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Klaviersonaten voller Emotionalität.
Das Jahr 2023 ist noch ganz jung und frisch, schon jetzt deutet es sich als absoluter Glanzpunkt in Sachen moderne Klassik ab. Ein großer Faktor dafür ist auch, dass neue Komponisten am Firmament des Musikbereichs aufsteigen und eine Strahlkraft aufweisen, wie helle Sterne am Nachthimmel. Einer davon ist der Norweger Ole-Bjørn Talstad mit seinem neuen Album „Ferd“, welches Ende Februar über Moderna Records erscheint. Moderne Klassik mit skandinavischer Melancholie, was bitte gibt es in Sachen Klang und Gefühl anmutigeres auf unserer Erde? Für Musikfreunde, deren Herz genau dafür schlägt, ist „Ferd“ ein absoluter Höhepunkt und wie der norwegische Titel verrät – eine akustische Reise in eine nahezu zeitlosen Klangästhetik.
Ferd ist das Debütalbum des norwegischen Komponisten und Pianisten Ole-Bjørn Talstad. Nachdem der Komponist in den letzten Jahren zwei Dutzend Songs geschrieben hatte, konzentrierte er sich darauf, eine Sammlung mit einer übergreifenden Erzählung zu erstellen. Übersetzt bedeutet es „Reise“ oder beschreibt die Reise von einzelnen Personen. Es ist ein passender Name für dieses Album, das, obwohl es eine Dosis nordischer Melancholie enthält, Talstads hoffnungsvolle und optimistische Einstellung perfekt einfängt. Wir alle haben einige Schwierigkeiten durchgemacht, aber gemeinsam können wir uns gegenseitig aufrichten und zu besseren Tagen übergehen. Das album wurde vom dänischen Ingenieur Thomas Haahr gemastert und wird von wunderschönen Kunstwerken von James Kirkus-Lamont begleitet.
Man muss wirklich einmal festhalten, für ein Debütalbum ist „Ferd“ überragend ausgefallen. Ohne Probleme schafft es das Werk, bereits nach den ersten Sekunden eine Magie aufzubauen, die jeden Hörer sofort in seinen Bann zieht. Die Klaviersonaten sind durchzogen mit warmen Schichten an Romantik und Fragilität, die so oft zitierte skandinavische Melancholie agiert eher als ein Rahmen, der perfekt die feinfühligen Klangblüten verziert. Tatsächlich verwebt das Album Gefühle voller Hoffnung und Frieden in seinen Klangstrukturen, ummantelt mit zarten und bedächtigen Klavieranschlägen. Wie Polarlicht über den Fjord pulsieren die Sonaten majestätisch und durchbohren tatsächlich noch so gefrorene Herzen mit einer wohligen und sanften Aura. Viele Stücke besitzen darüber hinaus eine Agogik aus Eingängigkeit und sensible Empfindsamkeit, breit gefächert sind die Akzente im emotionalen Bereich. Es ist wie der erste Morgenstrahl, der sanft einen aus dem Schlummer weckt. Oder wenn sich die Sonne über den Horizont emporschwingt und die Dunkelheit der Nacht verdrängt. Der Spagat aus Melancholie und freudiger Erwartung wurde auf „Ferd“ sehr graziös ausgeglichen und bilden somit ein homogenes Klanggefüge voller Emotionalität. Das belegen alle 8 Titel, welches das Album im Gepäck hat und mit jedem neuen Durchlauf immer mehr emotionale Dimensionen vor dem Hörer ausbreiten. Ole-Bjørn Talstad hat es geschafft, etwas in dem Musikbereich zu sammeln, quasi die aktuelle Quintessenz der modernen Klassik. Gefühlvolle Töne und Leitern, wie man sie eben kennengelernt hat und zu schätzen weiß. Reicht die Palette über diverse Kontingente, so ist die Sprache doch immer eins – Musik soll verbinden, annähern und Menschen in ihnen tiefen Emotionen berühren. Einzelne Titel, die einem sehr unter die Haut gehen hervorzuheben, kann man auf „Ferd“ in allen acht Titeln finden. Vor allem die beiden Stücke „Spire“ und „Før“ sind typisches Beispiele für zeitlose Klangkunst, welche auch in 50 Jahren nichts an Attraktivität einbüßen werden. Man wird auf jeden Fall seine persönlichen Highlights auf dem „Ferd“ selbst finden. Wer sich gerne treiben lässt, auf einer Woge endloser Romantik mit melancholischen Segeln, für den ist das neue Album „Ferd“ der ideale Gefährte. Man wird sicher einige schöne Stunden mit der Musik von Ole-Bjørn verbringen, um in der Zukunft gerne an diese Augenblicke zurückzublicken. Leise und vertraut vermag diese Musik in die tiefste Ecke der Seele vorzudringen. Man muss an dieser Stelle den Komponisten auch ein Kompliment machen für ein Erstlingswerk einfach rund um gelungene Klangästhetik. Einzig ein kleiner Kritikpunkt bleibt: Mit 19 Minuten Gesamtspielzeit hätten 2-3 Titel mehr dem Werk etwas besser gestanden. Release ist der 24. Februar 2023 über Moderna Records, das Label wird immer mehr zu einem wahren Leuchtfeuer an heraustragenden Komponisten im Bereich der modernen Klassik. Links zu Ole-Bjørn Talstad:
Ferd - Songliste/Dauer:
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Februar 2024
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