Post-Rock, made in Sverige.
Schweden und Post-Rock, das ist schon eine fest etablierte Symbiose in der Geschichte dieses Musikbereiches. Dass es in Skandinavien sehr viele talentierte Musikgruppen gibt, haben wir hier schon häufig festgestellt. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn immer neue Sterne den Firmament im Post-Rock aus diesem Land aufsteigen. Eine davon könnte auch auf Loud Exit aus Växjö werden, die heute ihre neue, selbst betitelte EP veröffentlichen. Die Herzen von skandinavischen Post-Rock werden sicher damit höher schlagen.
Växjö, eine Universitätsstadt im Süden Schweden. Einige sehr bekannte Rockgruppen haben dieser Stadt ihre Wurzeln zu verdanken, unter anderem die Gruppen Bullet und The Ark. Vielleicht werden die fünf Jungs von Loud Exit eines Tages ebenfalls in den Geschichtsbüchern für Musik stehen, Potenzial ist definitiv vorhanden. Die Vorgänger-EP „Grand City Smokes“ aus dem Frühjahr 2017 blieb zwar der Durchbruch noch ein wenig verwehrt, zumindest auf internationaler Ebene. Ändern wird das mit Sicherheit ihre aktuelle 2. EP, immerhin fand sie nun Gehör bei einem deutschen Musikmagazin.
Ausgeprägte, dynamische Agilität
Loud Exit zelebrieren einen sehr sphärischen Post-Rock, welcher auch auf emotionaler Ebene agiert. Die Songstrukturen sind intelligent durchdacht. Auch die Gitarrenbögen haben eine kraftvolle und eingängige Note. Facettenarmut kann man der EP beim besten Willen nicht vorwerfen. Zwar erfinden die Schweden das Rad im Post-Rock nicht neu, haben trotzdem ihre Eigene Interpretation dazu. So kann es durchaus vorkommen, dass ebenfalls neoklassische Nuancen im Post-typischen Stil verwebt werden. Ein Argument, welches in Skandinavien von vielen Gruppen regelrecht mit Euphorie zelebriert wird. Ein auffälliger Aspekt in den Kompositionen ist die dynamische Agilität der Songs. Von ruhigen und verträumten Gitarrenarrangements bis hin zu energiegeladenen Ausbrüchen ziehen die Fünf so ziemlich alle Register im modernen Post-Rock. Ein gutes Beispiel dafür wäre der Song „It fell and left us alive“. Ein sehr ausgewogener Spagat zwischen Atmosphäre und Klanglandschaften, der durchaus unter die Haut gehen kann. Ebenso angetan ist man vom Stück „Dream Friend, Dream Like a Resting Ship in the Night“ - ganz klassische Post-Rock Kathedralen auf einem hohem Niveau, was die Schweden hier anbieten. Vor allem das Zusammenspiel aller Instrumente ist hier lobend hervorzuheben. Ob die Schweden von Loud Exit ihren musikalischen Einfluss vergrößern werden mit ihrer zweiten EP, sollte eigentlich von selbst sprechen. Jedenfalls mit dem Debütalbum dürfte dann den Durchbruch bringen, so viel Musikverständnis sollte jeder Hörer besitzen, um das vorauszusagen. Loud Exit reihen sich zwar noch in die Kategorie „underrated bands“ ein, sollte allerdings bald der Vergangenheit angehören, wenn sie den angestrebten Weg treu bleiben. Streamoptionen gibt es auf den bekannten Plattformen. Links zu Loud Exit
Songliste:
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Februar 2024
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