Pilger zwischen den Post-Genres.
Wer kurz vor der Weihnachtszeit die besinnlichen Stunden lieber aufsparen möchte, vorher allerdings noch mal richtig aufdrehen möchte, dem sei das neue Album der amerikanischen Band Pillars „Of Salt and Sea“ an das Herz gelegt. Pillars verschmelzen viele Musikbereiche zu einem harmonischen Gefüge, allen voran der Post-Rock ist die dominierende Sprache auf dem neuen Album. Dabei gelingt den Amerikanern ein ausgewogener Spagat zwischen Emotionen und Explosionen.
Pillars ist eine vierköpfige, hauptsächlich instrumentale Post-Rock-Band aus Indianapolis, Indiana. Jedes der Vier hat eine unterschiedliche Vergangenheit in der Musik hinter sich und diese Vielfalt hat einen einzigartigen Sound gefördert, der Indie-Rock und Post-Rock verbindet. Im Juni 2015 gaben die vier Jungs ihr Debüt in Form einer EP, seit dem geht es stetig bergauf mit Popularität und Musikverständnis. Ein Meilenstein in der Bandkarriere war sicher, als man sich die Bühne mit der Vorzeigeband Pelican teilte. Diese Diversität der Vier fließt auch nahtlos in die Kompositionen auf dem Album mit ein.
Konstruktive Melodien gehen sofort in das Ohr
Pillars sind bekannt, gerne mit ihrer Musik ein wenig zu experimentieren. Of Salt and Sea fällt da nicht heraus, trotzdem kristallisiert sich beim Hören ein erster Gedanke sofort heraus. Die Verschmelzung von Attributen von Post-Rock, Indie-Rock mit Post-Metal/Hardcore werden von den Amerikanern auf eine neue Ebene gehoben. Perfekt ausbalanciert mit melodischen Bögen, zelebrieren die Amerikaner eine extrem energiegeladene Atmosphäre, die dynamisch abgerundet wird. Die Arrangements der Gitarre decken so ziemlich alle Facetten an emotionalen Gesichtspunkten ab, reichen von rigorosen Explosionen über treibende und gefühlsbetonte Positionierung. Die Klanglandschaften sind mitreißend konstituiert, aber auch gezügelte Passagen wird man auf dem neuen Album vorfinden. Nicht oft, trotzdem als Wandlung in den Strukturen sehr aussagekräftig platziert. Auf ein paar Songs muss man sich einlassen können, wird aber belohnt von Klanglandschaften weitab des Mainstream. Herauskristallisieren sich dann Songs wie das treibende „Subtract/Submerge“ und "Revelation" - Gitarrenarrangements, welche sich in das Musikherz bohren, und einem nicht mehr loszulassen. Die Tension in diesem Song ist besonders zu spüren mit seinen vielschichtigen Post-Rock Attributen. Diese Konsistenz wirkt in einigen Songs ganz besonders. „Equinox“, „Of Salt And Sea“ oder „Finalita“ sind das Paradebeispiel dafür. Hier werden akribisch Elemente aus dem Post-Genre derartig überlegt kombiniert, dass atmosphärische Landschaften mit eminenter Konsistenz entstehen. Konstruktive Melodien gehen sofort in das Ohr, um sich dort zu manifestieren. Pillars sollte man daher im Auge behalten, denn die Amerikaner zeigen Potenzial und wird der musikalische Weg beibehalten, dann wird der Bekanntheitsgrad auch immer weiter nach Oben führen. Technisch gibt es an Of Salt & Sea keine Kritik, das Album ist für die Maße sehr ordentlich. Auch wenn im Genre des Post-Rock dichtes Gedränge an musikalischen Talenten gibt, darf man Pillars schon als aufstrebender Stern bezeichnen. Links zu Pillars:
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Februar 2024
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