Ein Jahr, eine Geschichte.
Neue Wege in der Musik zu entdecken und zu beschreiten, dafür steht die griechische Formation OP3. Mit dem Debütalbum „Hope“ vor fast einem Jahr, gelang der Band ein festes Fundament für eine aufstrebende Karriere zu legen. Eine sehr interessante Konstellation ist man auf dem aktuellen Werk „Awss“ eingegangen, denn man arbeitete eng mit Harry Selevos zusammen, ein Sänger, Liedermacher und Schauspieler, besser bekannt unter dem Pseudonym „Runes“.
Awss ist nicht ein zusammen gewürfelter Buchstabensalat, sondern steht für die Jahreszeiten Autumn, Winter, Spring & Summer. Das Konzept von 'Awss' nimmt den Zuhörer auf eine akustische Reise mit, der immerwährende Kreislauf der Natur und des Lebens, eine Geschichte von Liebe, Schmerz, Verlust und Erholung. Fünf Lieder, ein Jahr, eine Geschichte, viele Stimmen – so der Tenor des Albums. Und man muss sich eingestehen, die Griechen wissen ganz genau, wie man mit Musik experimentiert, um eine ganz gewisse Magie auszustrahlen.
Synergie zwischen Gesang und Klangwelten
Stilistisch kann man die EP nicht in Schubladen packen, zu vielschichtig ist Awss und mehrere Musikgenres werden zu einem atmosphärischen Klangteppich verarbeitet. Fragile Klangfarben aus dem Ambient und der Neoklassik, verwoben mit experimentellen Nuancen aus dem Folk sind trotzdem die markanten Züge von Awss. Der Gesang stammt vom Runes, der dynamisch und warm die musikalischen Landschaften unterstreicht. Minimalistische Klavierthemen, ein wunderschönes Streichquartett und gut strukturierte Synthie-Passagen sind die perfekte Basis für verträumte Melancholie. Leichte und eingängige Strukturen ohne überladene Aufmachung fesseln einem beim Zuhören. Das Tempo ist beschaulich und irgendwie hat man permanent das Gefühl, OP3 und Runes sind wie füreinander geschaffen. Die Akustik der Songs ist ausnahmslos ein homogenes Gefüge aus melancholischen Nuancen und einer gewissen Bodenständigkeit. Ohne langatmig und eintönig zu werden, gelingt es den Griechen, mit ihrer Interpretation von atemberaubender Akustik und Gesang den Hörer in versunkene Dimensionen zu entführen. Auch die Differenz der einzelnen Songs bedarf eine Erwähnung. Denn jeder Song beschäftigt sich mit einem anderen Panorama, wie es eben das Konzept vorsieht. Vor allem ist Awss als ein Gesamtwerk für verträumte Gegebenheiten anzusehen. Von der musikalischen Seite ist Awss ein interessantes Projekt der Griechen. Technisch auf sehr hohem Niveau angesiedelt, gelingt dem Werk einen gewissen Akzent zu setzen. Mit einer Spielzeit von 21 Minuten hätte Awss eines oder mehrere weitere Lieder sehr gut getan: Bevor die Synergie zwischen Gesang und Klangwelten so richtig unter die Haut gehen will, ist Awss schon am Ende. Release ist am 03. März 2017 über Fluttery Records, angemessen ist der Preis mit ungefähr 4 Euro. Relevante Links:
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Februar 2024
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