Akustische Küsten-Impressionen
Mit dem letzten Werk „to be found“ hat die in Portland, Oregon beheimatete Band Coastlands vor zwei Jahren einen Überraschungshit in Sachen Post-Rock gelandet. Auch wir waren angetan, ein Zitat aus der Review: „Besondere Musik für besondere Stunden.“ Anfang November hat das lange Warten nun ein Ende, die Formation veröffentlicht ihr neues Studioalbum mit dem Titel „The Further Still“ und stellt in Sachen Musikverständnis und Interpretation des Musikgenres eine Weiterentwicklung der Band dar. 7 Jahre begleiten Coastlands nun die Post-Rock Community mit stetig wachsenden Einfluss.
Vielleicht haben Coastlands in unseren Regionen noch nicht den Zenit an Bekanntheit erreicht, zu Hause in Amerika sind sie längst eine fest etablierte Formation im Post-Rock. Coastlands begann 2011 als Zusammenarbeit zwischen Jason Sissoyev und Nick Fisher, später wurde die Band als Trio ausgebaut. Den ersten Achtungserfolg feierte man 2012 mit dem Album „Home, Again“, eine experimentelle Auslegung im Bereich des Post-Rocks. Coastlands sind bekannt dafür, neue Wege beim Songwriting für sich zu erschließen. Das war schon damals so und findet auch in der Gegenwart, wie auf dem neuen Album, statt.
Lässt das Herz eines Post-Rock Anhängers deutlich höher schlagenDer Bandname wurde auch sehr bewusst gewählt damals. Stilistisch agiert die Formation wie die pazifische Nordwestküste in der Natur. Wild und ungestüm, aber auch verträumt, ruhig und beschaulich. The Further Still knüpft nahtlos am Vorgänger auch an: Die Klangstrukturen agieren daher sehr vielschichtig und modern, Coastlands schafft es mühelos, ein heterogenes Gefüge zwischen Post-Rock, Post-Metal und der experimentellen Konsistenz zu formen. Die Gitarrenbögen sind emotionsgeladen und können schon recht ausufernd ausfallen. Die Arrangements und das Verständnis haben sich zum Vorgänger ausgeweitet, die Instrumentalisierung ist komplexer und intelligenter im Aufbau, auch progressive Einflüsse wird man nicht vermissen. Die Band geht dabei auch sehr professionell mit den Klanglandschaften um, die sehr melodisch gehalten sind. Hervorzuheben sind die dynamischen Aspekte auf dem Album, die auf ein sehr hohes Niveau angesiedelt sind. Von verträumten Klangcollagen mit melancholischen Rundungen, bis zu energiegeladenen Gitarrenstürmen, auf The Further Still wird jedes Herz einen Post-Rock Anhängers deutlich höher schlagen. Der Härtegrad ist von sensibel bis moderat, driftet aber nie über eine gewisse Grenze hinaus. Auch wenn der Fokus sehr auf die Arrangements der Gitarre ausgelegt ist, so wurden Schlagzeug und Bass gewisse Freiräume gewährt, um in den Songstrukturen zu harmonieren. Ein logischer und konsequenter SchrittInsgesamt finden 7 abwechslungsreiche Stücke den Platz auf „The Further Still“ mit einer beachtlichen Spielzeit von 46 Minuten, bei dem die Jungs so ziemlich alle Register ziehen, die es in modernen Post-Rock zu ziehen gilt. Besonders beeindruckend wird man die Titel „Tired Eyes“ finden, ein Musterbeispiel für Klangsphären im Post-Rock Bereich. Mit eindrucksvollen Gitarrenspielen überzeugen Coastlands hier auf einer brillanten Weise. Das ätherische „Departing Void“ ist eine Retroperspektive zu den Wurzeln der Band, „Earthless“ und „Bottomfeeder“ verschachteln die beiden Post-Genres mit facettenreicher Agilität und stellen den oben genannten Aspekt mit der Ozeanküste am eindrucksvollsten in Szene. Ja, Coastlands haben mit The Further Still wohl einen weiteren Meilenstein in ihrer Bandgeschichte abgeliefert. Das Album ist im Prinzip keine Überraschung, es ist der logische und konsequente Schritt von Coastlands und ihrer Entwicklung. Das neue Werk wird daher auch selbstverständlich viel Anklang finden. Es ist technisch gut poliert und bereitet eine Menge Hörvergnügen. Veröffentlicht wird The Further Still am 02. November 2018, ein Datum, dass jeder Freund von atmosphärischen Post-Rock entgegenfiebern sollte. Es enthält von uns eine klare Empfehlung! Links zu Coastlands:The Further Still Songliste / Dauer:
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