Vor ein paar Tagen erschien die Debüt-EP von Rosa Anschütz mit dem Titel „Rigid“, die zusammen mit Jan Wagner entstanden ist. Musikalisch ist das Werk in keine Schubladen zu stecken, was dem auch sehr gut zu Gesicht steht. Eine persönliche, emotionale Reise durch die Welt der Gefühle. Rosa hat sich etwas Zeit genommen, um ein paar Fragen zum Debüt zu beantworten.
Hallo Rosa, wie geht es Dir aktuell? Sehr gut, auch etwas außer Atem, aber positiv! Ich freue mich über mein Debüt Release.
Vor ein paar Tagen erschien dein Debüt EP „Rigid“. Was bedeutet dieser Schritt für Dich? Überwiegt die Freude oder auch etwas Angst, dass die Musik nicht so gut ankommen könnte? Das Release fühlt sich wie ein Manifestieren meiner bisherigen Arbeit an. Ein gutes Gefühl die Tracks nun überall verfügbar zu haben. Ich produziere Musik nicht mit der Intention, Anderen damit zu gefallen, also kommt bei mir eine solche Angst nicht auf. Für mich ist mein eigener Zugang wichtig, im Endeffekt entsteht die Musik für mich und die unbekannten Anderen sammle ich dann auf der Reise noch mit ein.
Erzähle ein wenig über Deine musikalische Vergangenheit. Wie bist Du zur Musik gekommen? Ich wurde sehr früh klassisch musikalisch geprägt, damit meine ich jahrelangen Klavier- und Querflötenunterricht. Das Klavier habe ich mittlerweile für mich neu übersetzt mit einem Synthesizer, mal schauen was noch mit anderen Instrumenten passiert. Für mich war es aber auf jeden Fall ein Gefühl von Freiheit als ich angefangen habe intuitiv zu werden und alle Unterrichte geschmissen habe, das war mir viel zu steif.
Die Debüt-EP mit Namen "Rigid"
Rigid, die Debüt EP von rosa Anschütz.
Rigid ist eine persönliche EP. Viele Gefühle und Welten sind in die Kompositionen geflossen. Warum ist es Dir so wichtig, diese mit dem Hörer zu teilen? Das wird dem Hörer immer wieder unterschiedlich gehen, was er da hört oder ob er es hören will. Ich möchte keine Gefühle beeinflussen , vielleicht eher anregen, aber nehme mir da auch keine Superposition von Macht.
Deine Songs sind sehr kreativ und stilistisch an vielen Musikbereichen angelehnt. Wie entscheidest Du, welches Stilmittel am Besten für einen Song geeignet wäre? Ich denke den Genrebegriff als solchen könnte man mal generell außer Acht lassen, das braucht doch keiner . Die Musik entsteht von sich aus heraus und klingt immer wieder anders, aber ich lehne mich da an nichts bewusst an.
Worauf legst Du besonderen Wert beim Komponieren? Die Musik, die Lyrics oder der Inhalt, die Botschaft? Das muss schon alles stimmen, das Gesamtprodukt zählt für mich. Diese Punkte ergänzen sich ja auch, gute Lyrics bringen einen Inhalt rüber.
Rigid entstand in Zusammenarbeit mit Jan Wagner. Sein Debüt Nummern war 2018 das große Highlight. Wie war die Zusammenarbeit mit Jan? Die Zusammenarbeit mit Jan ist mir eine große Unterstützung und basiert auf Vertrauen und einem sehr ähnlichen Zugang zu Musik.
In wie weit hat Jan Wagner dein Musikverständnis erweitert? Etwas ordentlicher zu werden. Ganz am Anfang habe ich Jams auf einer Spur aufgenommen und unter XYZ abgespeichert, das hat es schwer gemacht diese Melodien zu rekonstruieren. Da bin ich jetzt um einiges besser und es beschleunigt auch meinen kreativen Prozess.
Musikalisch ist auch schon sehr viel geplant
Wie siehst Du die Musiklandschaft hier in Deutschland? Was ist positiv in deinen Augen und was müsste deutlich verbessert werden? Auf der Suche nach neuer Musik schaue ich nicht auf Länder, sondern auf die weite Welt von Soundcloud, Podcasts und freien Sendern- Internet.
Blickt man aber auf die Landschaft/ Welt mal allgemein lässt sich natürlich die Genderdebatte führen. Es ist unglaublich wichtig, dass versucht wird diesen Rückstand aufzuarbeiten,
Berlin und Wien sind quasi dein zu Hause. Welche Stadt ist persönlich für dich für einen Künstler am attraktivsten und warum? Ich bin sehr froh beide Städte zu haben. Berlin ist sehr lebendig und groß, Wien schon etwas gemütlicher und übersichtlich. Die Mischung tut mir sehr gut.
Was sind deine weiteren Ziele? Hast du schon Pläne für die Zukunft? Ich werde auf jeden Fall mein Studium der „Transmedialen Kunst“ beenden. Musikalisch ist auch schon sehr viel geplant, alles weitere wird man dann sehen.
Wie gewohnt, die letzten Worte sind Dein: Den Leserinnen und Lesern empfehle ich natürlich die EP „Rigid“ zu hören und hoffe auf eine Regung im Hörer. Danke.