Aushängeschild für philosophische Akustik.
2013 haben wir Hotel Neon auf unserem alten Blog mit dem gleichnamigen Debüt bereits vorgestellt. Das Besondere an dem Trio ist die Tatsache, dass Hotel Neon niederschlagende, aktuelle und persönliche Themen in ihren breit gefächerten Klanglandschaften aufarbeitet. Der Kern dieser Formation besteht nach wie vor aus den Tasselmyer-Brüdern, bekannt mit ihrem Hauptprojekt „Sound of Rescue“. Mit Steven Kemner gibt es das neue Album „Context“, welches gleich auf Platz 1 auf Bandcamp einschlug. Zurecht.
Wie bereits der Vorgänger bedient sich Hotel Neon von den Anlagen an seinem Stammbaum von The Sound of Rescue. Trotzdem ist die Atmosphäre von den Kanadiern auch irgendwie einzigartig. Viele Facetten aus dem Drone und dem Ambient kombinieren die Drei zu eindrucksvoller Atmosphäre auf vielen Ebenen. War das Debüt noch mit sehr düsteren und depressiven Nuancen abgehandelt wurde, was auch dem Konzept entsprach, agiert Context deutlich anders.
Nach wie vor merkt man an den Klangstrukturen die deutliche Handschrift ihrer Schöpfer, den Tasselmyer, an. Doch Context bedient sich neben der genretypischen Instrumentalisierung noch an einer anderen Nuance: Neoklassische Akzente bilden das Bindeglied zwischen der treibenden Dynamik an elektronischen Klängen und verträumten Passagen. Denn Context bedient mit seiner musikalischen Darbietung an emotionaler Divergenz eine Vielzahl an akustischen Erlebnissen. Erstklassiger Ambient auf sehr hohem Niveau
Emotional getriebene Musik besitzt viele Klangfarben, da ist Context keine Ausnahme. Man ahnt, was die Drei mit ihren Kompositionen den Hörer mitgeben möchten. Und dieser Aspekt schafft Hotel Neon wie kaum ein anderer in diesem Bereich. Das Album verleitet, die Augen zu schließen und sich gefangen nehmen zu lassen von dieser akustischen Kulisse. Dabei entscheidet nicht das Trio, sondern der Hörer selbst, was in seinem Kopf für ein Film zu dieser Musik abgespielt wird. Dieser kann angenehm entspannend und verträumt auf einen wirken, aber auch melancholisch, sanft und mit Hingabe kommen. Vor allem die 2. Hälfte des Albums ist mit einer sehr gefühlsbetonten Feder verfasst, die um ehrlich zu sein das sehr große Talent und Potenzial der Drei aufzeigt. Oder anders gesagt: einzigartig. Context bietet insgesamt 9 verschiedene Stücke an erstklassigen Ambient auf sehr hohem Niveau, ungern zerpflückt man da das Album in einzelne Songs, sondern sieht es als ein Gesamtwerk an. Ein Werk, welches sich die Herzen von Freunden dieser Musik nicht erst lange erobern muss. Viele Texturen auf vielen Ebenen zu einem homogenen Klanggefüge zu verweben, dass ist die große Stärke von Hotel Neon. Immer wieder ist man zutiefst erfreut, wenn man Musik der Tasselmyer zu Gehör bekommt, wie beispielsweise 2012 mit Losing your Bearings, den ersten Grundstein für die Musikkarriere. Hotel Neon ist zum Aushängeschild für philosophische Akustik geworden, mit Context sind die Drei Musiker und ihrem Projekt noch lange nicht am Ende angekommen, sondern befinden sich mitten auf dem Weg zum Zenit. Relevante Links:
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Februar 2024
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