Experimentierfreude im Post-Rock
Es ist immer faszinierend zu sehen, wie sich Bands und Musiker in den Jahren entwickeln, seit man sie zum ersten Mal vorgestellt hat. Viele haben mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen, verlaufen dann sehr oft positiv. Dieser Aspekt gilt auch für die fünf Briten von Oldernar, hat man im August 2016 mit der EP „All Four Waves“ einen soliden Grundstein gelegt. Zitat der Rezension von damals bei uns: „Oldernar sind eine aufsteigende Formation und werden mit ihrem vielschichtigen Stil sicher einige Musikliebhaber ansprechen.“ Auf dem neuen Werk „Collective Frequencies“ wird dieser Weg daher konsequent auch weitergeführt.
War auf dem Debüt schon die große Freude daran, mit Strukturen aus dem Post-Rock zu experimentieren, hat man auf Collective Frequencies diese Experimentierfreude noch weiter ausgebaut. Stilistisch ist die Musik der Briten nicht in einfache Schubladen zu stecken. Zwar dominieren die Post-Rock Anteile schon mehr, doch die Einflüsse aus dem progressiven Rock und dem Alternativen wurden weiter ausgebaut. Auch auf ihrem zweiten Werk sind die experimentellen und elektronischen Klangstrukturen ein Markenzeichen von den Fünf.
Weiterentwicklung der Band seit der Debüt EP
Oldernar verpassen ihrer Musik im Prinzip auch einen Kontext. Auf dem Debüt drehte sich alles um das Meer, Collective Frequencies hat mehr den Anstrich von Fiction. Sehr passend auch instrumentalisiert mit Elektronik und berauschenden Gitarrenstafetten, die dynamisch und komplex in Szene gesetzt wurden. Die progressive Bandbreite dieser Gitarren ist in moderner Manier gehalten, Tempo und Aggressivität variiert zwischen ausufernd kraftvoll und gemäßigt. Anerkennung gebührt den Briten für die Vielfalt und Variationen der Stücke auf dem neuen Werk. Sehr flexible Hörkost wird einem geboten. So ist es nicht verwunderlich, dass sich energiegeladene Stücke mit ruhigen, fast schon nachdenklichen Stücken abwechseln. Hat man mit „Universal Language“ einen mitreißenden Opener, so agiert danach „The Art of Being“ mit leicht verträumtem Post-Klangwelten. Dass Oldernar auch modernen Post-Rock zelebrieren können, beweisen die Briten auf dem Stück „Hopes of a Better Fiction“ und vor allem auf dem Titeltrack der EP. Mit der Mischung aus elektronischen Klangsphären und eingängigen Gitarren erkennt man auch sofort, in welcher Weise die Fünf sich seit ihrem Debüt weiterentwickelt haben. Auch wenn Oldernar der ganz große Durchbruch noch verwehrt bleibt, so legen sie kontinuierlich ein erweitertes Musikverständnis und Entwicklung an den Tag. Die EP will kein Gradmesser im Genre sein und das muss sie auch nicht. Dafür sind die Briten viel zu eigenständig in ihrem Stil und der Musik. Collective Frequencies ist daher für Musikfreunde geeignet, die frischen Wind im Musikbereich suchen. Stimmig und mit dem Hang zur Experimentierfreude kann Oldernar sicher Ihren Freundeskreis mit der neuen EP erweitern. Links zu Oldernar:
Collective Frequencies Songliste:
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Februar 2024
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