Solides Fundament im Post-Rock.
Wer ständig auf der Suche nach charmanten Post-Rock ist, der wird diese Tage bei Deer Park Ranger fündig. Es ist das Soloprojekt von Trevor Humphrey aus Oakland, welcher seit 2016 Musik komponiert. Rhodes Piano mit verzögerten Gitarren und Elektronik zu paaren ist die Grundidee von Trevor, seine erste EP mit dem Titel „Everything All The Time" wird diese Tage veröffentlicht und gibt einen ersten Einblick in das Musikverständnis von Deer Park Ranger.
Während des Studiums der Musik fand Trevor seine Leidenschaft für Musiktheorie und Komposition. Deer Park Ranger versucht viel mit dem Post-Rock auch zu experimentieren, was man Trevor nicht vorwerfen sollte. Die Klangstrukturen auf dem Album sind sehr durchdacht, instrumentalisiert werden diese durch elektronische Nuancen und einfallsreiche Gitarrenarrangements und Effekten. Auffallend sind die multi-texturierten Post-Rock-Bögen, die dynamisch in Sachen Tempo und Mentalität variieren.
Sehr facettenreiche Kost hat die EP zu bieten. Mal dominieren die Post-Rock-Elemente, ein anderes Mal die elektronischen Intermezzi, die Mal mehr oder weniger im Vordergrund stehen. Auch wenn man Parallelen zu einigen Vorzeigegrößen im Genre findet, so wird man auch auf deutliche Unterschiede stoßen. Ein reines instrumentales Werk ist es geworden, bei dem komplett auf Gesang verzichtet wurde. Dafür überzeugen die Klanglandschaften mit adretten Feeling und charmanten Gitarrenpassagen. „The Cold for You“ ist so ein typischer Song, der sehr zu überzeugen weiß. Es wird hier eine energiegeladene Atmosphäre aufgebaut, die melodisch abgerundet wird. Der Umfang an Volumen und spielfreudigen Gitarren prägen dieses Stück als kleines Highlight auf Everything All The Time ab. „Everything Old“ ist das perfekte Beispiel an oben genannter Symbiose aus Rhodes und Klangfarben aus dem Post-Rock. Mit „Basics“ verschachtelt Trevor moderne Post-Rock-Fassaden zu einem atmosphärischen Klangteppich. Ein eher ausgeglichener Song, welcher die Balance in der Instrumentalisierung sehr gut hält. Deer Park Ranger erfinden sicher das Rad im Genre nicht neu, trotzdem sollte man den Namen im Auge behalten, denn der Musiker zeigt durchaus Potenzial. Wird der Weg beibehalten, dann wird der Bekanntheitsgrad auch immer weiter nach Oben führen. Wer meint, Post-Rock ist nur mit ausgiebigen Gitarreneffekten zufrieden, ist hier goldrichtig. Für ein Debüt ist das Werk in Ordnung, auch wenn die technische Seite (Abmischung) bei einigen Stücken noch ein wenig holprig ist. Release ist am 22.03.17 über das bekannte Label Fluttery Records. Relevante Links:
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Februar 2024
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