Solides Debüt mit neoklassischem Charme
Vorstellen möchten wir Alessandro Paganelli, ein italienischer Komponist mit Sitz in Berlin. Nach seinem akademischen Studium der klassischen Gitarre (Master of Music in Guitar Performance) arbeitete er als Solokünstler und Kammermusiker und arbeitete vor allem mit Sängern und Opernproduktionen zusammen. Doch auch klassische Instrumente finden ihren Einsatz auf seinem neoklassischem Debüt in Form einer EP mit den Titel „Drifting“. Ein fester Grundstein sicher für eine mögliche Karriere als Solist im Genre.
Als klassischer Solist an der Gitarre ausgebildet, interessierte sich Alessandro schon immer für den kreativen Musikkompositionsprozess und schrieb vor allem Stücke für die Solo-Gitarre. Nach dem Experimentieren mit verschiedenen Genres wie Jazz und elektronischer Musik fand er seinen eigenen Weg, den Klang seines Instruments mit Saiten und elektronischen Klängen zu kombinieren. Vor allem Streichinstrumente sind der größte Bezugspunkt auf der EP, welche mit leicht melancholischen Arrangements verbunden werden. Dass der gebürtige Italiener voll und ganz im musikalischen Bereich aufblühen kann, erlebt man auf den insgesamt 4 Stücken auf dem Debüt.
Ein routiniertes und interessantes Debüt
Auch das Klavier findet eine unterstreichende Note auf der EP und kommt eher als Begleitinstrument zum Einsatz. Der Fokus liegt eindeutig auf Gitarre und Strings, beide Instrumentengruppen verschmelzen in den Kompositionen zu einem sehr heterogenen Gefüge, welches zusätzlich mit marginalen Facetten aus dem Ambient aufpoliert wird. Diese Klanglandschaft hält einen hauchzarten melancholischen Touch inne, welcher auch von Lied zu Lied weitergetragen wird. Recht expressionistisch klingen die Stücke, die doch sehr emotional ausgefallen sind auf der EP. Drifting lebt deshalb von der Tragweite der Instrumentenarrangements, die abwechselnd ihre Glanzpunkte auf allen 4 Liedern haben. Das bekommt man schon im Stück „Acending“ zu hören, ein Song mit einer sehr romantischen Aura. Charmant und gleichzeitig leicht fragil forcieren Klavier und Violine im Einklang ein Gefühl von Harmonie. Dagegen kann man ruhig den Song „Farewell“ als klassische Liebeserklärung zur Neoklassik heranziehen. Verträumte Klavierpassagen und ein emotionaler Streicherpart duellieren sich hier auf ein ganz herzergreifendes Niveau. Einzig und allein in diese sphärische Klanglandschaft abzutauchen und sich davon entführen zu lassen, bleibt da der Weg, den man gerne annimmt. Drifting ist ein routiniertes und interessantes Debüt geworden. Ein Geschenk im modernen Genre der Klassik, welches definitiv seine Daseinsberechtigung besitzt. Die EP gibt es aktuell unter der Rubrik „pay what u want“ auf Bandcamp, als Musikliebhaber sollte man Alessandro Paganelli trotzdem unterstützen, einfach nur um Danke zu sagen für diese neoklassische Gefühlswelt. Relevante Links:
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Februar 2024
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