Als kleiner Junge wurde der Musiker Thomas DeMaynes von seinem Vater in die Kunst des Klavierspiels eingeführt. Von diesem Tag an konnte Thomas nur noch an das Klavier denken, und wann immer das Leben beschwerlich wurde, waren es seine neuen Kompositionen, die ihm dabei geholfen haben, aus der Dunkelheit an das Licht zu gelangen. Thomas wohnt aktuell in Köln und seine Musikvideos auf YouTube, wie beispielsweise „Autumn Colors“, hat bereits über 155.000 Aufrufe. Für einen Pianisten ist das durchaus eine beachtliche Zahl. In einem Interview stellen wir den sympathischen Kölner Komponisten etwas näher vor.
Hallo Thomas, wie geht es Dir gerade? Vielen Dank der Nachfrage. Momentan ist alles prima.
Wie bist du zur Musik gekommen? Welche Punkte waren ausschlaggebend, Deine kreative Seele am Klavier auszuleben? Musik war seitdem ich denken kann bei uns zuhause all gegenwärtig. Mein Vater spielt selbst Gitarre und wir hatten auch ein sehr altes Klavier. Dies wurde aber so gut wie nie gespielt und stand einfach nur herum. Ich habe dann immer öfter auf diesem Klavier „geklimpert“ und mein Vater hat immer gesagt: „Sohn, was immer Dir auf der Seele brennt, setz dich ans Klavier und lass es einfach raus.“ So wurde das spielen des Klaviers Balsam für meine Seele und half mir auch durch sehr schwierige Zeiten. Ich wusste egal was passiert, irgendwie wird am Ende alles gut. Diese Momente inspirieren mich bis zum heutigen Tag und sind auch gewissermaßen die treibende Kraft all meiner Kompositionen. Musik hat für mich eine heilende Wirkung und ich hoffe, dass meine Kompositionen diese Wirkung auch bei anderen Menschen ein Stück weit hervorbringen kann.
Viele Deiner Kollegen betreiben eigene Playlisten, wie beispielsweise auf Spotify. Du bist in fast jeder mit 1-2 Stücken vertreten. Wie fühlt es sich an, oder welche Gedanken gehen Dir durch den Kopf, wenn du das mitbekommst? Das alles ist für mich ein bisschen surreal und fühlt sich an, wie ein unglaublich schöner Traum. Ich bin so unendlich dankbar für all die Unterstützung und weiß dies auch sehr zu schätzen. Es ist einfach eine so tolle Motivation.
Ich bin ein großer Fan romantischer Komponisten
Könntest Du dir vorstellen, weitere Musikinstrumente zu lernen und wenn ja, welche wären da die Favoriten? Für meine Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule musste ich ein zweites Instrument lernen und in meinem Fall war es der Kontrabass. Es ist ein tolles Instrument und es hat auch Spaß gemacht. Trotzdem habe ich schnell gemerkt, dass das Klavier meine große Leidenschaft ist. Es ist ein vielseitiges Instrument und bietet einem so viele Möglichkeiten sich musikalisch auszuleben.
Kannst du dich erinnern, als du Deinen ersten Song komponiert hast? Beschreibe ihn doch ein wenig. Oh ja! Er hieß Katrin und ich habe diesen Song, wie der Name vermuten lässt, für ein Mädchen aus meiner damaligen Klasse geschrieben. Ich war 15 und hatte wie die Amerikaner gerne zu sagen pflegen „a crush on her“. Da ich unglaublich schüchtern war, sah ich den Song als Gelegenheit ihr ein bisschen näher zu kommen. Denn sie sang gerne.
Der Song bestand aus 2 Teilen, einem Gesangs-Part und einem instrumentalem Klavier Teil. Also ein bisschen Pop goes classic. Als ich ihr den Song vorspielte war sie echt angetan doch leider war sie bereits an einen älteren Mitstreiter vergeben. Dies war für mich einer dieser oben erwähnten Momente, in denen mir das Klavier spielen durch eine schwierige Zeit geholfen hat. Erste Liebe halt.
Was war für Dich der Punkt, tiefer und näher sich mit der modernen Klassik zu beschäftigen? Gibt es da Begebenheiten oder berühmte Musiker, die es Dir angetan haben? Ehrlich gesagt kategorisiere ich nicht zwischen „Neuer“ und „Alter“ Klassik. Ich bin ein großer Fan romantischer Komponisten wie Chopin oder Schumann finde aber auch Ludovico Einaudi ganz wunderbar. Ich liebe Klaviermusik in allen erdenklichen Facetten.
Lass uns über Deine Musik sprechen. Du hast entschieden, ein etwas anderes Konzept auszuprobieren für die Veröffentlichung kommende Musikstücke. Erzähle bitte etwas darüber. Ich betrachte meine Veröffentlichungen als kreative Reise. So habe ich die Möglichkeit mir mehr Zeit für jeden Song zu nehmen. Außerdem spiegelt jede Veröffentlichung einen aktuelleren Ausschnitt meiner musikalischen Reise wieder und es wird hoffentlich am Ende ein spannenderes Ergebnis zu hören geben. Ich bin auch gerade eine Kooperation mit einem jungen Künstler eingegangen. Sascha O’ Flaherty. Hier arbeiten wir gerade an einem Konzept zu einem bestimmten Thema mehrere Songs und Gemälde zu kreieren. Es wird also nie langweilig…
Jeder Musiker bezieht seine Inspiration aus vielen Dingen. Welche Quellen der Inspiration bevorzugt der Komponist Thomas De Maynes? Meine Inspiration beziehe ich hauptsächlich aus Kindheitserinnerungen. Viele schöne Erinnerungen am Klavier versetzen mich in eine Stimmung in der ich sehr gerne komponiere. In diesen Momenten blende ich alles um mich herum aus und probiere einfach den Noten freien Lauf zu lassen.
Ich glaube, dass klassische Musik einfach zeitlos ist
In Zeiten von Chartshows und Pop-Ikonen machen immer mehr Künstler der klassischen Musik auf sich aufmerksam. Warum glaubst Du, ist das so? Warum ist die Faszination an klassischer Musik weiter so ungebrochen? Ich glaube, dass klassische Musik einfach zeitlos ist. Meiner Meinung nach verliert eine schöne Melodie auch nach mehreren hundert Jahren nicht an Wirkung. Außerdem habe ich das Gefühl, dass zum Lernen, Lesen oder sogar Einschlafen immer mehr klassische Musik gehört wird. Gerade in Zeiten von Spotify & Co. werden ja auch Playlisten zu diesen Themen immer beliebter und dadurch denke ich steigt die Aufmerksamkeit für klassische Künstler.
Was würdest Du jungen Leuten raten, die talentiert sind und gerne Musik komponieren möchten, es aber nicht wagen ihre Musik zu veröffentlichen? Weil sie denken „Es hört ja eh keiner“ oder „Ich bin einfach zu schlecht?“ Ich würde jedem raten es einfach zu probieren. Letzendes ist Musik ja auch Geschmacksache und ich glaube fest daran, dass jede Musik ihre Hörerschaft hat. Heutzutage kann man sehr einfach seine eigene Musik herausbringen und deshalb finde ich sollte man es auf jeden Fall auch probieren.
Hast Du ein ganz großes Ziel, auf das Du hinarbeitest? Oder welches hast Du schon erreicht? Mein erstes großes Ziel war in eine offizielle Spotify Playliste aufgenommen zu werden. Dieses Ziel habe ich glücklicherweise gerade erreicht. Natürlich hoffe ich, dass meine Musik eine größere Hörerschaft findet aber im Moment bin ich sehr glücklich und zufrieden.
Vielen lieben Dank Thomas, die letzten Worte gehören Dir: Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die mich so unglaublich unterstützen. Es ist einfach toll zu sehen, wie ich mit meiner Musik Menschen auf der ganzen Welt erreichen kann. Jede Mail und jeder Kommentar über meine Musik gibt mir unglaublich viel Kraft und Energie. Natürlich möchte ich mich auch besonders bei Dir André bedanken, dass Du mir die Gelegenheit gegeben hast hier über meine Musik zu reden. Es war mir eine große Freude.