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Indie-Rock Debüt aus Chemnitz
Die Indie-Rock-Szene aus Deutschland ist im Prinzip überschaubar und spielte nie eine große Rolle im internationalen Vergleich. Doch auch hier im Land gibt es junge, talentierte Musikgruppen im Genre mit Potenzial. Caspian Sea Monster aus Chemnitz legen diese Tage ihr Debütalbum vor und haben im Vorfeld das, wovon andere Bands träumen – ein Label im Rücken. „Musik zu machen, einen Tonträger zu stemmen und diesen dann einem Publikum live zu präsentieren, ist schon was Besonderes“ für die vier Chemnitzer.
Möchte man den Stil von Caspian Sea Monster in Schubladen ablegen, wird man sich schwertun. Zu breit gefächert sind die Musikeinflüsse, viele Ebenen finden ihren Weg in das Klanggefüge der Band. Marginale Nuancen aus dem Post-Rock sind ebenso vertreten wie progressive Anleihen. Sehr experimentierfreudig zeigt man sich auf dem Debüt, mit eingängigen Strukturen und gefühlsbetontem Gesang hat man mit dem Album einen festen Grundstein gelegt. Trotzdem wird man merken, dass Album hat kleinere Startschwierigkeiten, einige Stücke zünden erst nach einigen Durchläufen, dann aber wird man sich erwischen, exakt diese Stücke in Dauerrotation hören zu wollen.
Dynamik, Facettenreichtum und Spielfreude
Der Rock von Caspian Sea Monster lebt von seiner Instrumentalisierung, die Gitarren sind emotional gestimmt, mal melancholisch unterstrichen, mal energiegeladen rockig agierend, eine große Dynamik zeichnet die Musik auf dem Debüt aus. Auch das Schlagzeug weiß zu überzeugen, hat in einigen Stücken sogar eine übergeordnete Rolle auszuführen, wie beispielsweise auf „Shine On“. Über allem thront der Gesang, der sich nahtlos in die Klanglandschaften einfügt. Auf dem Album wird man daher auf vielfältige Interpretationen von den Chemnitzer im Genre des Rocks stoßen. Das merkt man schon am Opener „Basement“, ein sehr emotionales Stück mit eigenständiger Atmosphäre und hohem Wiedererkennungswert. Melodische Post-Rock Nuancen machen diesem Song zu einem kleinen Highlight auf dem Debüt, was ebenfalls für das romantische Stück „My Line“ gelten dürfte. Mit “Razing Words“ erlebt man die vier Jungs von ihrer härteren Seite und steht im Kontrast zu den genannten Songs. „Spinning Wheel“ ist solide Indie-Rock Kost auf einem hohen Niveau, vor allem Live dürften da einige Herzen höher schlagen. Und mit „Into Dust“ dreht man noch einmal so richtig am Tempo und steigert die Aggressivität zu einem beeindruckenden Rocksong der alten Tage. Man kann durchaus mit Recht sprechen, Caspian Sea Monster ist eine Band mit Zukunft im Bereich des Indie-Rocks. Das Album besticht durch Dynamik, Facettenreichtum und Spielfreude. Daher dürfte Freunde vom alternativen Rock mit experimentellen Anleihen sehr gefallen. In unserem Interview mit der Band (hier) erfährt man mehr über die Chemnitzer, Ansichten im Genre und was die Zukunft für sie bereithält. Am 19.Mai 2017 ist Release über das Label Stargazer Records. Relevante Links:
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