Traumerlebnisse vom Anfang bis zum Ende.
Positiv überrascht waren wir bereits im Oktober 2016 von Reeder, einem Soloprojekt des Pianisten und Komponisten Dan R. Branch aus Southampton. Mit der EP „A Quiet Place“ zeigte der sympathische Engländer eine perfekte Synergie aus Neoklassik und Facetten des Ambient. Passend zum Frühlingsbeginn stellt Reeder sein neues Album mit dem Titel „It Is The Nature Of Dreams To End“ vor und vielleicht auch eines seiner besten Kompositionen.
Dan R. Branch ist seit 2012 unter dem Namen Reeder Komponist. Zu seinen Einflüssen gehören Nils Frahm, Ólafur Arnalds, Owen Pallett, Claude Debussy und Koji Kondo. Ein breites Feld an Hochglanz-Musikern, allerdings behält Reeder auf seinen Stücken eine große Portion an Eigenständigkeit im Genre der Neoklassik. Reeder schafft es mit minimalen Mitteln viel zu erreichen bei seinen Zuhörern, ein Aspekt, den nicht viele Künstler erreichen.
It Is The Nature Of Dreams To End ist das neue Werk des Engländers, welches diese Tage veröffentlicht wurde. Eigentlich sein Debütalbum, denn bis dato erschienen nur reine EP‘s. Es ist ein sehr facettenreiches Album geworden, mit extremen Tiefgang und gefühlsbetonten Momenten. Wie gewohnt steht das Klavier im Mittelpunkt der Stücke, man wird auf reine Klaviersonaten stoßen, in einigen Stücken unterstreichen Naturgeräusche oder minimalistische Elemente die Atmosphäre. Auch Streichinstrumente muss man nicht lange suchen auf dem Album, auch wenn man dem Genre der Neoklassik noch nie so nah war wie jetzt. Nicht das Ende, sondern der Beginn von Träumen
Alles zusammen ergibt einen leicht melancholischen und träumerischen Klangteppich, der eine tiefe Romantik zur klassischen Musik symbolisiert. Fragil und gefühlsbetont wurde das Klavier als Leitinstrument eingesetzt, um die große Vielfalt der Emotionen einzufangen wie in den Stücken „Home“ oder „Julia“. Sehr sorgsam und expressiv wurden die Lieder einstudiert, jeder beschäftigt sich mit einem Thema aus unserem Leben. Liebe, Sehnsucht oder Einsamkeit fallen da besonders ins Gewicht. Songs wie „Farewell“ oder „Time“ belegen das auf einer bezaubernden und sinnlichen Weise. Die Verschmelzung von moderner Klassik mit dem Ambient ist auf „Relic“ am attraktivsten ausgefallen. Sehr einfühlsam, mit einer bittersüßen Melancholie, die tief in das Herz und unter die Haut geht. Besonders gelungen sind die Naturgeräusche auf dem Album, welche die Klangfarben sehr verstärken. Das Plätschern des Regens oder das Zwitschern der Vögel auf „Owl Temple“ entfacht eine ganz spezielle Magie beim Zuhören. Eine akustische Ästhetik auf sehr hohem Niveau, was Reeder hier einen anbietet. Das absolute Highlight bildet „Stellar“ - eine akustische Reise durch die Gefühlswelt und beschert Wellen an Gänsehaut mit seiner klassischen Instrumentalisierung. Ein Lied mit Wow - Effekt. Ganz im Gegenteil: Mit „It Is The Nature Of Dreams To End“ fangen die Träume erst an, denn das Album ist anmutig und poetisch. Dan R. Branch alias Reeder ist ein wundervolles Album gelungen, das sicher große Beachtung in der Neoklassik erreichen dürfte. Stücke zum Träumen oder dahinschmelzen, das Album hat viele Aspekte zu bieten. Aktuell kann dieses kleine Juwel im Bereich der modernen Klassik unter der Rubrik „name your price“ heruntergeladen werden. Doch eine Bitte noch am Ende – spendiert diesen großartigen und sympathischen Komponisten ein paar Euro, er hat es sich wahrlich verdient. Fazit: Sehr empfehlenswert. Relevante Links:
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