Ein Stück zeitlose Kunst.
Es mag zwar eine Momentaufnahme sein, doch schaut man in die Toplisten der Streamingdienste, findet sich ganz Oben ein bekannter Name. Wie beispielsweise im Genre der modernen Klassik auf Bandcamp. Aktuell thront da Dan R. Branch mit seinem Projekt Reeder mit dem neuen Album „In Defence Of The Archivist“. So wirklich überraschend ist das nicht, mit dem Album „It Is The Nature Of Dreams To End“ von 2017 hat der englische Komponist auf jeder erdenklichen Weise überzeugt. Als die passende Herbstuntermalung im akustischen Sinne wird man das neue Album zu schätzen lernen und weit darüber hinaus. Denn es ist ein kleines Meisterwerk.
Man weiß wirklich nicht, was alles noch passieren muss, damit der sympathische Pianist auch international den ganz großen Durchbruch schafft. Als „Geheimtipp“ im Musikbereich der modernen Klassik ist Dan R. Branch längst in unseren Augen zu einem hellen Stern am Firmament avanciert. Seit 2012 komponiert der Engländer nicht einfach Musik, sondern es ist weitaus mehr als das. Seine Stücke entspringen einer tiefen, melancholischen Seele. Nahezu perfekt verwebt in den Klangstrukturen, auch auf dem neuen Musikalbum „In Defence Of The Archivist“ ist dieser Punkt sehr breit verwurzelt.
Atmosphärische Schattierung, cineastisches HörvergnügenAuch im Minimalismus liegt die große Stärke von Reeder. Es muss nicht immer eine pompöse Inszenierung sein, es reicht schon mit sanften Pianoklängen und ein prasselndes Kaminfeuer im Hintergrund, eine warme Atmosphäre zu kreieren. Als Leitinstrument ist das Klavier nach wie vor der tonangebende Aspekt. Dan R. Branch kann darauf sehr emotional seine Lieder vortragen, als hätte er nie etwas anderes getan. Die Lieder sind sehr gefühlsbetont, viele Klangfarben vermischen sich zu einem heterogenen Gefüge der Akustik. Das marginale Einstreuen von Naturgeräuschen, Streicharrangements, Flöte oder leiser Gesang hebt das Album in der Breite dann doch von anderen Künstlern in diesem Musikbereich ab. Das neue Werk verwebt Gefühle von Sehnsucht, Melancholie und fragile Schönheit der Romantik zu einem malerischen Augenblick im Genre der modernen Klassik. Die Stücke sind hochgradig mit Melancholie behaftet, feinfühlig und romantisch zu gleich. 11 Stücke, den ein vertrauter Zauber innewohnt. Wenn der Herbst die weißen Nebel in die Täler ausstreut, der Regen und der Sturm einen dicht an dicht drängt und wir so klein und unscheinbar wirken. Ein nächtlicher Spaziergang unter dem Sternenhimmel, bei den man „Eins“ ist mit sich selbst und seinen Gedanken - die akustische Klanguntermalung findet auf In Defence Of The Archivist ihren Höhepunkt. Diese dichte Atmosphäre, welche schwer zu komponieren ist, können weltweit wahrlich nur eine Handvoll von Künstlern erreichen. In gewissen Menschen, wo Kälte und Einsamkeit das Leben bestimmen, wirkt „In Defence Of The Archivist“ wie ein Leuchtfeuer, mit seiner ästhetischen und warmen Aura. Atmosphärische Schattierung, cineastisches Hörvergnügen, es gibt nicht wirklich Worte, das neue Album von Reeder zu umschreiben. Es ist definitiv ein Anwärter für besondere Werke im Jahr 2018 und erhält von uns eine klare Empfehlung. Dass Reeder nicht mal Geld verlangt für diese zeitlosen Kompositionen, zeugt von einem Charakter, bei dem es einzig und allein nur um die Musik und dem Menschen geht. Zumindest die digitale Version ist unter der Rubrik „pay what you want“ auf Bandcamp erhältlich. Links zu Reeder:Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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