Folgealbum zum Debüt aus Norge.
Im Spätsommer 2018 veröffentlichte der Norweger Runar Blesvik sein Debütwerk „Blend“, ein aufsteigender Stern im Genre der Neoklassik. Tatsächlich war das Album ein Paradebeispiel für eine Art Musik, die für das Herz geschrieben wurde. Inspiriert wurde die Musik von den atemraubenden Landschaften und der Natur im Westen Norwegens. Und das Debütalbum unterstreicht den exorbitanten, musikalischen Horizont vom Norweger. Am Freitag steht nun das Nachfolgewerk mit dem Titel „Sedate“ an, wobei man anmerken muss, dass der Komponist hier viele neue Wege für sich entdeckt hat, um sich zu entfalten.
Wer Runar Blesvik noch nie in seinen Playlisten angetroffen hat, kurz ein Zitat zur Biografie: Dass Musik für Runar Blesvik eine Berufung ist, stellt in gewisser Weise auch sein Studium dar. 2011 bis 2012 studierte der Norweger das Fach Musik an der Hedmark Hochschule. Danach erlangte er den Bachelor im Fach Musikproduktion im Jahre 2015. Im Anschluss nahm er sich dem Studium von Musikdesign an der Universität Kristiania an, um sein Musikverständnis weiter auszubauen. Runar Blesvik komponierte im Vorfeld für Kurzfilme und Projekte. Erst vor Kurzem entdeckte er das Feld der intimen, modernen Klassik. 2018 erschien das Debütalbum über Fluttery Records, mit positivem Feedback.
Moderne Facetten wie ebenso einen gewissen Hauch von Nostalgie
War damals die Neoklassik der Rahmen, um den die Klangstrukturen auf dem Debüt zum Erblühen gebracht wurden, so ist Sedate anders gestaltet. Fast komplett verschwunden sind die neoklassischen Aspekte, die nur noch marginal eine Rolle spielen. Hinzu gekommen sind die Klangstrukturen aus analogen Synthesizer, elektronische Ebenen und dynamische Komponenten im experimentellen Bereich. Dass ein Skandinavier niemals seine Wurzeln der Romantik und Melancholie verleugnet, erkennt man in einzelnen Stücken, wenn das alleine Klavier im Zentrum der Klanglandschaften steht. Ja, das zweite Werk stellt einen Fortschritt dar im Musikverständnis, der sehr moderne Anstrich in den Klanglandschaften mit neoklassischen Tangenten hat einen gewissen Reiz, der charmant sich über den Hörer legt. Man wird auf den insgesamt 11 Stücken auf eine Vielzahl von Interpretationen treffen, die in die Gefühlswelt eingreifen können. Von ruhigen und melancholischen Songs bis hin zu heiteren und beschwingten Themen. Leser, die nun denken, das alles klingt recht vertraut und das Alleinstellungsmerkmal sei weit entfernt: denen sei gesagt, Stücke wie „Emergence“ oder „Orbit“ sind zeitlose Kompositionen im Genre des Ambient. Die einen erfüllen mit Sehnsucht und Romantik, wie es nur Skandinavier können. Fragile und intime Lieder, die zwar im Kontrast stehen, aber auch aus der Seele vom Komponisten sprechen. Das Album ist zwar primär mit elektronischen Kaskaden aufgebaut, lässt dennoch sich Zeit auf ruhige und atmosphärische Momente, auf das es explizit auch eingehen kann. Beide Seiten werden dynamisch abgerundet von Runar Blesvik, der einen großen Expressionismus zeigt auf dem neuen Werk. Sedate ist ein Album, dass man unschwer in musikalische Schubladen packen kann. Es hat moderne Facetten wie ebenso einen gewissen Hauch von Nostalgie. Das Album ist sicher kein Jahreshighlight in einem gewissen Sinn. Doch es zeigt, mit welchem Musikverständnis und Interpretation ein Komponist wie Runar Blesvik seinen Weg gehen. Auch wenn das Genre Ambient endlos und breit wie ein Ozean ist, so ist er Norweger wie ein Leuchtfeuer darin. Das früher oder später jeder Musikfreund in diesem Bereich einmal wahrnimmt. Und von da an werden immer wieder gerne die Segel in die Richtung gesetzt. Veröffentlicht am 19. April 2019 über Fluttery Records. Links zu Runar Blesvik:
Sedate Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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