Ein Album zum Erinnern.
In weniger als zwei Wochen erscheint „Memory Islands“, das neue Album der britischen Violinistin Ellie Wilson. Darauf werden Themen wie verlorene und fragmentierte Erinnerungen, sowie Spuren der Vergangenheit akustisch aufgearbeitet. Der Sommer steckt in seinen letzten Atemzügen, wie eine Kerze, die sich langsam dem Ende neigt und noch ein letztes Mal hell aufflackern möchte. Es wird Herbst, vieles wird nun ruhiger und dreht sich einen Tick langsamer. Das gibt uns die Zeit, um Gedanken über das Vergangene nachzugehen. „Memory Islands“ ist dazu der passende Gefährte, wenn Musik und Erinnerungen zusammenfließen und man sich an manche Augenblicke gerne zurücksehnen möchte.
Ellie Wilson ist eine britische Komponistin, klassisch ausgebildet an der Violine. Sie tourte mit verschiedenen Post-Rock-/Folk-Bands durch Großbritannien und Europa und trat auf britischen Festivals und Veranstaltungsorten auf. Ihr Schaffen reicht von Live-Auftritten bis hin zu immersiven Klanginstallationen und Theatermusik. Mehr zur Komponistin wird Sie selbst in einem Interview erzählen, welches in Kürze verfügbar sein wird. Die Dame ist sehr vielseitig, engagiert sich sehr für kulturelle Projekte. Wie erwähnt beschäftigt sich ihr neues Werk mit dem Thema von Erinnerungen, dabei spielen auch popkulturelle Anspielungen eine große Rolle, ebenso wie familiäre Hintergründe.
Das Album ist pure Kunst einer Visionärin
Auch wenn das Album unter dem Dach der zeitgenössischen Klassik sich einordnen mag, so wird man auf exorbitanten Expressionismus stoßen. Dabei fließen Tangenten verschiedener Musikbereiche zu einer homogenen Klangästhetik zusammen, allen voran aus dem Ambient und aus dem Folk. Hinzu kommt eine gewisse Konstanz in der Interpretation des Konzeptes, welches das Werk durchaus als Unikat verabreicht. Viele elektronische Kaskaden duellieren sich mit den Arrangements der Violine und man wird auf progressive Ebenen viele gefühlvolle Dimensionen durchschreiten. Das Album ist immens divers und dynamisch aufgestellt, durchquert emotionale Bögen der Melancholie, der Euphorie, allerdings auch die dunklen Facetten. Gefühlvoll oder impulsiv lässt Ellie Wilson ihre Violine erklingen, verwebt mit nostalgischen oder retrospektiver Klangästhetik. Die Konvergenz auf „Memory Islands“ erreicht in einzelnen Stücken eine ganz eigene musikalische Sprache, die durchaus den Hörer berühren kann. Die akustische Ästhetik lässt sich in hell oder dunkel einteilen, es sind Geschichten mit Empathie und Vorstellungsvermögen. Insgesamt findet man 7 Titel auf dem neuen Album, jeder behandelt das Thema von Erinnerung und Fragmentierung auf seine ganz spezielle Weise. Die beiden Stücke „By The Time I Got Back“ enthalten eine Aufnahme von Ellies Großvater, der sich an seine Erlebnisse und verlorenen Jahre als Marineseemann im Zweiten Weltkrieg erinnert. Akustisch sehr cineastisch interpretiert, mit aufwühlenden Akkorden. „Will I Dream?“ ist eine Anspielung an Peter Hyams Film „2010, das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen“. Das Stück ist einfach pure Klangkunst, mit einer elektronischen Klangsprache, die durchaus aus dem Kinofilm entsprungen sein könnte. Texturen aus Nostalgie und futurischem Klangdesign, welche sich in einem dynamischen Glanz windet. „Mindpop“ hingegen lässt schon erahnen, welche Musikbereiche hier Ellie Wilson primär verarbeitet hat. Moderne Aspekte mit aufwühlenden Beats sind die Kernelemente, eher neoklassisch mit Akzenten des Folks agiert hingegen „Unnamed Unseen“, der Eröffnungstitel vom Album. Tatsächlich ist „Memory Islands“ nicht leicht in Worte zu fassen. Sehr ausgeprägt sind die experimentellen Schichten, ummantelt mit zeitgenössischem Expressionismus. Doch eines kann man sich sicher sein, das Album ist pure Kunst einer Visionärin, die Musik auf ihre Art interpretiert und sich somit deutlich abhebt in den diversen Musikbereichen. Wie erwähnt wird es mit der Dame ein Interview bald geben, Release von „Memory Islands“ ist der 29. September 2023 über Bigo&Twigetti. Das wundervolle Cover-Artwork wurde von der Künstlerin Janaina Mello Landini erstellt. Links zu Ellie Wilson:
Memory Island - Songliste/Dauer:
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