Deutschland entwickelt sich mehr und mehr zu einer fest etablierten Größe, wenn es um Post-Rock geht. In den letzten Jahren sind viele Formationen entstanden und die Fanbasis ist dementsprechend sprungartig angestiegen. Früher oder Später wird man daher auch über die Band „the journey of Eric Taylor“ stolpern, die in Krefeld zu Hause ist. Ein erstes Demoband und Liveauftritte diese Tage sollen den Grundstein legen für eine mögliche Karriere. Oder im O-ton der Band: "Musik braucht keinen Gesang. Sie erzählt ihre eigene Geschichte. Für jeden individuell."
Wir stellen Euch die sympathischen Jungs in einem Porträt etwas näher vor.
Das aktuelle Lineup der Formation setzt sich aus Sebastian Neufeld (Drums), Andreas Mohr (Gitarre), Manuel Stommel (Gitarre) und Sven Lennartz am Bass zusammen. Um es vorwegzusagen, der Name Eric Taylor steht nicht für fiktive oder lebende Personen. Eric Taylor ist bei der Band als metaphorischer Charakter zu verstehen, der sich für jeden Zuhörer anders darstellt. Der Wertegang der einzelnen Mitglieder könnte verschiedener nicht sein und zeigt, wie Musiker und die Liebe zur Musik sich entwickelten. Die Jungs haben ihren musikalischen Wertegang sehr gut in eigene Worte gefasst.
Musikalische Entwicklung der vier Jungs
Sebastian: Auf der Suche nach immer lauterer Musik bin ich durch verschiedene Genres gewandelt, angefangen bei Rock, über New Metal hin zu Melo-Death, Deathmetal und Thrash. Dann brauchte ich irgendwann einen musikalischen Gegenpol zu all dem Tod und Verderben und fand diesen im vielseitigen, atmosphärisch-rockigen, mal lauten mal leisen, Postrock-Genre. Zum Schlagzeugspielen kam ich, da ich inspiriert und fasziniert durch verschiedene Schlagzeuger war (Fredrik Anderson - Amon Amarth, Daniel Svensson - In Flames, Bela B. - Die Ärzte), die unglaublich präzise, laut und einprägsam das Fundament der genialen Songs dieser Bands legen. Ich habe bereits in mehreren Bands gespielt, die allerdings, bis auf eine Band im Jahr 2008, alle Proberaumprojekte oder Jamsessions blieben.
Andreas: Angefangen hat es wohl damit, dass ich schon in der Kindheit oft Iron Maiden, Pink Floyd, Queen und Dire Straits auf die Ohren bekommen habe. Sozusagen wurde mir Rock und Metal in die Kinderschuhe gelegt; zum Glück. Musikalisch bin ich wie wohl die meisten einmal querbeet durch die meisten Genres gewandert und bin an Classicrock und Deathmetal hängen geblieben. Zu meinem 18. Geburtstag schenkten mir meine Eltern dann die erste E-Gitarre, in der törichten Hoffnung ich würde es nach 2,3 Monaten wieder aufgeben. Daraus wurde zum Leid meiner Eltern und Nachbarn meine erste große Leidenschaft. Hier war aber nie beabsichtigt, mal in einer Band zu spielen. Es war für mich immer ein Ausgleich zur Arbeit und ein Ventil. Durch die Arbeit bedingt hörte ich auch recht häufig instrumentale und klassische Musik, da ich mit damit immer besser konzentrieren konnte beim Entwickeln. Eines Tages stieß ich dann auf Postrock und damit war der Groschen gefallen und eines kam nach dem anderen. Die Gitarren, die Verstärker und noch schlimmer die Effekt-Pedale fingen an sich im Proberaum zu häufen. Die Faszination der Musik ließ mich nicht mehr los; bis heute.
Manu: Wie auch die Anderen, habe ich über die Zeit mehrere Genres durchlaufen. In der frühen Jugend fühlte ich mich im Bereich Rock, Metal und Grunge sehr wohl, und da dort das Gitarrenspiel eine tragende Rolle darstellt, hat mich irgendwann die Begeisterung für dieses Instrument gepackt. So habe ich dann mit etwa 14 angefangen, mir das Gitarrespielen beizubringen. Ich habe damals hauptsächlich Songs gecovert, die ich gerne gehört habe, und habe diese dann begleitend mitgespielt. Das Schreiben eigener Musik fiel mir sehr schwer, weshalb meine Motivation mit der Zeit immer weiter abnahm und ich immer weniger Gitarre gespielt habe, bis ich es letztlich ganz aufgegeben habe. Erst als mich Andi vor etwa zwei Jahren mit in den Proberaum genommen hat, hat mich die Lust wieder gepackt und ich habe das Spielen wieder angefangen - in meiner ersten Band. Obwohl ich immer schon instrumentale Songs favorisiert habe, war mir bis zu diesem Zeitpunkt Postrock nicht wirklich ein Begriff. Inzwischen stammt die Musik, die ich regelmäßig höre, zu 80% aus diesem Genre.
Sven: Mein Bruder hat irgendwann seinen Bass links liegen gelassen. So hatte ich also Gelegenheit, mal ein wenig darauf herum zu klimpern. Auf einer Party nach diversen Bierchen habe ich dann plötzlich zugesagt, mit Schulfreunden eine Band zu gründen. Zu der Zeit waren Billy Talent ganz groß, in der Richtung haben wir auch Cover geübt. Zu Gigs kam es allerdings nie. Nachdem die Stilrichtung aber einfach nicht so wirklich meins war, habe ich die Band verlassen und eigentlich zunächst den Bass an den Nagel gehangen und mein Equipment weitestgehend verkauft. Einige Jahre später hat mich dann aber doch die Neugierde wieder gepackt, einen Fretless zu spielen und kurz darauf fragte mich eine Freundin, ob ich nicht Interesse hätte, in einer Post-Rock Band zu spielen. Nachdem ich eine Probe besucht hab, war eigentlich ziemlich schnell klar: Es macht mächtig Spaß mit den Jungs und das Genre ist eh super.
Von einem Bier bis zum Debüt ...
Die Gründungsgeschichte der Band geht bis in das Jahr 2012 zurück. Andreas und Sebastian haben sich bei einem Bier in einem Krefelder Pub kennengelernt. Als die beiden auf das Thema Musik zu sprechen kamen, stellte sich schnell heraus, dass Sebastian Schlagzeug und Andreas Gitarre spielt. Daher wurde beschlossen, einmal zusammen im Proberaum von Sebastian zu jammen. Daraus hat sich dann recht schnell die Idee entwickelt, eine Band zu gründen. Anfangs war es eher ein Metal-Jam-Projekt, da die Wurzeln der beiden im Metal liegen. Als Andreas und Sebastian merkten, dass ihre gemeinsame Leidenschaft das Post-Rock Genre ist, wurde der Aufbau einer ernsthaften Post-Rock-Band fokussiert und aktiv nach weiteren Mitspielern gesucht. Das Lineup wurde dann schließlich Mitte 2015 durch Manuel an der zweiten Gitarre und Mitte 2016 durch Sven am Bass komplettiert.
Aktuell arbeiten die Jungs an ihrem ersten Debütalbum, welches voraussichtlich Anfang 2018 veröffentlicht wird. Das Debüt wird sieben Songs enthalten, welche die Band aktuell auch live auf der Bühne spielt. Konzeptionell wird das Album sich an dem roten Faden orientieren, der sich durch all unsere Songs zieht und eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Vor einiger Zeit haben die Vier auf Bandcamp schon den Song “912” veröffentlicht, der als Demo im Proberaum aufgenommen wurde. Zurzeit arbeitet man an der Veröffentlichung von weiteren Songs, die ebenfalls im Proberaum aufgenommen werden, bevor dann bald im Studio das Debüt angegangen wird. Auf Youtube haben die Vier Live-Videomitschnitte aller Songs veröffentlicht, die mit dem Sound aus dem Mischpult gemixt wurden und somit einen sehr guten Einblick in das kommende Material bieten.
Die Reise soll allein im Kopf des Zuhörers entstehen
Inspirieren lassen sich die Jungs zum großen Teil durch die sehr vielseitige Post-Rock Szene. Aber auch alte Rocksongs aus den 70ern und 80ern, sowie klassische Musik und Soundtracks von Filmen und Spielen haben einen großen Einfluss. Gerade diese instrumentalen Stücke haben eine sehr großen Wirkung auf den Hörer und vermitteln viele Emotionen, nur mithilfe der Musik, da keine Gesangsstimme im Vordergrund steht, die eine Gefühlslage vorgibt. Genau das ist es, was die Band mit der Musik ebenfalls erreichen möchte. Hier und da kann man auch die metallischen Wurzeln noch deutlich hören.
Die Band meint dazu: „Die Reise soll allein im Kopf des Zuhörers entstehen und sich für jeden anders entwickeln. Mit unseren Liedern möchten wir die kreativen Gedanken des Hörers anregen. Stilistisch stellen unsere Songs mit ihren sich aufbauenden Spannungsbögen, Tempowechseln sowie brachialen und ruhigen Parts einen roten Faden dar, der verschiedene emotionale Passagen des Reisenden miteinander verbindet. So entsteht mit jedem Song ein Teil eines großen, immer weiter wachsenden Abenteuers, das durch den Zuhörer gedanklich geformt wird."
Spaß zu haben und viele Menschen mit der eigenen Musik zu begeistern – ist das oberstes Ziel von the journey of Eric Taylor. Alle haben große Lust auf Auftritte und möchten durch die Einnahmen aus den Konzerten, den Fans möglichst bald das Debütalbum vorlegen. Gezeitenstrom Musikmagazin wünscht viel Erfolg auf dem kommenden Weg!
Die Band begeißtert auch Live mit instrumentalen Post-Rock.