Verträumter Indie/Post-Rock från Sverige.
Schwedischer Post-Rock war schon immer ein Garant für ein klangvolles Hörerlebnis. Viele Bands aus dem Land halten bis dato den Pioniergeist seit vielen Jahren aufrecht, um dem Musikbereich immer weitere Facetten hinzuzufügen. Musikfreunde wissen um die Einzigartigkeit im skandinavischen Post-Genre. Eine Band, die ebenfalls schon einige Jahre auf der Bühne steht, ist die fünfköpfige Formation von Final Days Society aus der schwedischen Universitätsstadt Växjö. Und auch die Band beendet den aktiven Winterschlaf nun mit dem neuen Album „Firestarter“, welches am Ende der Woche das Licht der stimmigen Musikwelt erblickt.
Die Formation Final Days Society ist das Ergebnis von fünf Personen aus fünf verschiedenen Bands in Südschweden, die sich zusammengeschlossen haben, um Musik zu machen, die sie lieben. Das war bereits im Jahre 2006, erste Klangimpressionen gab es mit dem Debüt „Noise Passes, Silence Remains“ zwei Jahre später. Danach hat die Band immer mehr an ihrem Stil gefeilt, ihn zu perfektionieren. Auch wenn man mit Genre-Größen wie EF oder God is an Astronaut die Bühne teilte, das letzte Album „Icebreaker“ liegt schon mittlerweile 5 Jahre zurück. Da man in Skandinavien so etwas wie Hektik und Stress kaum kennt, haben Final Days Society sich die Zeit genommen, am 4. Album „Firestarter“ ausgiebig zu komponieren. Gemastert von der Legende Magnus Lindberg kann man davon ausgehen, ein technisch perfektes Werk in den Händen zu halten.
Ein Bild, welches eingängig und melodiös in das Ohr gehen
Nun ist die Band Final Days Society keine reine Post-Rock Formation, Anteile aus dem Indie-Rock und dem Shoegaze fließen in gleichen Teilen in die Klangstrukturen mit ein. Was einem jedoch sofort auffällt, ist der emotionale Grad, mit dem die Band agiert: Herzergreifende melancholische Bögen, die so typisch sind aus dem Land und die immer wieder einem mit Magie belegen. Hinzu kommt der Gesang, getragen von der Interpretation der Gitarren. Das alles erinnert ein wenig an die Landsleute von Immanu El, trotzdem behalten Final Days Society ihre Eigenständigkeit in den Kompositionen. Gefühlsbetont bauen die Schweden die Stimmung aus, meist ein homogenes Gefüge aus Melancholie und Sehnsucht. Vor allem dann, wenn die Gitarreneffekte sich mit dem Gesang duellieren entsteht ein Bild, welches eingängig und melodiös in das Ohr gehen. Beispiele gibt es auf dem Album genug, in den beiden Stücken „2006“ und "Vittra" werden ganze Dimensionen an emotionalen Gefühlswelten herauskristallisiert. Insgesamt 6 sehr atmosphärische Titel hat das Album zu bieten. Klingt nach wenig, doch die Spiellänge beläuft sich meist auf 7 bis 8 Minuten. Genug Zeit, wo die fünf Schweden voll und ganz zur Entfaltung kommen. Sehr gefühlvoll haben die Schweden die Stücke „Jupiter“ und „Far“ arrangiert, bei dem der skandinavische Funken im Post-Bereich sofort überspringt, inklusive einer marginalen Spur an Nostalgie. Vor allem letzteres Beispiel ist solide Indie/Post-Rock-Kost auf einem hohen Niveau, vor allem Live dürften da einige Herzen höher schlagen. Mit dem Titel „Himalia“ erwartet der Hörer ein fast rein instrumentales Stück mit tiefen Wurzeln im Ambient, dank eindrucksvollen Klangsphären vom Synthesizer. Doch man muss auch festhalten: Das Album braucht seine Zeit. Es mag nicht beim ersten Durchlauf alle Herzen erobern. Mit jeder Wiedergabe allerdings manifestiert sich immer tiefer die skandinavische Seele in der Eigenen. Man wird dem Album also seine verdiente Zeit geben müssen, dann entfacht ein gefühlsbetontes Feuer in allerbester Tradition schwedischer Post-Musik den Hörer. Den Funken dazu liefern die Schweden selbst mit dem vierten Album, auf dem sie mit Dynamik, Facettenreichtum und Spielfreude bestechen. Final Days Society machen vieles richtig mit ihrem Stil, der sicher bald weit mehr über die Landesgrenzen hinaus an Bekanntheit erlangen dürfte. Veröffentlichung vom vierten Album der Schweden ist am 10.04.2020. Links zu Final Days Society:
Firestarter Songliste / Dauer:
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