Ein Album zum dahinschmelzen.
Der Klang von Schnee, vermischt mit emotionalem Tiefgang handgemachter Musik aus Skandinavien – das neue Album von Mirja Klippel jetzt im April 2021 erzählt eine tragische Geschichte im akustischen Gewand. „Slow Coming Alive“ beschäftigt sich mit der Welt der Gefühle auf einer beispielhaften Art und Weise. Mit dem Debütalbum aus dem Jahre 2018 hat die Finnin einen beeindruckenden Grundstein gelegt. Mirja Klippel und ihr Companion Alex Jønsson bleiben nach wie vor die Wurzeln im Genre der Singer/Songwriter treu, erweitert den cineastischen Rahmen auf dem neuen Werk mit neuen Facetten aus anderen Musikbereichen zu einer wahren Perle in der Musik.
Mit dem Debüt „River of Silver“ landete Mirja Klippel einen wahren Achtungserfolg. Wer die sympathische Finnin, die in Dänemark lebt, noch nicht kennt, dem sei das Interview mit ihr auf dieser Seite an das Herz gelegt. 2016 wurde sie in Dänemark als beste Singer/Songwriterin ausgezeichnet. Ausschlag dafür war die frisch erschienene EP „Lift Your Lion“, die sie quasi über Nacht zur nationalen Musikgröße machte. Das neue Werk „Slow Coming Alive“ beschreibt die Geschichte eines Mannes, der mit stiller Hilfe seiner Frau dazu übergegangen ist, sich selbst als gottgleich anzusehen. Eines Tages wacht seine Frau auf und verlässt ihn, was ihn dazu zwingt, sich seiner eigenen Menschlichkeit zu stellen. Für beide beginnt nun der Prozess, langsam gefühlvoller, lebendiger zu werden. Das Album schiebt wie ein Lichtstrahl nach und nach die dunklen Wolken im Inneren der Seele beiseite und entfacht viele Funken der skandinavischen Melancholie und Verbundenheit.
Musik, die mit sehr viel Herz und Seele ausgestattet ist
Spätestens dann, wenn die Dame anfängt auf Finnisch zu singen, purzeln die Tränen zu Boden und die Gänsehaut breitet sich auf dem ganzen Körper aus. Man kann es drehen und wenden, was das Album in einigen Titeln zu bieten hat, ist die reine Essenz skandinavischer Melancholie, die so einzigartig ist auf unserer kleinen Welt. Stilistisch werden Klangfarben aus den Musikbereichen von Folk, dem Alternativen und natürlich dem Genre der Singer/Songwriter unter der sanften Stimme von Mirja Klippel zum Erblühen gebracht. Darüber hinaus erreicht das Werk die emotionale Tiefe durch den Einsatz von klassischen Instrumenten. Cello und Violine agieren als gefühlvolle Einschübe in den Klangstrukturen, neben folk- typischer Instrumente. Leitinstrumente bilden wie im Vorgänger die Gitarren, passend in den gefühlvollen Gesang eingebettet und unterstreichen den endlosen Ozean an Gefühlen, welche das Album im Gepäck hat. Die so ausgearbeiteten Schichten der Emotionalität nehmen immersive Dimensionen an, eine intime Atmosphäre voller Empathie. Auf „Slow Coming Alive“ herrscht daher häufig ein ruhiger Grundton zwischen Instrumente und Stimme vor, der hin und wieder leicht impulsiv aufflammen kann. Falls man in Suomi überhaupt impulsiv werden kann. Man ist fasziniert von der Wirkung dieser handgemachten Musik, die mit sehr viel Herz und Seele ausgestattet ist. Sie schlägt mit einer Melancholie ein Buch voller Gefühl und Romantik auf, gute Beispiele sind die Titel „The Lake“, oder das traumhafte, rundum gelungene „Posliinikaviot“, bei dem man unweigerlich am verschneiten Gipfel am Rovaniemi versetzt wird. Eine gefühlvolle Ballade, bei dem Sängerin und Begleitung zur Hochform auflaufen und Zeit für ein paar Minuten nicht existent scheint. Etwas belebter agiert „Human Touch“, mit einem homogenen Musikgefüge aus Klangattributen aus dem Bereich Folk und Alternativen. Insgesamt hat das Album 9 sehr abwechslungsreiche Stücke zu bieten bei einer Gesamtspielzeit von fast 45 Minuten bleibt dem Hörer sehr viel Zeit, seine eigenen Gefühle bei hochästhetischen Klängen zu erforschen. Es erstaunt einen auch immer wieder auf das Neue, mit den wenigen Mitteln es Künstler schaffen, eine so dichte Atmosphäre hervorzaubern zu können. Die große Stärke von „Slow Coming Alive“ ist eine akustische Bildsprache, die man als Künstler zwar anstrebt aber selten erreicht. Mirja Klippel ist so ein Ausnahmetalent mit einem exorbitanten Musikverständnis und einem Herzen, wo Licht und Schatten, Schmerz und Glück keine unbekannte Materie sind. Veröffentlicht wird das 2. Album wie der Vorgänger über Stargazer Records, am 16. April 2021 und erhält vom Magazin eine klare Empfehlung. Links zu Mirja Klippel:
Slow Coming Alive - Songliste/Dauer:
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