Zuhause in Springhill.
Auch wenn der Sommer sich langsam dem Ende neigt, so kann man in den restlichen Tagen diesen noch in vollen Zügen genießen. Nachmittags auf der Wiese liegen und die Wolken zählen, oder bei einer Tasse Kaffee auf der Terasse. Wie beispielsweise in Springhill, dem gleichnamigen Album von Michael Cottone und seinem Musikprojekt The Green Kingdom. Springhill ist der Name der Nachbarschaft, in der seine Familie lebt und in gewisser Weise ist dieses Album ein klanglicher Liebesbrief an diesem Fleckchen Erde. Akustisch verpackt in sphärischen Klanglandschaften im Bereich des Ambient.
Seit vielen Jahren bereichert Michael Cottone mit seinen Arrangements und Klangsphären. Sein Debütalbum „Meadowview“ erschien 2006, seither bringt der Komponist in regelmäßigen Abständen seine Impressionen und Gedanken zum Notenblatt. Viel Zeit also, sich zu entwickeln und an dem eigenen Stil zu feilen. Dieser ist eine Kombination aus sanften Gitarrenklängen und elektronischen Klangsphären. Mit dem Album Harbor aus dem Jahre 2016 hat der Komponist diesen zur Perfektion artikuliert, mit sehr positiver Resonanz im Musikbereich. „Springhill“ ist dagegen eher bodenständiger aufgebaut, geruhsamer und fragiler im akustischen Farbton.
Die Heimat ist immer da, wo dein Herz ist
Nun kann man, um die Musik in Worte zu fassen viele Metaphern heranziehen, doch eine ist am treffsichersten: Springhill ist wie ein Schmetterling, an einem Sommertag. Leicht und unbeschwert sind die elektronischen Bögen aufgebaut, sehr gefühlsbetont in den Rahmen des Konzepts gesetzt. Dynamische Klangfarben vom Synthesizer erzählen aus dem Alltag, gespickt mit meditativen Gitarreneffekten. In einigen Stücken formen Elektronik und Gitarre ein homogenes Klanggefüge mit immersiver Einwirkung. Teils sehr verträumt, teils mit nostalgischer Stimmung aufpoliert. Die Grundstimmung ist immer erweckt und gefühlvoll arrangiert, man wird beim Hören mit einer positiven Aura belegt. Das gesamte Album entwickelt mit weiteren Voranschreiten ein cineastisches Erlebnis, bei dem Cottone auch mal sich auf Minimalität beschränkt, wie im wundervollen Stück „Anam Cara“, bei dem ein marginaler Anteil an Melancholie mitschwingt. Mit insgesamt 10 sehr feinfühlig komponierten Titeln hat das Album sehr viel zu bieten. Der Opener „Morning Walk“ offenbart schon sehr viele Facetten, auf welche Klanglandschaften der Hörer stoßen wird. Sensible Melodien, die tief in das Herz reichen. „Mayloops“ und „Sky Trails“ bieten einen Glanz aus Retro-Charme und Nostalgie vom Synthesizer, während „Coastal Breeze“ Dimensionen aus Klang und Gefühl meisterlich in Einklang setzt. Warmherzig und behutsam teilen sich Gitarre und Elektronik die akustische Bühne, ein Gefühl aus Frieden und Sensibilität legen sich wie eine Aura um den Hörer. Alle zehn Titel sind sehr atmosphärisch komponiert, das Album funktioniert vom ersten bis zum letzten Titel als eine Einheit. Mit seinen beschaulichen Klanglandschaften baut Michael Cottone einen Dom aus Entspannung und meditativen Gleichgewicht im Inneren der Seele. Viel gibt es da nicht hinzuzufügen, Fans von verträumten Ambient mit leichtem Drone-Anteil ist The Green Kingdom nur an das Herz zu legen. Die ausgewogenen Klanglandschaften bieten viel Spielraum für eigene Interpretationen. Als Fazit bleibt zu ziehen, Atmosphäre musikalisch ausdrücken ist nicht immer leicht, besonders wenn man wie auf Springhill seine Eindrücke und Erlebnisse in der Heimat beschreibt. Doch was man auf dem Album herauslesen kann ist der Aspekt, dass der Komponist sehr gerne dort lebt. Die Heimat ist immer da, wo dein Herz ist. Kleine Themen, die unser tägliches Leben nachzeichnen und die Schönheit schätzen. Die uns umgibt, aber oft leicht übersehen werden kann – Springhill hält diese Momente akustisch fest auf eine sehr lange Zeit. Links zu The Green Kingdom:
Springhill - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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