem kommenden Debüt „A Hidden Place“ vom Holländer Jeroen Dirrix. Der Komponist fällt auch eindeutig in die Kategorie, sein Herz bei den ersten Klängen an den Musiker zu verlieren. Moderne Klassik mit verwobenen Rahmen tangierender Melancholie bringt Jeroen Dirrix mit der EP etwas Wärme und akustische Klangfarben dem Hörer sehr nahe. Man wird mit großer Sicherheit in Zukunft noch sehr oft über den Namen stoßen, denn die EP lässt ein enormes Musikverständnis erahnen.
Die Musik von Jeroen Dirrix dreht sich um tiefe Intuition. Der Musiker ist Multi-Instrumentalist und Produzent mit Sitz in Rotterdam. Nachdem er seinen musikalischen Weg als klassisch ausgebildeter Schlagzeuger begonnen hat, ist seine Erfahrung auf jedem kultivierten Blickwinkel sehr ausgeprägt. Seine Fußstapfen hat er beispielsweise in zahlreichen Jazz-Ensembles, Symphonieorchestern und Rockbands hinterlassen. Doch eine entflammte Liebe zur modernen Klassik ließ den Komponisten einen neuen Weg einschlagen. Dass diese Entscheidung im Musikbereich der Neoklassik eine Bereicherung darstellt, kann man auf den vier Stücken der EP „A Hidden Place“ sehr deutlich heraushören.
Besinnlich und trotz allem expressiv und emotional
Man wird auch sehr schnell merken, was die tragenden Säulen in den Kompositionen aus der Feder von Jeroen Dirrix sind. Sehr eingängige und einprägsame Klangstrukturen, sehr feinfühlig und intim zum Notenblatt gebracht. Dominierend sind meist die sanften und warmen Bögen der elektronischen Klangblüten, untermalt mit romantischen Klavieranschlägen. Geformt zu einem homogenen Klanggefüge verbreitet der Holländer ein stark emotionales Bild der Fragilität. In einzelnen Stücken wird der moderne Aspekt auch angehoben, verliert allerdings nie die Wurzeln zum klassischen Genre. Die EP agiert wie ein Laubblatt an einem Baum, das sich im Wind wiegt und dann leise und ästhetisch zu Boden gleitet. Trotzdem - der Komponist lässt jeden Hörer die Wahl der akustischen Interpretation: Sanft, leise und mit Wehmut erklingen die fragilen Stücke, die beinahe einen meditativen Zustand beim Hören auslösen können. Wie oben angesprochen, der Musikliebhaber der modernen Klassik wird definitiv sein Herz bei den beiden Stücken „Merging Landscapes“ und „Call the Flood“ verlieren. Elektronische Klanglandschaften, die unter die Haut gehen und ein Klavierspiel, um die Gefühlswelt so richtig aufzuwühlen. Sehr viel Herz und Seele bringt der Komponist hier auf die musikalische Waagschale. Die Kunst, Stücke so zu komponieren, dass sie einem gedanklich die Hand ausstrecken und sagen: „Ich bin da für Dich.“ - ist hier hundertprozentig gelungen. Etwas bedächtiger und mit klarem Fokus auf das Klavier erstrahlt der Titelsong „A Hidden Place“. Besinnlich und trotz allem expressiv und emotional verankert auf der EP, hat man knapp 20 Minuten eine leicht verträumte Reise hinter sich, die doch im Gedächtnis bleiben wird. Unter dem Label-Dach von Moderna Records ist der Musiker auch sehr gut aufgehoben, man kann da nur gratulieren. Man kann daher festhalten, mit „A Hidden Place“ geht am Himmel des Neoklassischem Genre ein neuer Stern auf, der sicherlich noch in Zukunft heller strahlen dürfte. Man darf gespannt sein auf das erste Album Jeroen Dirrix, welches hoffentlich nicht lange auf sich warten muss. Release der EP „A Hidden Place“ ist der 22. Oktober 2021, Freunde der modernen Klassik sollten unbedingt die Debüt-EP auf dem Zettel haben. Links zu Jeroen Dirrix:
A Hidden Place - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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