![]()
Ambient mit neoklassischem Akzent.
Eric Van Thyne ist ein musikalischer Künstler aus Los Angeles, Kalifornien. Ebenso wie er alle Werke selbst produziert und abmischt, ist er außerdem ein Multiinstrumentalist. Dabei ist er nicht in einem Genre der Musik zu Hause, sondern versucht, so viele Bereiche der Musik zu ergründen. Dieser Aspekt spiegelt sich exakt auf seinem neuen Album „Shallow Songs for Shallow Heights“ wider, von neoklassischen Nuancen, über Post-Rock bis hin zum Ambient ist das Werk eine akustische Reise durch faszinierende Klanglandschaften.
Im Prinzip ist die Musik eine recht komplexe Angelegenheit, welche der Amerikaner hier einen vorsetzt. Viele Stilmittel und Musikgenres wurden miteinander verschmolzen, um ein akustisches Gefüge aus Klangfarben und Bildern zu erschaffen. Herauskristallisieren werden trotzdem einige Instrumente, die primär als Basis dienen. Allen voran das Klavier und Streicherarrangements bilden das Klanggerüst, darüber baut der Komponist Elemente aus dem Ambient, dem Drone oder marginale Post-Rock Nuancen. Auch orchestrale Bögen muss man nicht lange suchen auf dem Werk.
Das Ganze ist mal mehr mal minder melancholisch ausgelegt, trotzdem durchzieht dem Album eine Spur aus ätherischem Glanz. Die Stimmung ist durch die Bank weg generell ruhig und leicht lakonisch, aus den Lautsprechern ertönt direkt eine Einladung, die Augen zu schließen und sich gefangen nehmen zu lassen auf diese akustische Reise. Sicherlich sind die elektronischen Einflüsse bei einigen Titeln sehr dominant, allerdings gelingt es Eric Van Thyne immer, den neoklassischen Bereich nie zu verlassen. Eine Kunst, die nicht jedem Musiker liegt. Zwischen Ästehtik und Nostalgie
Insgesamt finden 12 Stücke ihren Platz auf Shallow Songs for Shallow Heights, jeder Song hat seine eigene Botschaft und sein eigenes Thema, welches er dem Hörer mitteilen möchte. Der Opener „June Loop“ vermittelt im Prinzip ein gutes Bild, was man auf dem Album vorfindet. Sanfte Klänge vom Klavier, unterstrichen von elektronischen Strängen und klassischen, orchestralen Ebenen. „For Our Own Cause“ erinnert an nostalgische Momente in seinem eigenen Leben. „The Rich Observer of the World“ setzt da noch ein paar Töne drauf und erinnert stark an Kompositionen von July Skies oder Epic 45. Doch das Album hat bei seiner Menge auch echte Stützpfeiler und Highlights zu bieten. In „Piano Pathetique“ steht das Klavier als Einzelinstrument im Fokus, um ein so richtig Gänsehaut zu bescheren. Mit extrem minimalistischer Drone-Unterstützung, die hier als Verstärkung von emotionaler Bindung dient, ein denkwürdiges Stück. „102416“ ist ebenso ein gefühlsbetontes Lied geworden, über 10 Minuten lang schwebt man dahin über Berge und Täler, über eisige Gipfel und Grünen Wiesen. Alle Register zu ziehen scheint „Soporific Effects of the Sleep Induced Youth“ - bei dem man einfach das umfassende Musikverständnis und die Kreativität des Amerikaners bewundern muss. Shallow Songs for Shallow Heights ist so ein Album geworden, das ästhetisch und mit einem Hauch an Nostalgie angesiedelt ist zwischen Neoklassik und dem Ambient. Ideal für ruhige Stunden der Entspannung und des Vergessens, ein träumerischer Begleiter sozusagen. Eric Van Thyne hat vieles vereint auf diesem Album und diese Mischung weckt viele Gefühle. Vor allem ist es unter der Rubrik „pay what you want“ auf Bandcamp zu haben. Da sollte man sich nicht erst lange bitten lassen. Relevante Links:
1 Comment
|
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|