Melancholische Verbundenheit.
Liebe Musikfreunde, lasst uns gemeinsam zurücklehnen und die Augen schließen, um einzutauchen in die romantischen Klänge von der aktuellen EP „Closer“ vom Berliner Soloprojekt I Shiver. Eine leichte Prise aus dem Singer-Songwriter Genre, garniert mit Teilen aus dem Indie-Rock und einer emotionalen Stimme, die Herbstmelancholie entflammt akustisch wie eine Kerze, die in dunklen Novembertagen das Zimmer erhellt. Entspannte Klänge zum Mitsummen und Träumen, die mit sehr viel Herz und Seele komponiert wurden und bei dem es über Nähe und Distanz, sowohl physisch als auch emotional geht.
Hinter dem Projekt I Shiver steckt Konrad Reichel, der unter anderem in der Band Watching Tides eine musikalische Heimat gefunden hat. Da die Band das gesamte Kontrastprogramm zu I Shiver darstellt, kann der Musiker hier sein gesamte, emotionale Bandbreite ausleben. Das tut er auch auf eine sehr charmante Weise, die EP „Closer“ hat insgesamt sechs gefühlvolle Geschichten rund um das Themenkonzept im Gepäck. Untermalt mit der Akustik von genretypischen Gitarrenklängen im Genre, erfindet man das Rad nicht komplett neu, kann aber Eigenständigkeit und eine gute Portion Talent heraushören.
Die EP wurde wie ein emotionalen Kinofilm akustisch inszeniert
Der Berliner verwebt Aspekte aus dem Bereich der Singer-Songwriter ebenso geschickt wie aus dem Indie-Genre. Diese Klanglandschaften haben durchweg einen sehr verträumten Einschlag und sind oft mit fragilen Fäden aus der Melancholie durchzogen. Die Stimme von Konrad ist sehr gefühlsbetont und gibt den Songs eine sehr persönliche Note. Es ist eine emotional geladene Akustik, bei dem man an verregneten Tagen aus dem Fenster blickt und den Klang der Tropfen an der Scheibe lauscht. Der Berliner ist durch und durch ein Romantiker, diese Klangfarben werden ohne Mühe auf den Zuhörer übertragen. Die Dynamik ist ausgewogen, balanciert aus Ton und Gefühl, teils mit eingängigen Strukturen arrangiert, die durchaus im Ohr hängenbleiben. Der musikalische Rahmen besteht aus feinfühligen Gitarren-Arrangements, die den akustischen Gesamtbild sehr Klang ästhetisch abrunden. Versunken und verträumt erklingen da Stücke wie „Home Now“ oder „Too many Miles“. Großartige Lieder, die Herz und Seele gleichermaßen durchbohren mit ihren akustischen Botschaften. Generell fällt es schwer, auf der aktuellen EP „Closer“ einzelne Stücke besonders hervorzuheben. Alle Lieder besitzen eine magische Aura, den Zuhörer an die Hand zu nehmen und ihn einzubetten mit einem sanften Schleier der Feinfühligkeit. Die beidem Titel „Unlearn to Swim“ und der Titeltrack „Closer“ hätten genauso gut als musikalische Begleitung in der Videospielreihe von Square Enix „Life is Strange“ gefunden werden können. Man kommt ohne hin nicht um den Punkt herum, dass I Shiver seine EP wie einen emotionalen Kinofilm akustisch inszeniert hat. Die aktuelle EP „Closer“ geht mit seiner sensitiven, melancholischen Ader sehr in die eigene Gefühlswelt, ob gewollt oder nicht, man lässt sich sehr gern entführen von dieser klang erfüllten Romantik von Konrad Reichel. Selbst Musikliebhaber, die im Bereich Indie-Rock noch nach Überraschungen suchen, werden definitiv mit der Musik vom Berliner fündig. Musik zu erschaffen, die den Hörer mit seinen eingängigen Melodien berühren kann, trägt wohl den größten Anteil von I Shiver. Release war am 22. Oktober 2021 über Midsommer Records. Da die EP noch unter dem Radar agiert, wird es Zeit, diesen Aspekt sehr schnell zu ändern. Links zu I Shiver:
Closer - Songliste/Dauer:
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