Ein Juwel im Post-Rock.
Schweden ist ein Land, in dem Musiker wahre Pionierarbeit im Bereich des Post-Rock geleistet hat. Und auch noch immer weiterentwickeln. Dass es in Skandinavien sehr talentierte Musikgruppen gibt, brauchen wir nicht extra zu erwähnen. Freunde von sphärischem Post-Rock mit der skandinavischen Note empfehlen wir die Band Teller, die sich aus namhaften Musikern zusammensetzt. Die Band ist völlig zu unrecht unter dem Radar mit ihrem Post-Rock, ändern wird sich dieser Zustand allerdings mit ihrem Debütalbum „Strive Recess Echo“.
Bevor wir zum Debüt kommen, erst ein paar Worte über die Schweden. Teller ist eine fünfköpfige Gruppe, in dem unter anderem Emanuel Olsson (EF) und Mitglieder von The Gentle Act Incident und Shiloh eine musikalische Kooperation eingegangen sind. Gegründet 2013, gab es in diesem Jahr erste Eindrücke in Form einer EP. Es hat fast vier Jahre gedauert, bis die Arbeit am Debütalbum abgeschlossen waren. Die Musikgruppe brauchte auch die Zeit, um sich zu finden und ihren Stil zu perfektionieren, was auf Strive Recess Echo gelungen ist.
Zwei Gesichter der Akustik
Stilistisch gesehen verschmelzen die Schweden sehr geschickt verträumte Landschaften mit Ambienthaften Anleihen und moderne Facetten aus dem Post-Rock zu einer höchst dynamischen Kombination. Selbst marginale Einflüsse von Größen wie Sigur Rós finden in den Klangstrukturen ihre tragenden Rollen. Das äußert sich in erster Linie mit ruhigen und anmutigen Beginn und endet in einem mitreißenden Finale. Dabei werden so ziemlich alle Register gezogen, was der moderne Post-Rock heute zu bieten hat. Gewohnt vereinen die Schweden in einzelnen Stücken moderne Post-Rock-Symphonien mit klassischen Instrumenten, wie Streicher oder der Trompete. Markant am Album ist allein der Aspekt, dass im Großen und Ganzen zwei Gesichter vorherrschen. Da hätten wir die typisch- skandinavische Melancholie, die so einzigartig berührend ist auf dieser Welt. Zum anderen einen sehr mitreißenden Post-Rock mit treibenden Gitarrenbögen und temperamentvoller Komposition. Teller gelingt der Spagat zwischen beiden Welten exzeptionell und verleiht dem Album ein vielschichtiges Aussehen voller Dynamik. Man merkt sehr deutlich, dass da was zusammengewachsen ist aus fest etablierten Musikern in Schweden. Ein Juwel im Genre
Insgesamt finden 6 Stücke ihren Platz auf dem Album, einige mit Überlänge von über 10 Minuten. Zeit, wo sich Teller so richtig ausleben können. Dynamische Flexibilität in Sachen Tempo und melancholischer Instrumentalisierung, das Stück „The Wary and Watchful“ ist ein Paradebeispiel für eine zeitlose Musikbereicherung im Genre des Post-Rock. Rigoroser geht da „Floods“ zur Sache, zumindest am Anfang. Mitten im Song kippt die Stimmung zu einem Erlebnis mit Gänsehautgarantie. „Tell-tale White“ kommt mit traditionellen Klanglandschaften und trifft so ziemlich jeden Nerv des Post-Rock Fans. Eine würdige Verabschiedung bietet auch „Of, By and For“ bei dem jedes Instrument eine besondere Bühne der Akustik geboten wird. Gitarre, Schlagzeug und auch Klänge am Klavier. Danach wird man unweigerlich das Album von vorne beginnen. Wenn man bedenkt, dass Teller mit ihrem Debüt so ein Juwel im Genre abgeliefert haben, kann man von einer sehr steilen Bandkarriere ausgehen. Bleibt die Hoffnung, nicht erneut vier Jahre lang warten zu müssen. Strive Recess Echo hat durchaus das Potenzial, internationale Größen des Post-Rocks in den Schatten zu stellen, was bei der Besetzung kein Wunder ist. Hätte die Band uns nicht gemailt mit dem Satz: „Viele interessante Bands sind auf Gezeitenstrom zu sehen, und wir würden es lieben, wenn du uns eine Chance gibst“ - dann würde ein aufsteigender Stern am Firmament des Post-Rocks in der Dunkelheit verweilen. Tusen tack Teller! Unsere Meinung: ein Highlight im Post-Rock für 2017. Anmerkung: Strive Recess Echo ist auf Soundcloud & Spotify als Stream verfügbar. Links zu Teller:
Songliste:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|