Debüt aus Griechenland im Post-Bereich.
Wer in letzter Zeit nach attraktiven Neuerscheinungen im Musikbereich des Post-Rocks gesucht hatte, wurde ein wenig enttäuscht. Denn in diesem Musikgenre herrscht aktuell ein wenig Flaute, wohl dem Sommerloch geschuldet. Abhilfe zu diesem unglücklichen Umstand könnte die Band Message in a Cloud aus Griechenland beisteuern. Denn die fünfköpfige Band veröffentlichte vor ein paar Tagen das Debütalbum „Anassa“. Auch wenn viele Musikelemente ihren Einfluss auf Anassa sich wiederfinden, so versucht das Debüt einen ausgewogenen Spagat der beiden Post-Genres.
Die Wurzeln von Message in a Cloud reichen zurück bis in das Jahr 2014. Damals als Soloprojekt von Gitarrist Nikos Loukopoulos gestartet, ist die Bandhistorie eine typische für viele andere Formationen. Athen war schon immer kulturell einzigartig auf dieser Erde und so formte man eine starke Besetzung aus unterschiedlichen Musikern. Hauptsächlich aus dem Bereich Metal, Doom und Shoegaze fanden die Griechen ihren Post-Stil, der auf Anassa verewigt wurde. Auch wenn marginale Ausflüge sich in genannte Musikgenres auf dem Debüt wiederfinden, bleibt es ein atmosphärisches Klangwerk.
Anessa ist ein solider Grundstein
Message in a Cloud stehen zwar noch am Anfang einer möglichen Karriere, doch das breite Musikverständnis der Bandmitglieder dürfte dazu beitragen, eines Tages den Durchbruch zu schaffen. Besonders auffällig sind expressionistische Bögen, die mit progressiven Ebenen zu einer eingängigen Klangstruktur verfließen. Ebenso wissen die dynamischen Wendungen in den Stücken zu überzeugen, von rabiat-brachialen Gitarrenausbrüchen bis zu ruhigen, atmosphärischen Momenten sind fast alle 6 Songs auf dem Debüt aufgestellt. Die Gitarrenarrangements sind genretypisch auf energische Kaskaden eingestimmt, lobenswert auch die Arbeit am Schlagzeug, dass manchmal bis zur Ekstase aufläuft. Selbst minimale Klangfarben aus dem Bereich der Neoklassik haben die fünf Griechen aufzubieten, im Opener „Hellena“ besonders ausgeprägt. „Apophenia“ mag es anfangs wie ein gewöhnliches Stück auf Anassa daherkommen, verzückt mit fortschreitender Dauer mit einem euphorischen Ende im Gewand des modernen Post-Rocks, Dank fantastischer Gitarreneruptionen mit Garantie auf Gänsehaut. „The Need and the Needle“ kann ruhig als Highlight auf dem Album angesehen werden. Hier entfalten die Griechen ihr volles Potenzial in den beiden Post-Bereichen. Treibend, aufwühlend und mit sphärischen Klanglandschaften abgerundet. Und wer es mal wieder so richtig krachen lassen will, ist bei dem letzten Song „I Decomposed A Song Today“ bestens aufgehoben. Message in a Cloud haben auf dem Debüt eine breit gefächerte Auswahl zu bieten und das ist auch ein kleines Problem. Als könne und wolle sich die Band ihrer musikalischen Vergangenheit in den Bereichen vom Metal nur schwer entsagen. Dass man diesen Aspekt problemlos abstreifen kann wie Fesseln, beweisen die starken Stücke The Need and the Needle & Apophenia. Vielleicht müssen die fünf Griechen ihren Weg noch finden und das Debüt ist ein recht guter Kompass dafür, welche Stücke bei den Fans besser ankommen. Anessa ist ein solider Grundstein dafür und braucht sich nicht verstecken vor der Konkurrenz, dafür ist es technisch sauber ausgearbeitet und hat einige Highlights zu bieten. Links zu Message in a Cloud:
Anassa-Songliste:
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Februar 2024
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