Klanglandschaften
  • Home
  • Vorstellungen
    • Lorenz Weber
    • Linda Rum
    • There's A Light
    • Linghaus Tim 2021
    • Freigefyhl
    • Jochen Tiberius Koch 2021
    • Luise Weidehaas
  • Reviews
  • Rubriken+Support
    • Jahresrückblick 2021
    • Jahresrückblick 2020
    • Jahresrückblick 2019
    • Jahresrückblick 2018
    • PresseKit - Ein Leitfaden
    • WÆNDE – der Blick in die Vergangenheit.
    • Q3Ambientfest
    • Bekanntheit-Leitfaden
    • Bandsupport
  • Philosophie
    • 7 Jahre Gezeitenstrom
    • Essay moderne Klassik
  • Impressum

aktuelle Reviews

Rubin Henkel - Ruhe (2018)

12/12/2018

0 Kommentare

 
Bild
Ein wahres Juwel im Genre.
Das Jahr 2018 neigt sich langsam dem Ende entgehen, wie eine Kerze in den letzten Atemzügen. Pulsierend, als hätten wir sie eben erst entfacht. Ein Abschiedsgeschenk für das herausragende Jahr in der modernen Klassik trägt der Berliner Komponist Rubin Henkel mit seinem Debütalbum „Ruhe“ bei. Der deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat, denn seine Klaviersonaten reichen tief in die eigene Seele, mit intimer, romantischer Inszenierung. Man redet ja immer gerne von aufsteigenden Sternen am Himmel der modernen Klassik, Rubin Henkel zählt in jedem Fall dazu. Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche ambitionierten Musiker Schritt für Schritt aus dem Schatten treten.

Rubin Henkel ist Pianist, teils mit kanadischen Wurzeln. Neben seiner Solokarriere komponiert der junge Musiker Stücke für Filme und Medien. Er wuchs in einer Künstlerfamilie auf, sein Vater war Maler und Fotograf. Der musikalische Weg ist klassisch, mit jungen Jahren fing er an, Klavier zu spielen. Hier entdeckte er auch die Leidenschaft für Musik und Komposition. Früh am Morgen am Klavier zu sitzen und den Sonnenaufgang akustisch zu begrüßen, war keine Seltenheit. Im Gegenteil, es formte den Charakter seiner Stücke. Frahm'sche Melancholie, fragil und mit einer romantischen Ader ausgestattet. Diese Fragmente von Herz und Seele finden sich sehr deutlich in seinem Debütalbum auch wieder.

Augenblicke, voller Gefühl und Sehnsucht


Auch wenn Ruhe aus den Anfangsbuchstaben seines Namens zusammengesetzt ist, so ist das deutsche Wort für Stille doch sinnbildlich für das Debütalbum vom Berliner Komponisten. Frei nach Nietzsche: „Die größten Ereignisse — das sind nicht unsre lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“ Das Album unterstreicht mit seinen ruhigen und fragilen Stücken diesen Aspekt auf doppelter Weise. Sinnliche Augenblicke, voller Gefühl und Sehnsucht, emotional vorgetragen hauptsächlich mit dem Klavier als Leitinstrument. Dank komplexer Agogik, Dynamik und kleineren Tempoverschiebungen sind die Klangstrukturen harmonisch und eingängig komponiert. Es sind Sequenzen, die mit minimalen Mitteln ohne Mühe es schaffen, tief in das eigene Herz vorzudringen.

Durch das Album zieht sich wie so oft ein bittersüßer romantisch-melancholischer Faden, der einem so richtig unter die Haut geht. In einigen Stücken gesellen sich Streichinstrumente, wie die Violine hinzu, um den Hörer so richtig den Boden unter den Füßen wegzuziehen mit lakonischer Ästhetik. Das Spiel auf dem Klavier ist sehr gefühlsbetont, die Liebesbeziehung von Künstler und Instrument schwingt in jeder Note mit. Es ist ein wahres Hörvergnügen, mit viel Empathie und Besinnlichkeit der Berliner sanft über die Tasten am Klavier streicht. Die Stücke sind wie angesprochen Klaviersonaten mit Herz und Tiefe, insgesamt zehn Stücke voller Wärme und fragiler Emotion warten nur darauf, entdeckt zu werden.

Ein wahrer "Rubin" in der modernen Klassik


​Daher ist das Debüt „Ruhe“ als Gesamtwerk anzusehen, wo man keinen Titel extra in das Licht rücken muss. Dennoch muss man einige Titel erwähnen, denn diese fallen in die Kategorie zeitlose, pianistische Kunst, die in 100 Jahren ihren Glanz nicht einbüßen werden. Vor allem in Kombination mit der Violine als akustischer Rahmen fallen da sehr in das Gewicht, wie „Wicklow Mountains“ oder „Brendan's Voyage“, die einem das ausgeprägte Musikverständnis eines Rubin Henkel sehr beeindruckt näherbringen. Aber auch Titel wie das grazile und anmutige „Open Window 3am“ bestätigen den Verdacht, das die musikalische Seele vom Berliner durch und durch mit Romantik behaftet ist.

Was bleibt, sind Augenblicke voller Gefühl und Wehmut. Das Debütalbum Ruhe erscheint wie aus dem Nichts mit einer ungeheuren Strahlkraft und stellt eine ernsthafte Konkurrenz dar, zu namhaften, internationalen  Größen. Für ein Erstlingswerk keine Normalität. Auch wenn es hier im Musikbereich so etwas wie "Konkurrenz" nicht gibt. Man ist immer froh, wenn neue Musiker das Licht der Bühne betreten mit solchen Perlen. "Ruhe" darf man als klassische Klavierkunst auffassen, makellos und voller Schönheit. In unserer rastlosen Welt ist es exakt diese Musik, die man braucht, um sich zu besinnen und sich zu sammeln. Es erhält von uns definitiv eine Empfehlung und dürfte demnächst als Highlight 2018 sicher erneut auftauchen. Ein wahrer "Rubin" in der modernen Klassik!
Bild
Ruhe, das Debütalbum vom Berliner Rubin Henkel. Zeitlose Kunst.

Links zu Rubin Henkel:

  • Homepage
  • Facebook
  • Instagram

Ruhe - Songliste & Dauer:

1. Stadtwald 02:41
2. Open Window 3am 07:00
3. Kloppenstock 03:28
4. Blueberry Porridge 04:48
5. Wicklow Mountains 06:08
6. Brendan's Voyage 06:11
7. Ron 05:22
8. Raised By Paint 04:28
9. Plane On A Leash 04:19
10. Zweimal 04:12

0 Kommentare



Hinterlasse eine Antwort.

    RSS-Feed


    Labels

    Alle
    Ambient
    Indie Rock
    Indie-Rock
    Neoklassik
    Post Rock
    Progressive
    Shoegaze
    Singer/Songwriter
    Specials
    Unter Dem Radar



    "Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft."

    Autor:

    André Schönauer


    Archiv

    Mai 2022
    April 2022
    März 2022
    Februar 2022
    Januar 2022
    Dezember 2021
    November 2021
    Oktober 2021
    September 2021
    August 2021
    Juni 2021
    Mai 2021
    April 2021
    März 2021
    Februar 2021
    Januar 2021
    Dezember 2020
    November 2020
    Oktober 2020
    September 2020
    August 2020
    Juli 2020
    Juni 2020
    Mai 2020
    April 2020
    März 2020
    Februar 2020
    Januar 2020
    Dezember 2019
    November 2019
    Oktober 2019
    September 2019
    August 2019
    Juli 2019
    Juni 2019
    Mai 2019
    April 2019
    März 2019
    Februar 2019
    Januar 2019
    Dezember 2018
    November 2018
    Oktober 2018
    September 2018
    August 2018
    Juli 2018
    Juni 2018
    Mai 2018
    April 2018
    März 2018
    Februar 2018
    Januar 2018
    Dezember 2017
    November 2017
    Oktober 2017
    September 2017
    August 2017
    Juli 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    April 2017
    März 2017
    Februar 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    November 2016
    Oktober 2016

    Bild
    Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com

Von Erstellen Sie mithilfe anpassbarer Vorlagen Ihre eigene, einzigartige Webseite.
  • Home
  • Vorstellungen
    • Lorenz Weber
    • Linda Rum
    • There's A Light
    • Linghaus Tim 2021
    • Freigefyhl
    • Jochen Tiberius Koch 2021
    • Luise Weidehaas
  • Reviews
  • Rubriken+Support
    • Jahresrückblick 2021
    • Jahresrückblick 2020
    • Jahresrückblick 2019
    • Jahresrückblick 2018
    • PresseKit - Ein Leitfaden
    • WÆNDE – der Blick in die Vergangenheit.
    • Q3Ambientfest
    • Bekanntheit-Leitfaden
    • Bandsupport
  • Philosophie
    • 7 Jahre Gezeitenstrom
    • Essay moderne Klassik
  • Impressum