Mondlicht, was sich im Wasser spiegelt.
Am Freitag werden die belgischen Post-Rocker von If Anything Happens To The Cat, kurz IAHTTC, ihr lang erwartetes, zweites Album mit dem Titel “Mångata“ veröffentlichen. Fast vor 3 Jahren debütierte die Formation mit ihrem Album ‚Sun Drunk Moon' – ein fester Grundstein für eine angestrebte Bandkarriere. Das Album ist lose auf dem Konzept des Wassers zugeschnitten. Jeder Song erinnert an eine Erfahrung oder Geschichte, die sich um das Thema mit Wasser dreht, was auch der Albumtitel suggeriert.
Vorab ein paar Hintergründe zu dem neuen Album der Fünf. Das schwedische Wort Mångata steht für den mondbeschienenen Streifen auf der Wasseroberfläche, der an einen Weg erinnert. Ein sehr romantischer Ansatz, was auch das Album sehr tief herüberbringt. Bei der Entstehung zu Mångata überließ die Band nichts dem Zufall. Die technische Aufbereitung legte man in die Hände von Cult of Luna-drummer Magnus Lindberg, der schon für viele Bands eine erste Anlaufstelle für technische Raffinesse seit Langem ist.
Auch stilistisch heben sich If Anything Happens To The Cat recht deutlich von ihren Kollegen im Post-Genre ab. Die Post-Rock-Bögen verfließen energisch und reich an Tempo, die Klanglandschaften verleiten zur gewohnter Euphorie. Auffallend an dem Album ist der Aspekt, dass viel mehr rhythmische Gitarrenarrangements Einzug gehalten haben, welche im Bezug am Vorgänger durchstrukturiert worden. Der Klimax der Instrumente ist noch weiter ausgebaut worden, allen voran die Gitarren sind auf einem leicht melancholischen Niveau, oft gekoppelt mit experimentellen Schichten und Facetten aus dem Shoegaze und Indie-Rock. Impulsgeber im Post-Rock-Genre
Das Album glänzt mit seinen dynamischen Strukturen und seiner intelligenten Spielart. Hinzu kommen Gesangseinlagen, die mal romantischer Natur sind, aber auch mal ausufern können. If Anything Happens To The Cat haben schon ein exorbitantes Musikverständnis, Musik und Gesang zu einem tief greifenden Post-Gefüge zu verschachteln. Stücke wie „Five Lion Mountain“ sind prädestiniert dafür nominiert zu werden, wie modernen Post-Rock in der Gegenwart klingen sollte. Auch die romantische Ballade „Out an into The Vast“ verzaubert mit Post-typischer Anmut. Mit einem bezaubernden Zusammenspiel aller Instrumente erklingt „Lakeside, Endless“, welches sich von Minute zu Minute zu einem wahren Glanzstück entpuppt. Erst ruhig und bedächtig ziehen die Belgier mit fortlaufender Dauer Dramaturgie und Dynamik an. Emotional agiert auch der Song „Raven steals the Light“, mit vielen experimentellen Ebenen, vor allem die Arrangements der Bläser geben dem Stück eine Unikate Handschrift. Mångata kommt mit filmreifer Inszenierung, der von Song zu Song so richtig aufblüht. Die sensiblen, progressiven Spiele auf den Gitarren und vielschichtige Instrumentalisierung sind ein Markenzeichen der fünf Belgier auf ihrem neuen Werk. "Mångata" richtet sich daher auch an Musikliebhaber, die ein akustisches Erlebnis suchen. Man kann IAHTTC durchaus auch als Impulsgeber im Post-Rock-Genre ansehen. Ihr Stil, die Auffassungsgabe im musikalischen Bereich und den Drang mit der Musik zu experimentieren, werden von der Band sehr ausgereizt und stetig weiterentwickelt. Da ist es schon verwunderlich, dass ein Plattenlabel die Fünf noch nicht unter Vertrag genommen hat. Release ist am 09.09.2017, ein Pflichtkauf für jeden Post-Rock Fan, der es ein wenig emotional immer mag. Links zu IAHTTC:
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Februar 2024
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