Joachim Heinrich ist zwar noch recht jung und ein wenig schüchtern, doch das Musikverständnis und das Talent ist bereits überragend. Seit ein paar Jahren komponiert der in Freiburg lebende Student wundervolle kleine Stücke, angesiedelt zwischen den Musikbereichen der Neoklassik und dem Ambient. Verträumt, mit melancholischen Spitzen. Vielleicht eines Tages die neue Generation wie Musikgrößen wie Nils Frahm. In einem kleinen Porträt lernen wir Joachim Heinrich etwas näher kennen.
Die musikalischen Anfänge
Joachim Heinrich ist aktuell 23 Jahre alt und wohnt zurzeit im warmen Süden bei Freiburg. Hier ist er auch in diesem Jahr noch einmal in ein neues Studium eingestiegen - "Bildung und Erziehung im Kindesalter" im Master. Die musikalischen Anfänge von Joachim sind klassisch: in frühster Jugend durch die Familie. Der Komponist erinnert sich: „Wunderbarerweise bin ich in meiner Familie schon immer von Menschen umgeben, die gerne musizieren. Da es glücklicherweise immer einen Zugang zu Instrumenten für mich gab, war der Weg zur Musik nie weit. Besonders ein jederzeit zugängliches Klavier hat mir bereits als Kind die Möglichkeit gegeben, Musik zu entdecken. Die elektronische Musik hat mich erst später durch einen Bekannten erreicht.“
Im Teenager Alter hat er dann selbst angefangen, Musik zu schreiben und zu komponieren. Seit dem sind das Interesse und auch die Freude an diesem Prozess immer weiter gewachsen. Sein allererster Song hieß „Farewell“ aus dem Jahre 2012, ein 32 Sekunden langes Stück. Die Faszination, Musik selbst zu erschaffen, wurde hier geboren. Hört man aktuell zwei Stücke, wie das anmutige und herzergreifende „Butterfly“ oder das verträumte „Ostsee“ im Gewand des Ambient, wird jedem ganz schnell bewusst, dass da etwas ganz Besonderes in der Musik heranwächst. Auf Soundcloud oder Bandcamp kann man aud seiner Seite sehr viel entdecken und in sein Herz schließen.
"Mit anderen Menschen und Musikern gemeinsam zu musizieren. Das wäre schön!“
Joachim Heinrich aus Freiburg.
Vor allem das neoklassische Ambient hat es Joachim sehr angetan, was natürlich Gründe hat. Vor Allem die hohe Dynamik und Variabilität der (neo-)klassischer Musik ist für ihm ein faszinierender Aspekt. In einem Genre können so unendlich viele und unterschiedliche Stimmungen und Betonungen eingefangen werden, ohne dass die Musik an sich eine andere "Richtung" einschlägt. Immer wieder aufs Neue ist er auch von der großen Wirkung von unnatürlichen/ elektronisch erzeugten Tönen auf sich erstaunt. Zunächst eher abstraktes, Gewöhnungsbedürftiges und Ungewohntes wird nicht selten zu einer neuen Bewegung oder stößt irgendwo etwas Neues (oder nostalgisches) in ihm an.
Wenn es darum geht, neue Musik zu komponieren, zieht der junge Mann gerne die natürlichen Inspirationsquellen heran. Also all das, was er erlebt, fühlt und wahrnimmt. Mal sind es bestimmte Orte, mal bestimmte Bilder, Erinnerungen, Gefühle und Empfindungen, mal sind es bestimmte Personen, Gespräche, Sprachen oder bestimmte Momente, die ihn veranlassen, die Tasten mal wieder aufzusuchen und das alles festzuhalten. Auch Worte bewegen Joachim zur Musik hin. Besonders welche, die in ihm Resonanz finden, etwas zusprechen und geben oder auch anstoßen. Immer wieder ist er deshalb auch von Worten der Bibel fasziniert und inspiriert, weil sie ihn berühren. Natürlich gibt es auch musikalische Vorbilder von einem Joachim Heinrich. Vor allem Musik von Max Richter, Nils Frahm und ÓlafurArnalds. Aber auch in völlig anderen Genres bewundert er Musik und findet darin ein "Echo", wie zum Beispiel bei Liedern von Simon & Garfunkel oder Bob Dylan.
Fragt man nach seinen Wünschen, so ist Joachim Heinrich recht genügsam in dieser Hinsicht. Er sagt dazu: „Ich würde glaube ich gerne einmal dazu in der Lage sein, Musik auf "gesellschaftsfähiger" Ebene zu machen, also mit anderen, echten Menschen und Musikern gemeinsam zu musizieren. Das wäre schön!“ Das wird mit Sicherheit bestimmt auch in der Zukunft passieren, da muss man kein Prophet sein. Sollte Joachim den eingeschlagenen Pfad in der Musik treu bleiben. Das Teilen der Musik und das Erfahren von Resonanz auf diese ist ein großes Geschenk und ein wahrer Traum für den jungen Komponisten. Denn diese wird ausnahmslos positiv sein.