Nordischer Rock mit Gänsehautmomenten
Ein musikalisches Highlight des Jahres hält der Monat Mai bereit und das kommt aus Norwegen. Die Band Airbag, immerhin Platz 2 unserer Top Ten 2016, brilliert einfach nur mit bezauberndem, progressiven Rock auf einem Topniveau. Viel dazu beigetragen hat Bjørn Riis, Gitarrist der Band. Auf Solopfaden unterwegs ist der Musiker seit 2014 mit dem Album „Lullabies in a Car Crash“ - preisgekrönt und mit vielen Lobeshymnen ausgestattet. Das neue Album „Forever Comes to an End“ setzt dem Ganzen noch einen drauf und schlägt schon jetzt hohe Wellen der Sympathie.
12 Jahre sind die Norweger von Airbag im Musikbusiness unterwegs und haben mit Größen wie Anathema, Pineapple Thief oder Riverside auf einer Bühne gestanden. Bjørn Riis kann man schon in die Kategorie „Ausnahmekünstler“ einordnen, ein breit gefächertes Musikverständnis im progressiven Rock und darüber hinaus zeichnen den Norweger aus. Auch auf dem neuen Album kommen viele Einflüsse zum Tragen, die dynamischen Klangfarben reichen von Pink Floyd, über Porcupine Tree bis hin zum eigenständigen Klang der Hauptband von Airbag.
Forever Comes to an End ist ein Album geworden, das einem nicht mehr aus dem Ohr gehen mag. Eingängige Klangstrukturen, gepaart mit flexiblen Gitarrenarrangements, die durchaus sehr energiegeladen ausfallen können, sind ein Markenzeichen des Albums. Dazu kommen Stücke, die mit feinster, nordischer Melancholie durchtränkt sind, wie es eben nur die Skandinavier zustande bringen können. In der Instrumentalisierung strebt man ebenso den Zenit an, das Album ist technisch sehr weit ausgefeilt, das Zusammenspiel der Instrumente, der eindrucksvolle Gesang und die Platzierung von Naturgeräuschen sind nahezu perfekt zu einem heterogenen Klanggefüge verwebt. Ohrwürmer mit Suchpotenzial
Geht man etwas näher auf das Album ein, fallen einem die zwei Seiten sehr schnell auf, die das Album zu bieten hat: Eine Emotionale und eine aggressive, energische. Das geht mit dem Opener und Titeltrack „Forever Comes to an End“ schon los, ein progressives Gewitter mit Leidenschaft vorgetragen. Der Song „Getaway“ verschachtelt moderne Nuancen des Artrocks mit marginalen 70‘s Rockgitarren. Dazu ein treibendes Zwischenspiel lässt jedes Herz höher schlagen. Ein Vorzeigesong, nicht nur im Genre. Auffallend ist am Album auch der Aspekt, das viele Songs keine mehrmaligen Durchläufe brauchen, denn man wird sofort mitgerissen von der Attraktivität des Albums. Zum absoluten Ohrwurm mit Suchpotenzial sind die etwas ruhigeren Stücke auf dem Album angelehnt, die balladenhaft im Ohr widerhallen. Da hat man mit „The Waves“ eigentlich ein Stück erschaffen, welches eine fette Gänsehaut beschert. Ein absolutes Vorzeigebeispiel für modernen Rock mit ruhigerem Ausdruck. Das Meer, was man im Hintergrund hört, kann als Metapher zu dem Stück herangezogen werden: Das Stück ist wie das Meer – endlos, ruhig und beruhigend, aber auch stürmisch und aufbrausend. Einzigartig instrumentalisiert in der Dynamik. Eine absolute Kaufempfehlung
Auch Stücke wie „Calm“ haben ihren Charme mit Unterstreichung von Klavier und elektronischen Klanglandschaften. Bjørn Riis schafft es, was eine hohe Kunst in der Musik ist – er kreiert Kompositionen, die tagelang in Dauerrotation laufen können, ohne eintönig zu werden. Das gilt auch für den Kernsong auf dem Album „Winter“ mit über 10 Minuten Länge brennt man ein Feuerwerk progressives Feuerwerk ab, kraftvoll und emphatisch zugleich. Auch das ruhigere Stück „Where are you Now“ erinnert schwer an Stücke aus der Feder von Steven Wilson, bringt das Album zu einem mehr als würdigen Abschluss. Wundern würde man sich nicht, wenn „Forever Comes to an End“ am Ende des Jahres sehr weit oben in Platzierungen angesiedelt wird. Das Album wird sicher vielen anderen Bands als Inspirationsquelle dienen und an dem sich viele Musiker orientieren werden. Bjørn Riis ist ein Kreativkopf und das merkt man jeden der sieben Songs auch an. Wir können eine absolute Kaufempfehlung für das Album aussprechen, bis zum neuen Wilson-Album ist ja noch Zeit, doch Forever Comes to an End ist nicht als Lückenfüller anzusehen, ganz im Gegenteil. Releasedate ist am 19.Mai 2017. Relevante Links:
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