Ein Wirbelsturm instrumentaler Vitalität Fast am Zenit im Post-Rock Himmel sind die Spanier von Toundra angekommen. Mit dem letzten Album „IV“ schaffte man sogar Platz 2 in den spanischen Charts. Beeindruckend für eine Post-Formation und sicher ebenfalls ein großes Vorbild für spanische Talente. Dabei sind Toundra durchaus bodenständig geblieben, selbst nach der allerersten Tour durch die Staaten. Fans können sich den Freitag dick am Kalender anstreichen, denn da gibt es mit „Vortex“ das mittlerweile fünfte Album. Damit wird auch eine Tradition gebrochen und beinhaltet eine Andeutung hier in Germany. Seit 2007 gibt es nur eine Richtung für die spanische Formation Toundra aus Madrid, nämlich steil nach oben. Toundra verstehen es nahezu perfekt, eine treibende Mixtur aus den beiden Post-Genres anzurühren, die in den Ohren hängen bleibt. Vortex steht daher als Sinnbild für einen Neubeginn: Waren die Vorgängeralben schlicht mit 1-4 betitelt, erhält das Fünfte nun einen Namen. Vortex, oder ein Wirbelsturm instrumentaler Vitalität im musikalischen Post-Bereich. Toundra haben auf dem neuen Album daher sehr ihre eigene Interpretation der Post-Genres aufgedrückt. Vortex ist ebenso eine Liebeserklärung an den Vortex Surfer Musikclub in Siegen, hier in Deutschland. 2012 besuchte man den Club zum ersten Mal und war überwältigt von den Fans und Gästen. Der Abend hinterließ definitiv einen bleibenden Eindruck. So lassen die Spanier die römischen Zahlen hinter sich und möchten mit dem Album einfach nur Danke sagen. An allen Veranstaltern, Labels, Agenturen und Fans, die Toundra über die Jahre die Treue hielten und den Traum ermöglichen, den Toundra nun erleben darf. Ein besseres „Danke schön“ gibt es aus unserer Sicht auch nicht, daher großen Respekt an die Vier aus Spanien. Anstachelnde Symbiose der beiden Post-Genres Genug geredet, kommen wir zum Album. Zieht man Vergleiche zu den Vorgängern, wird sofort das ausgebaute Musikverständnis der Band auffallen. Auffällig ist der intelligente, durchstrukturierte Aufbau, der sehr dynamisch und melodisch abgerundet wird. Toundra spielen gerne einen aggressiven Unterton, der durchaus in Ekstase vollendet wird. Die Gitarrenbögen sind sehr energisch in ihrer Struktur, werden ab und zu von langsamen Passagen abgerundet. Die Elemente aus dem Post-Bereich stehen meist direkt im Vordergrund, können aber auch mal recht brachial ausufern. Vortex hält sich an den Wurzeln, von kraftvollen Gitarrenwänden bis sphärische Augenblicke wird einem viel geboten. Vortex lebt daher von der anstachelnden Symbiose der beiden Post-Genre, bei dem recht oft ein Genrepart dominiert. Insgesamt gibt es 8 Songs mit variantenreicher Tonkunst auf die Ohren. Sehr ausufernd geht man daher bei Songs wie „Tuareg“ oder „Cobra“ zur Sache, unbändige Gitarren lassen auch die letzten Zweifler an Toundra hier verstummen. Moderner Post-Metal mit brachialem Einschlag darf man hier so richtig feiern. Mit atmosphärischen Kompositionen, drückenden Gitarrenpartien und eindrucksvollen Klanglandschaften kann zum Beispiel „Mojave“ aufwarten. Schon allein wegen dieses Songs und dem berauschenden „Cruce Oeste“ ist Vortex allemal wert, den Wertegang von den Spaniern weiter zu verfolgen. Auch wenn man ein klein wenig die Innovation vermisst, so ist Vortex ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der vier Spanier geworden. Technisch absolut auf dem obersten Niveau angesiedelt und mit einer Spielzeit von 43 Minuten durchaus eine Empfehlung. Release ist am 27.04.2018 über Inside Out Music, abends eine fantastische Releaseparty mit Glasgow Coma Scale. Natürlich im Vortex Surfer Musikclub, als Danksagung an all die Jahre mit den Fans. Links zu Toundra: Vortex-Songliste:
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