Der deutsche Vordenker Hermann Hesse meinte einst: „Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was lernen sich lohnt.“ Die Paderborner Formation Patient, Patient hat das verinnerlicht. Geduldig zu sein und mit verträumten Post-Rock Melodien erzählt man atmosphärische Klanglandschaften, so dass in hektischen Zeiten man immer einen Ruhepol mit der Musik besitzt. Das Debüt „Of Illusions and the Way to Find“ war ein solides Fundament im Genre Fuß zu fassen, nun arbeitet man am Nachfolgealbum. Wir haben mit Markus und Jonathan ein wenig über die Band, das neue Album und die Zukunft geplaudert.
Zuerst: wie geht es Euch allen? Uns geht's gerade ziemlich gut. Danke! Sind gerade sehr ausgelastet durch Uni, Nebenjobs und der Musik natürlich. Ist eine gute Zeit im Moment.
Wie seid Ihr zur Musik gekommen? Wir haben alle in unseren Teenager-Jahren angefangen unsere Instrumente zu lernen und sind dadurch immer interessierter geworden. Vor 5 Jahren haben wir uns dann gegründet und immer weiter an uns gearbeitet. Mittlerweile wohnen wir auf zwei WGs verteilt hier in Paderborn und können dadurch sehr viel Zeit und Energie investieren.
Welche Inspirationsquellen nutzt Ihr, um Musik zu komponieren und fällt es leicht? An sich haben wir alle einen sehr breitgefächerten Musikgeschmack. Dadurch gibt es viele verschiedene Einflüsse, die sich aber alle in diesem Post-Rock und Shoegaze Bereich treffen. Unsere Inspirationen ziehen wir aber auch aus unseren Weltansichten und unserer Naturverbundenheit, die wir sowohl im Alltag als auch in unserer Musik ausdrücken.
Was war der Anlass, Euch auf diesen Stil von Post-Rock und Shoegaze zu einigen? In den letzten Jahren haben wir uns als Menschen in die oben erwähnte Richtung entwickelt. Spiritualität und Naturverbundenheit sind immer mehr in unseren Fokus gerückt. Dieser Stil von Post-Rock und Shoegaze drückt für uns perfekt diese melancholische Natürlichkeit aus, die wir alle fühlen.
„Of Illusions and the Way to Find“ ist knapp ein Jahr nun her, wie war die Resonanz bis dato darauf? Für uns war das Ganze ein erster Schritt in die richtige Richtung. Natürlich erreichst du nicht 385839847 Leute, aber die Resonanz, die wir bekommen haben, war durchweg positiv und hat uns in unserem Tun bestärkt. Wir haben mit diesem Album unserer erste Tour gespielt, CDs und Merch verkauft und viele sympathische Menschen kennengelernt, die sich in diesem Orbit bewegen. - Alles cool.
Das Thema auf dem Album ist über den Drang, etwas im Leben zu finden. Allerdings machen wir oft unseren Weg selbst kompliziert. Redet ihr da aus eigenen Erfahrungen? Ja, auf jeden Fall. Nur aus eigenen Erfahrungen. So wie wir oben schon gesagt haben, sind unsere Weltansichten die größte Inspirationsquelle. Der aktuelle Lebensabschnitt, in dem man sich befindet, ist immer das zentrale Thema unserer Musik.
Interviewpartner: Markus Rogalski - Gitarrist bei Patient, Patient
Ihr arbeitet nun am Nachfolgealbum. Könnt ihr ein wenig darüber erzählen, Thema, Name, Wer wird an der Produktion beteiligt sein, etc.? Der Nachfolger wird an das Debütalbum anknüpfen. Genau wie wir, wird das nächste Album einen Schritt reifer und definierter. Thematisch wird es eher um die Auseinandersetzung mit den eigenen Abgründen und die damit einhergehende, charakterliche Weiterentwicklung gehen. Im Moment arbeiten wir an den Pre-Productions. Im Frühjahr nächsten Jahres wird Markus Siegenhort von Lantlôs wieder das Album produzieren.
Das sympathische Label Fluttery Records ist Euer Zuhause. Wie ist die Arbeit mit solch einen Aushängeschild? Dadurch, dass Fluttery in Amerika sitzt und einen riesigen Roster hat, ist der Kontakt natürlich ein wenig eingeschränkt. Doch sie bieten kleineren, jungen Bands eine Plattform, ihre Musik zu veröffentlichen, wovon wir erst mal profitieren. Wir sind auf jeden Fall froh, bei Fluttery ein Zuhause gefunden zu haben, bei dem auch namhafte Bands wie Mooncake zum Beispiel vertreten sind. Allerdings werden wir für unseren weiteren Weg versuchen, noch ein deutsches Label mit ins Boot zu holen.
Wie stellt Ihr Eure gemeinsame Zukunft vor? Im Moment fühlt sich alles ziemlich richtig an. Dadurch, dass wir alle in der selben Stadt studieren, haben wir gerade perfekte Bedingungen. Aber wir wissen, dass das nicht für immer so sein wird. Daher versuchen wir das bestmögliche aus dieser Zeit rauszuholen. Auf jeden Fall sind wir alle so motiviert, dass wir schon über ein drittes Album nachdenken.