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Fragiles Album wie Glas.
Wenn eine Veröffentlichung von Moderna Records ansteht, ist das immer wie ein kleiner Feiertag für Musikfreunde. Das kleine und charmante Label hat mit seinen Künstlern und Veröffentlichungen immer stark beeindruckt. Von Ed Carlsen, über Snorri Hallgrímsson bis hin zum aktuellen Werk von Komponisten Josh Alexander, steht das Label für herausragende moderne Klassik. Neu in der Familie begrüßt man Richard Luke aus Glasgow, mit dem kommenden Album „Glass Island“. Ein leidenschaftliches und berührendes Album, das eine aktuelle Begebenheit mit weitreichenden Konsequenzen behandelt und auch daran appelliert.
Zuletzt war der Komponist und Multiintrumentalist Richard Luke mit dem Album „Voz“ im Februar 2018 beim Label 1631 Recordings sehr erfolgreich. Doch in Bezug zum Vorgänger kann man deutlich neue Facetten am neuen Album entdecken. Das neue Album kommt mit ein Konzept: Glass Island erkundet die Spannungen, die das Leben auf einer Insel nach dem Referendum nach dem Austritt aus der EU und der Unabhängigkeit Schottlands auslöst. Aber auch ohne dem Wissen zum Hintergrund entfaltet das Album seinen Umfang in voller Breite. Zusammen mit der Violinistin Amira Bedrush-McDonald wurde das Album hauptsächlich in einer Kirche im West End von Glasgow aufgenommen und eingespielt.
Fragiles Gerüst aus Tiefsinnigkeit und zarter Romantik
Das Album wie ist ein lebendiges Konstrukt, um dass Klavier gebaut ist, begleitet von grazilem Spiel der Violine und subtiler Elektronik, inklusive Passagen am Synthesizer. Die seelische Verankerung vom Komponisten ist mit jeder Faser zu spüren, kristallisiert sich in einigen Stücken auch sehr heraus. Frei von äußeren Bedeutungen, nehmen die Stücke auf ihre eigene tief implizite, wortlose Bedeutung ein Meer an Klangfarben im Ohr an. Das Album ist daher eine engagierte und einfühlsame Aufnahme zeitgenössischer Klassik im modernen Gewand geworden. Der melancholische Aspekt ist zwar immer vorhanden, schiebt sich allerdings nie in den Vordergrund, wie bei anderen Kollegen. Eher wird man von einem fragilen Gerüst aus Tiefsinnigkeit und zarter Romantik gefesselt. Die durchaus auch expressionistische Züge annehmen können. Vor allem ab dem letzten Drittel auf dem Album manifestiert sich dieser Aspekt auf eine wundervolle Art und Weise. Auch auffällig ist die Variation der Rolle vom Klavier. Steht es meist bedeutungsvoll im Vordergrund, so agiert das Piano auf Glass Island sehr vielschichtig und dynamisch und ist nicht zu schade, lediglich auch nur den Begleitpart auszuführen. So entwickelt das Album einen cineastischen Anstrich aus Gefühl, Sehnsucht und verträumten Dimensionen. Insgesamt finden 12 Stücke ihren Platz auf dem Album, jeder Song hat seine eigene Botschaft zum gewählten Thema, welches er dem Hörer auch mitteilen möchte. Der Opener „Everything a Reason“ vermittelt im Prinzip ein gutes Bild, was man auf dem Album vorfindet. Sanfte Klänge vom Klavier, unterstrichen von elektronischen Strängen und klassischen, orchestralen Ebenen. Ein homogenes Gefüge aus Klavier, Violine und Elektroakustik
Wenn es sehr beschaulich und reflektierend werden soll, so findet man in Stücken wie „Last Call“ oder „Drift“ die ideale Begleitung dafür. Ein homogenes Gefüge aus Klavier, Violine und Elektroakustik machen diese Stücke zu einer musikalischen Attraktion. Die Verschmelzung von moderner Klassik mit dem Ambient ist auf „Décembre“ oder „Ghosted“ am attraktivsten ausgefallen. Sehr einfühlsam, mit einer faszinierenden Interpretation der Melancholie, die tief in das Herz und unter die Haut geht. Ob man den Tanz der Schneeflocken zuschaut, die ersten warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut fühlt oder den Herbstblättern beim Kampf gegen den Sturm beobachtet, Glass Island bietet die passende musikalische Unterhaltung dafür. Selbst für kurze, nostalgische Augenblicke hat das Album die Zeit, um auf den Hörer einzugehen. Als Fazit bleibt zu ziehen, man ist doch immer wieder froh, so talentierte und beeindruckende Musik und Künstler, wie Richard Luke, entdeckt zu haben. ‚Glass Island‘ ist sicherlich nicht nur für Musikfreunde im jeweiligen Genre gerichtet, es hat viele Facetten und Nuancen zu bieten, die Palette an Emotionen ist sehr breit aufgestellt. Freunde der modernen Klassik dürften das kommende Album, welches am 12. April 2019 veröffentlicht wird, sicherlich in ihr Musikherz schließen. Wo es bedingungslos auch hingehört. Links zu Richard Luke:
Glass Island Songliste / Dauer:
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