6 Stücke, neuer Glanz.
Komponisten suchen immer einen Weg, ihr Musikverständnis permanent zu erweitern. Neue Aspekte in die Musik zu bringen, andere Ansätze verfolgen oder der Ausflug in ein anderen Musikbereich, der passend zu der eigenen Seele die Gefühle zum Ausdruck bringt. Die italienische Pianistin Olivia Belli ist bekannt dafür, auf dem Klavier gefühlsbetonte Klaviersonaten vorzutragen, wie auf dem Album Where Night Never Comes vom letzten Jahr. Eine musikalische Quintessenz vom persönlichen Leben der Italienerin. Einige Stücke vom Album wurden von ihr nun persönlich neu interpretiert, mit vielen Elementen aus dem Ambient.
Wie gewohnt, für neue Leser eine kurze Biografie, vom letzten Album zitiert: „Zu einer internationalen Größe ist Olivia Belli längst gereift. 4 Alben und 2 Eps wurden im Vorfeld veröffentlicht mit Millionen an Aufrufen bei Streamingdiensten. Vor allem die „piano works“ von Max Richter und Philip Glass brachten der Dame exorbitante Aufmerksamkeit. Daran anknüpfte auch ihr letztes Werk Where Night Never Comes, welches durch eine Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen wurde. Das Ziel wurde nicht nur erreicht, sondern in Rekordzeit abgeschlossen.“
Viel Atmosphäre und Landschaften aus Gefühl und Romantik
Die aktuelle EP Where Night Never Comes beinhaltet 6 Stücke vom Album, passend in einem akustischen Rahmen gesetzt zwischen Neoklassik und Ambient. Eine lebendige Arbeit, die um das Klavier gebaut ist, begleitet von intimer Geräuschkulisse und subtiler Elektronik. Frei von äußeren Bedeutungen, agieren die Stücke auf ihre eigene tief implizite, wortlose Bedeutung. Sehr feinfühlig und gefühlsbetont sind die Kompositionen, strahlen wie gewohnt eine romantisch-melancholische Note aus. Das Klavier ist nach wie vor die tragende Säule in den Klangmustern, sanft und fragil ummantelt mit der elektronischen Raffinesse. Sehr gelungen ist daher die ästhetische Mischung aus neoklassischen Akzenten und emotionalen Klavierbögen von Olivia Belli. Bezaubernde und hochromanische Augenblicke, die ganz selten mit einem schwermütigen Touch abgleiten. Auf expressionistischer Weise erklingen die emotionalen Klangfarben, strahlen mal heller oder seichter, um ein malerisches Gesamtkonzept zu hinterlassen. Dazu verströmt an vielen Stellen eine tiefe Verwurzelung zu den klassischen Ursprüngen. Eine intime, musikalische Reise wird hier erschaffen, laden zum Träumen und reflektieren ein. Wenn einem so Stücke wie „Invisible Pain“ & „Butterflies Danced“ berühren, dann ist es wahrlich wie das Tanzen der Schmetterlinge an einem Sommertag, die mit ihrer Leichtigkeit fast schwerelos zwischen das hohe Gras umherschwirren und einem von unbeschwerten, früheren Tagen der Jugend sanft in das Ohr flüstern. Oder wie ein Blatt am Baum, sicher eines von vielen und doch einzigartig in seiner Art. Versorgt, beschützt, sich wiegen im Wind, der einen sanft streift, gedankenlos mit den Sonnenstrahlen spielen und diese ebenso einzufangen. Die neue Ausrichtung von Olivia Belli mit der aktuellen EP steht der Dame sehr gut zu Gesicht. Viel Atmosphäre und Landschaften aus Gefühl und Romantik. Sehr lohnenswert und der passende Soundtrack für Stunden der Zweisamkeit, nicht nur abends beim Tanz der Kerzenlichter. Mag das Album von 2018 ein neoklassisches Highlight sein, daran anknüpfen kann dementsprecht auch die EP im neuen Glanz der beiden Musikbereiche. „My main goal with Remixes was to be a musical storyteller: to make the movie scene enter in the music and not the music become a soundtrack.” – das ist Olivia Belli mit der EP sehr perfekt gelungen. Grazie per quello. Links zu Olivia Belli:
EP Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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