Verzaubernde Polarklänge Das Meer ist und bleibt die Inspirationsquelle schlechthin für viele Musiker. Bietet es doch mit seinen vielen Facetten so einige philosophische Interpretierungen auf einer akustischen Art und Weise, die ihresgleichen sucht. Eine traumhafte und cineastische Reise kann man diese Woche mit dem Debütalbum „Polarity“ von Arttu Silvast aus Suomi erleben. Die Polarity war ein Schiff aus dem 19. Jahrhundert, das von der norwegischen Küste in Richtung der nördlichen Polarregionen aufbrach. Diese Erfahrung aus kalter Polarluft, rauer See und sternenklare Nächte unter null Grad wurde vom Finnen nahezu in Perfektion eingefangen und ästhetisch umgesetzt. Arttu Silvast ist ein Pianist, Komponist und Musikproduzent, der sich auf die Kombination von organischen und synthetisierten Klängen spezialisiert hat. Er arbeitete mehrere Jahre für den finnischen Rundfunk in Helsinki und lebte mehrere Jahre in Bangkok, was sein musikalisches Bewusstsein nachhaltig beeinflusste. Seit seiner Rückkehr nach Helsinki komponiert Arttu Silvast Musik für Dokumentarfilme, Fernsehserien und Werbespots, hauptsächlich für finnische Produktionen. „Polarity“ ist das erste Soloalbum, welches mit seinem maritimen Konzept eine wahre Perle im neoklassischen Ambient geworden ist, soviel sei schon hier verraten. Denn auch wenn das Thema über Seereisen schon oft in die Musik Einzug gehalten hat. So schafft das Album einen Spagat aus Kunst und den zeitlosen Musikrahmen. Jeder Song auf dem Album transportiert ein Gefühl Musikalisch präsentiert sich „Polarity“ als mehrschichtige Klanglandschaft mit enormem Tiefgang. Das Album kombiniert elektronische Klangrahmen mit gefühlvoller Instrumentalisierung am Klavier. Hinzu kommen Arrangements aus Streicher, Naturgeräusche und traditionelle, skandinavischen Instrumente, die dem einzigartigen Geflecht der skandinavischen Melancholie ihre Magie verleihen und so tief in die Welt der Gefühle reichen. Die Agogik und die akustische Erzählweise reicht von feinfühligen Strukturen, die sehr besinnlich agieren, bis hin zum orchestralen Aufflammen der klassischen Instrumente. Das Wasser hier natürlich die treibende Aussagekraft ist, kann man auch akustisch sehr leicht heraushören. Die Stücke sind exakt so gestaltet, wie man sich die endlosen Weiten im Nordatlantik vorstellt. Von der Schönheit bis zum rauen Wellengang hat man musikalisch alles zu einem Konzeptalbum sphärisch verarbeitet. Jeder Song auf dem Album transportiert daher ein Gefühl von grenzenloser Freiheit, aber auch die Isolation und Sehnsucht nach Wärme in der kalten Region des Nordpols. Förmlich heraushören kann man die einzigartige Schönheit einer Aurora Borealis, die über einen kleinen Segelboot erhaben ihre Farbenpracht präsentiert. Der helle Polarstern am Himmel, als Orientierungspunkt in finsteren Nächten, der wie ein Leuchtfeuer den rechten Weg weist. Man wird beim Hören in eine andere Welt katapultiert, man kann förmlich die Seeluft schmecken oder das Kreisen der Möwen in der Ferne wahrnehmen. Der cineastische Grad von „Polarity“ ist auf einer Ebene angesiedelt, die schwer im Genre erreichbar ist. Insgesamt neun Stücke finden den Platz auf dem Album, bei dem man keinen näher herauskristallisieren mag. Denn das Album ist ein kompletter Ausflug in die Vergangenheit, bei dem der Hörer am Steuer eines kleinen Bootes steht, wie es vor 130 Jahren einmal stattgefunden haben könnte. „Polarity“ ist ein Album, an das man noch sehr lange denken wird. Zugegeben, das Thema Reise und Meer wurde schon von vielen herausragenden Künstlern interpretiert, Arttu Silvast bringt die See einem sehr nahe, man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt. Das ist ganz große Kunst und verdient daher zu Recht eine Empfehlung vom Magazin. Es ist genauer gesagt ein Vertreter der Kategorie Polarklang – Die Liebe und das Gefühl zu Skandinavien und deren Musik. Das Album erscheint diese Woche am 01. April 2021. Links zu Arttu Silvast: Polarity - Songliste/Dauer:
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