Im Porträt eine aufstrebende, deutsche Indie-Formation aus Göttingen mit dem Namen KAEDO. Heute erschien ihre neue EP mit dem Titel „Metronom“, die sich doch ein wenig abhebt zu ihren Kollegen im alternativen Musikbereich. Denn die Band singt ihre Texte in deutscher Sprache. Auch wenn die Band aktuell ein wenig noch unter dem Radar agiert, so legt die neue EP einen soliden Grundstein und ist selbstredend eine weitere Facette im musikalischen Indie-Bereich. Zeit, die fünf Jungs etwas näher vorzustellen.
Die aktuelle EP "Metronom"
Metronom ist die neue EP von KAEDO.
Die momentane Besetzung von KAEDO ist Phillip Scholz als Sänger & Frontmann am Mikrofon, Ricardo Rudolph und Florian Kloppmann an den Gitarren, Jakob Koch am Bass, Joachim Wagner bedient das Schlagzeug. Bis auf dem Drummer kennen sich die Jungs schon seit der Schulzeit und haben in dieser Zeit schon lange Musik zelebriert. 2019 spielt Jogi, den Phillip über das Studium kennengelernt hat, die Drums und hält die Band im Takt. Dank der langen Zeit hat sich in der Band der alternative Rockstil manifestiert, die Jungs wollten etwas tanzbares „indie-mäßiges“ machen, das auch zum Mitsingen taugt.
Das ist der Band mit der neuen EP auch gelungen. Die Texte und der das Klanggerüst sind recht eingängig gehalten, schwangt hin und wieder zwischen den Polen aus Euphorie und Bodenständigkeit. Viele Musikbereiche aus dem Alternativen werden mit modernen Fassaden bemalt, um eine eigenständige Akustik hervorzubringen. Gefühlvolle Vocals und der Spagat zwischen Rock & Pop erhellen die Klangfarben in einzelnen Stücken. Dazu kommt die experimentelle Note, die der EP eine gewisse Konstanz als Unikat verabreicht. Besonders der Titel „S.O.S“ ist da hervorzuheben.
Metronom enthält Songs die über mehrere Jahre entstanden sind. Dabei wollten die Jungs sich Zeit lassen, um den besten Sound zu entwickeln. So haben Sie beispielsweise 2017 zusammen mit Christian Decker von ‚Fury In The Slaughterhouse‘ in seinem Studio in Hannover viele Ideen ausprobiert und gefestigt. Ab 2018 haben dann KAEDO angefangen, in den Off Ya Tree Studios in Hamburg die finale Version der Platte aufzunehmen. Die Band meint dazu: „Dort sind wir gefühlte 100Mal aus Göttingen mit dem Metronom (Regionalzug in Niedersachsen) 4-5 Stunden hingegurkt und haben die eine und andere Story erlebt. Der Name spiegelt also auch die Geschichte der CD wider.“
"Es gibt super viele junge Indie-Bands, welche die Musiklandschaft bereichern"
Die Fünf von KAEDO aus Göttingen.
Mag die EP gerade sehr frisch sein, so stehen bereits neue Aufgaben für KAEDO in den Startlöchern. Schon während der Aufnahmen zu Metronom haben die Göttinger mit einem neuen Projekt begonnen. Nicht zuletzt durch die Neubesetzung mit Jogi an den Drums sind in kürzester Zeit sehr viele neue Songs entstanden. Diese Stücke klingen daher auch etwas anders. Der Sound fühlt sich reifer an und ist ein weiteres Stück näher dran an dem, wo die Band eigentlich mit ihrer Musik hinmöchte. Das Writing dazu passiert dann auch daher auf mehreren Ebenen. Stücke entstehen bei den Göttinger etwa so: Häufig sind das vorproduzierte Ideen eines Einzelnen, die meist ihren Ursprung in einer Handymemo haben. Wenn diese Ideen dann konkreter sind, werden diese gemeinsam mit der Band ausgearbeitet. Viele Stücke entstehen zusammen im Homerecording-Sessions, was ermöglicht, viel mehr an Sound und Tiefe zu arbeiten. Inspiration holen sich die Göttinger dann auch von ihren großen Vorbildern.
Diese wären The 1975, CatfishandtheBottlemen oder Bombay Bicycle Club. Aber auch deutsche Mucke, wie OK KID, Kraftklub oder TheesUhlmann lieben die Fünf, gerade was die Texte angeht. Es ist immer spannend zu lesen, wie die einzelnen Bands oder Musiker die allgemeine Musiklandschaft sehen, in der sie sich bewegen. KAEDO sind da nicht anders, wenn es darum geht, diese einzuschätzen.
Die Band: „Generell feiern wir es, dass in den letzten Jahren mit GiantRooks, Kraftklub, Leoniden oder Von Wegen Lisbeth handgemachte Bandmusik wieder groß geworden ist. Es gibt super viele junge Indie-Bands, welche die Musiklandschaft bereichern. Das liegt natürlich auch an der Kombi von Instagram und Spotify. Die Kombination ermöglicht es uns neuen Künstlern schnell eine gute Reichweite zu kreieren und die Leute zu erreichen, die Bock auf die Mucke haben.“ Aber auch Streaming-Plattformen, die den Musikkonsum verändern und gängige Alben in Zukunft überflüssig machen werden, sehen KAEDO mit unterschiedlichen Augen. Die Göttinger wissen nicht, ob ihnen dieser Trend eher gefällt oder nicht. Die Zeit wird es zeigen.
Mit der Veröffentlichung von „Metronom“ ist für die fünf Jungs schon mal ein großes Ziel erreicht worden. Daher geht man voller Vorfreude in das Jahr 2020. KAEDO wollen der Republik ihre Musik zeigen und im Sommer dann mit vielen neuen Songs die Festivalbühnen rocken. Im Herbst geht’s dann wieder ins Studio, um vielleicht ein Album aufzunehmen. Hoffentlich dann mit dem Tour-Bus und nicht mehr mit der Bahn. Gezeitenstrom Musikmagazin wünscht der Band alles Gute für die Zukunft.