Treibend und nachdenklich zugleich.
Auch die Region Australien hat eine belebte und talentierte Post-Rock Szene. Dieser Aspekt ist uns in den letzten Jahren recht deutlich aufgefallen. Immer wieder macht eine Formation mit sphärischen Post-Rock auf sich aufmerksam, dieses Mal ist es die fünfköpfige Band mit Namen iiah. Sei der Gründung im Jahre 2013 gab es die ein oder andere Hörprobe in Form einer Single oder EP, nun legen die Fünf mit „Distances“ ihr Debütalbum vor, bereit nach den Sternen am Post-Rock Himmel zu greifen.
Dabei sind iiah nicht auf lupenreinen Post-Rock Pfaden unterwegs, in ihrer Musik werden verschiedene Einflüsse auf intelligente Art verschachtelt. Diese fallen recht atmosphärisch aus, von Teilen aus dem Alternativen, über dem Bereich des Ambient, hat man einiges sich für das Debüt einfallen lassen. Natürlich zelebriert Iiah mit den typischen Gitarreneffekten im Post-Bereich, die mit Klanglandschaften vom Keyboard und dem Schlagzeug gekoppelt sind. Komplex und dynamisch agiert Distances auf eine erfrischende Weise, treibend und nachdenklich zugleich.
Talent und alle Werkzeuge im Musik-Koffer
Selbst Stimme & Gesang wissen die Australier in einigen Songs auf eine Weise einzubauen, die einem dicke Gänsehaut beschert. Generell kann man festhalten, dass Distances mit einer leichten, melancholischen Aura ausgestattet ist. Angerührt durch gefühlsbetonte Gitarrenarrangements, die mal sacht, leise und verträumt erklingen, aber auch mal energiegeladen und brachial ein Feuerwerk abbrennen können. Iiah merkt man an, dass ihre Musik aus tiefster Seele entstammt und alle fünf Bandmitglieder ein außerordentliches Musikverständnis besitzen. Distances mag zwar mit seinen 6 Songs kein Meilenstein im Genre sein, doch dass muss es auch nicht, als Debüt ist es jedenfalls ein fester Grundstein, auf dem man aufbauen kann. Hängen geblieben sind Songs wie „Kintsugi“ mit emotionalen Klangfarben und ausgefeilter Instrumentalisierung, die am Ende zur Hochform aufläuft. „Voyager“ lässt einen mit eingängigen Klangstrukturen und einem sehnsuchtsvollen Gesang dicke Gänsehaut bescheren. Definitiv ein Song mit „wow“-Effekt. „Passengers & Awakening“ hat viele experimentelle Post-Rock Nuancen zu bieten in einem sehr lakonisch-melancholischen Klangteppich. Und der „Opener “Polaris“ zeigt, was Musik in dem Bereich Post-Rock aus Down Under irgendwie so einzigartig auf diese Welt macht. Der Begriff „Geheimtipp“ ist hier völlig unangebracht, denn iiah haben selbst alle Werkzeuge im Musik-Koffer und das Talent, es eines Tages bis an die Spitze zu schaffen. Mit dem Debüt ist man auf dem besten Weg es auch anzugehen, eine mitreißende Atmosphäre und verträumten Post-Rock bieten die fünf Australier mit ihrem Album, dass sich keinesfalls verstecken muss vor internationalen Größen. Für umgerechnet 6,70 Euro kann man das Album auf Bandcamp herunterladen, eine Investition, die sich sicher lohnt und der Band zugutekommt. Relevante Links:
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Februar 2024
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