Zu den Sternen mit viel Empathie.
Zwischen Romantik und Melancholie, in den Dimensionen von akustischer Ästhetik und Poesie ist die Musik von Awali angesiedelt. Ein musikalisches Projekt von Tamara Sofia Shmidt aus der Ukraine, die nun in Prag lebt. Gegründet im Jahre 2013 ist die Künstlerin voll und ganz mit Awali in Sachen Musikverständnis aufgegangen. „Ad Astra“ ist ihr neues Album, welches diese Tage veröffentlicht wird. Auf dem Album erzählt Awali Geschichten über stürmische Meere, kosmische Wale, Wind in den Bäumen und natürlich Liebe, Tod und Hoffnung.
Awali kann man nicht in musikalische Schubladen stecken und sollte die auch vermeiden. Der kreative Mix aus elektronischen Texturen, neoklassischen Facetten, experimentellen Ansätzen und eine große Brise Eigenständigkeit verwebt Awali zu einem sehr atmosphärischen Klangteppich. Ad Astra beinhaltet viele Einflüsse aus diversen Musikbereichen, tangiert diese zwar marginal, trotzdem schafft es die Musikerin in jedem einzelnen Song, einen durchtränkten Faden an herzergreifender Melancholie zu ziehen. Mit ihrer durchaus beeindruckenden Stimme voller Empathie und Gefühl darf man sich ganz in den Armen von Awali fallen lassen.
Insgesamt finden 11 Songs auf dem Album Platz, jeder Einzelne malt andere Bilder im Kopf des Hörers. Vorwiegend greift Frau Tamara Shmidt auf die klassischen Instrumente, wie das Piano zurück und arbeitet diese routiniert in die Klanglandschaften ein. Auffallend ist der Aspekt, das Klavier, welches als Führungsinstrument agiert, allerdings oft auch in den Hintergrund tritt als reine Begleitung, um Platz zu schaffen für die atmosphärische Arrangements aus Synthie-Passagen oder beispielhaft in Szene gesetzte Naturgeräusche. Diese Strukturen haben sehr oft einen ruhigen, teils auch melancholischen Anstrich, driften aber nie unter eine gewisse Grenze. Das Album bekommt dadurch eine komplexe und vielschichtige Note. Spektrum quer durch die alternativen Gegebenheiten der Genres
Da Ad Astra sehr dynamisch in den Arrangements ausgefallen ist, wird jeder einzelne Hörer sein ganz speziellen Lieblingssong ausmachen. Sinnlich und anmutig erklingen daher Songs wie „Little White Scar“ oder „Sublime“, welche sehr getragen werden von grazilen Klaviersonaten und ambienthaften Kompositionen. Kleine Perlen im Genre, welche Tamara Shmidt hier realisiert hat. Dicht verpackte Polyfonien erwarten einen bei Stücken wie „Whales“ und „Sea Wind“. Lieder mit atmosphärischen Hintergrund, die zum Träumen und Driften einladen. Vor allem mit Sea Wind hat man die Stimmung auf dem Meer nahezu perfekt umgesetzt. Man bekommt den Eindruck, selbst an Bord zu sein von dieser musikalischen Bildsprache. Die experimentelle Seite von Ad Astra mit viel elektronischen Einflüssen wurde mit den Stücken „0404“ beziehungsweise „Rivers Don't Sleep in November“ umgesetzt. Letzter Song mit einem grandiosen Spiel auf dem Klavier. Ein gutes Omen für die Zukunft von Awali bietet das Herzstück auf dem Album „Good Omens“. Faszination von Klang und Gefühl, sehr routiniert wird Gesang, Musik und akustische Harmonie eingefangen. Komplett möchte man in Welten versinken, wo Zeit und Raum bedeutungslos erscheinen. Es bleibt die Erkenntnis, das neue Album Ad Astra hat seinen eigenen Charme und Magie, um eine gefühllose Welt in eine Oase des Friedens zu verwandeln. Mit seinem Spektrum quer durch die alternativen Gegebenheiten der musikalischen Genres gelingt es Awali, sich weit vom Mainstream abzuheben und somit ein Alleinstellungsmerkmal und ein Ausrufezeichen zu setzen. Das alles auch noch unter der Rubrik „pay what you want“ auf Bandcamp. Wer gerne Alternativen zu seiner Musik sucht, kann man Awali mit Ad Astra nur an das Herz legen. Links zu Awali:
Songliste:
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Februar 2024
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