Fragile und zartbesaitete Klanglandschaften
Ab und zu kommt es vor, dass man in der internationalen Musiklandschaft auf wirklich herausragende Künstler stößt. Man muss nur die Augen und vor allem die Ohren ein wenig offenhalten. Einer davon ist Václav Benda mit seinem Kunstprojekt Noirepolde aus Prag. Der Komponist und Pianist veröffentlicht diese Tage seine neue EP „Songs from Nowhere“. Schon die ersten Klänge davon nehmen einen sofort gefangen mit einem sehr starken Zauber aus charismatischer Neoklassik. Doch die EP hat noch mehr zu bieten. Sie tendiert zu einer Perle im Genre zu werden.
Wundern tut einem im musikalischem Bereich nichts mehr – auf der Welt gibt es genug Menschen, die mit dem Klavier wahre Wunder der zeitgenössischen Klassik vollbringen. In Moll in Dur, doch wenn es jemanden gelingt, mit den ersten Tastaturanschlägen am Piano einen schon aufzuzeigen, welche Atmosphäre imstande ist zu erschaffen – das schafft nicht jedem. Václav Benda ist ein Virtuose, ein Mensch, der für die Musik lebt, das bringt seine aktuelle EP definitiv herüber. Dabei beschränkt sich der Pianist nicht nur auf reine Klaviersonaten, auf dem Werk wartet die ein oder andere Überraschung mit kleineren Einschüben elektronischer Natur.
Die fast schon fragilen und zartbesaiteten Klanglandschaften verströmen ein Bild von Vollkommenheit und Sehnsucht. Klavierwogen, die sich ergießen in ein Meer gefühlsbetonter Klangfarben. Angesiedelt zwischen typischer Frahm‘scher Melancholie und alt-klassischer Grazie. Melodische Blüten werden auf sehr emotionale Art zum erblühen gebracht werden und diese auf dem Hörer herabregnen, als Metapher sozusagen. Traurig klingend, nicht selten regelrecht trist, aber dann auch wieder euphorisch melodisch, und auf jeden Fall immer sehr emotional und ergreifend, im Gegensatz zur unterkühlten, bedrückenden Distanz herkömmlicher Kammermusik am Klavier. Mit Leichtigkeit und Fingerfertigkeit
Man mag auch keines der insgesamt 8 Stücke besonders hervorheben, doch „Nocturnum“ oder „Monumentum“ sind wahre Aspekte von pianistischer Kunst im Genre. Der Prager macht es an diesen Songs auch sehr deutlich - Er lässt den Hörer innehalten, ohne sich dem Stillstand hinzugeben mit vielschichtigen Arrangements am Klavier. Zwar steht selbstredend das Instrument im absoluten Mittelpunkt, trotzdem werden die dynamischen und komplexen Notenmuster mit klassischen Instrumenten hin und wieder hervorgehoben, zu einem traumhaften Klangerlebnis. Mehr gibt es zu „Songs from Nowhere“ nicht zu sagen, man muss es einfach hören und fühlen, wenn Václav Benda mit Leichtigkeit und Fingerfertigkeit über die Tasten gleitet - dezent und einfühlsam. Tatsächlich ist die EP ein kleines Juwel im Genre der modernen Klassik. Wie in unserem Essay erläutert, fällt diese EP in die Kategorie von klassischer Musik, die ein idealer Ruhepol zum Entspannen und Innehalten ist. Relevante Links:
0 Comments
Leave a Reply. |
Labels
Alle
"Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft." Autor:
Archiv
Februar 2024
Hier geht es zur alten Seite von Gezeitenstrom auf Blogger.com
|