![]()
Imposante, melancholische Klanglandschaften.
Sehr beeindruckt hat das neue Album „This Light“ von Stray Theories, welches seit einigen Tagen veröffentlicht wurde. Tatsächlich kann man es im Musikbereich des Ambient durchaus als ein Jahreshighlight ansehen. Der Name steht seit vielen Jahren für ein Hörerlebnis, welches sich immer wieder auszeichnet, Herzen im Sturm zu erobern. Gerade jetzt, wo hier in Europa der Herbst mit den weißen Nebeln am Abend alles verhüllt oder der Regen am Sonntagmorgen an das Fenster klopft – ist „ This Light“ der vertraute Gefährte, um eine Reise anzutreten, die tief unter die Haut gehen kann.
Fest verwurzelt seit über 15 Jahren ist der Name Stray Theories mit atmosphärischen Klanglandschaften. Dahinter steckt der kreative Kopf und Musiker Micah Templeton-Wolfe, geboren in Neuseeland, nun beheimatet in Australien. Diese Herkunft wird später noch eine gewichtige Rolle spielen, denn sphärische Musikdimensionen aus dieser Region haben ein Alleinstellungsmerkmal auf unserer Welt. Auch wenn „This Light“ erst das vierte Album ist, so liegt seit einiger Zeit der Fokus auf das Komponieren für Film und Medien. Man muss gestehen, dafür ist diese Musik auch einfach prädestiniert, denn der cineastische Aspekt in den Landschaften aus Ton und emotionaler Bandbreite ist exorbitant. Auch auf dem neuen Werk.
„This Light“ ist ein Werk mit Aussagekraft
Stilistisch schippert das Album in den Gewässern im Genre des neoklassischen Ambient, gespickt mit sanften und marginalen Bögen aus dem Post-Rock. Das homogene Klanggefüge ist emotional auf einer hohen Ebene poliert, das Klangbild pulsiert dank Klavier und E-Gitarre sehr nahe an das Herz des Zuhörers. Diese Instrumente sind auch meist die Protagonisten auf dem Album, ummantelt mit sehr sphärischer Elektronik. Sehr ruhig und sanft schimmern die Melodien, verbreiten einen Hauch aus romantisierender Melancholie. Perfekt um abends die Augen zu schließen und sich treiben zu lassen auf diesen Wellen aus entspannender Energie, vollkommener Bodenständigkeit. Selbst einen Touch an Nostalgie kann man auf dem aktuellen Album entdecken. Sehr bedächtig werden die Klanglandschaften aufgebaut, inklusive in einigen Titeln diese so typischen Post-Rock-Strukturen, die wohl nur in Down Under zu finden sind. Das macht „This Light“ auch so spezifisch, weil es sich doch sehr abhebt von anderen Werken, rund um den Globus. Man mag daher auch keinen einzelnen Song explizit besonders hervorheben, das Album geht als ein Ganzes durch die Playlist und wird nicht eintönig. Alles acht Titel sind wie ein Erlebnis, ein stimmhaftes und gefühlsbetontes zugleich. Einige Titel sind sehr meditativ ausgelegt, dienen als idealen Ruhepol in einer hektischen Zeit. Das Album besitzt seine eigene Seele, um den Hörer einen perfekten Moment zu bieten, wo Zeit keine Rolle spielen mag. Sehr im Gedächtnis ist objektiv der Titel „Empath“ geblieben, ein sehr dynamisches Stück mit orchestraler Tangente. Das Album lebt von der Fantasie und der Vorstellungskraft des Zuhörers, es spielt nicht damit, sondern gibt lediglich die Richtung vor. Vor allem die Klangästhetik, gepaart mit dem emotionalen Rahmen gibt so viele Interpretationsmöglichkeiten. Als Fazit kann man ziehen, „This Light“ ist ein Werk mit Aussagekraft und wird sicher in mancher Sammlung sich einreihen. Technisch brillant und ausgefeilt darf man Micah Templeton-Wolfe dazu nur gratulieren. Sicher erfindet es das Rad im Genre nicht neu, doch mit seiner Klangkraft aus Gefühl und Melodien gehört es am Ende eines Sommers nicht unerwähnt. Und am Ende steht der Name des Albums auch für das, was man bekommt – Wellen aus lichtdurchfluteten, cineastischen Klängen, die auch die eigene Seele berühren können. Release war am 08. Oktober 2021 über das Label n5MD. Es erhält vom Magazin eine Empfehlung. Links zu Stray Theories:
This Light - Songliste/Dauer:
1 Comment
Hello,
Reply
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Mai 2023
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|