Versteckt und zum Glück entdeckt.
Es gibt manchmal so Musiker, die mit ihren Debütalben aus dem Nichts hervortreten, um einen damit sehr lange zu beschäftigen. Mit sich selbst, mit philosophischen Fragen oder mit anderen Perspektiven. Musik, die Welle für Welle im Inneren einen Menschen aufzeigen, wie emotional man doch manchmal gestrickt ist. Das Duo Hidden Land hat das ohne Mühe geschafft mit dem Album „Perpectives“. Viele skandinavische Parallelen wird man finden auf dem Werk und doch ist es einzigartig. In seiner Gesamtheit wie auch in der akustischen Ästhetik.
Die Formation Hidden Land ist der Zusammenschluss zweier talentierter Musiker, Myles O'Mainnian und Johan Lager. Myles ist beheimatet im sonnigen Kalifornien, der andere in Schwedens Hauptstadt. Ein Kontinent überspannendes Projekt doch beide haben eine Bestimmung in Hidden Lands gefunden. Musik zu erschaffen, die einen gefangen nimmt, die aufwühlt und in schweren Stunden ein engster Vertrauter ist. Viele Einflüsse haben die Beiden in dem Debüt verschachtelt, vor allem isländische Größen wie Sigur Rós, Jónsi, oder Múm sind deutlich ausgeprägt. Wundervolle, skandinavische Melancholie ist ein dicker Unterstrich in den Stücken auf dem Debütalbum.
Es fällt schwer, vom Album loszulassenDas homogene Klanggefüge ist ausgesprochen ausgewogen und hält die Waagschale der Musikbereiche aufrecht. Einflüsse aus dem Folk, dem Ambient, Singer/Songwriter und Facetten der Neoklassik und Post-Rock werden mit gefühlsbetonter Instrumentalisierung und Gesang zu einem anmutigen Klangteppich verwebt. Streicher-Arrangements, primär das Cello, Klavier und Folk-typische Instrumente, minimale Synth-Passagen runden die Klangstrukturen harmonisch ab. Das Gesamtbild wirkt extrem eingängig und formvollendet, beide Musiker bringen ein exorbitantes Musikverständnis auf die Waage. Dieser Aspekt zieht sich wie ein roter Faden durch das komplette Album. Es ist schwer, davon loszulassen, jeder Titel zieht einem mit romantisch, fragilen Kompositionen immer in seinen Bann. Der melancholische Grad, der einen übermannen kann, kommt als tragende Säule noch hinzu. Nun ist es immer so, dass man diese Musik schwer in Worte auffangen kann. Das Album braucht auch nicht einmal eine gewisse Anlaufzeit, um tief in die eigene Welt der Gefühle einzugreifen. Musik die Empfindungen auslöst, um den Hörer sanft wie ein Schleier mit sanften und wohligen Charme überdeckt. Perspectives ist wie der Klang von Nebel, der an tristen Novembertagen durch die Bäume schwebt, das Geräusch von fallenden Blättern, die tanzend im Wind an weit entfernte Orte getragen werden. Oder wie ein warmer Sonnenstrahl, der einen tief in das Herz die Dunkelheit vertreibt. – Es können viele Metaphern für das Album herangezogen werden, sicher wird jeder Hörer sein ganz privates Bild im Kopf malen. Anwärter für das Album-Highlight 2018Insgesamt elf dynamische Songs hat das Album zu bieten, bei dem sicher jeder seinen ganz persönlichen Favoriten ganz schnell finden wird. Verlieben tut man sich sehr schnell in den Stücken wie der Titelsong „Perspectives“, „Trinity“ oder „Excelsior“, hochromantische und wehmütige Songs, bei dem einen das Herz aufgeht, voller melancholischer Anmut. Fast noch übertroffen von „Stripes“ bei dem den Boden unter den Füßen verliert und man wie auf Wolken schwebt. Auch hängengeblieben sind „Remind Me“, bei dem oben genannte Parallelen zwar sehr durchscheinen, doch die eingängige Stimme den Refrain einem so zum Mitsingen animiert, das emotionale Welten im Kopf kollidieren können. Ein wirklich herausragendes und zeitloses Stück an akustischer Kunst. Hidden Land stehen zwar erst am Anfang ihrer Karriere, trotzdem kann man die Zwei sicher bald in einem Atemzug mit nationalen Größen heranziehen. Das Album ist technisch brillant ausgearbeitet und stellt daher eine Alternative da, wenn es darum geht, neue und außergewöhnliche Musik in diesen Musikbereichen zu entdecken. Mit seiner schönen und tristen Melancholie wird jeder, der sich darauf einlässt, immer wieder in diesen atmosphärischen Bann gezogen. Ein bekanntes Zitat lautet: "Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht." Man kann die Perspektive vom Debütalbum ändern wie man es möchte, es bleibt ein herausragendes Album und Anwärter für das Highlight 2018. Es erhält daher von uns natürlich eine klare Empfehlung. Perspectives ist auf allen gängigen Streaming Plattformen vertreten und gibt es darüber hinaus auf Vinyl. Vielen Dank Jungs, für diese Musik. Links zu Hidden Land:
Perspectives - Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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