Verträumtes Ambient aus Prag.
Reden müssen wir an dieser Stelle über das Musikprojekt Mazoch. Mit dem Album „Gray Scales", welches vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, gibt es eine Perle im neoklassischen Ambient zu bestaunen. Der kreative Kopf dahinter ist Petr Mazoch aus Prag, mit dem Klavier als Hauptelement kombiniert er oft damit mit akustischen Schleifen in einem sehr atmosphärischen Gewand. Doch auch andere Musikbereiche finden Einfluss. Damit formt der Komponist einen sehr meditativen Klangteppich auf seinem neuen Album, das durchaus zu überraschen weiß.
Petr Mazoch ist ein aufsteigender Stern am Firmament des atmosphärischen Ambient. Dabei ist der Name keine unbekannte Größe, er ist der Veranstalter des Piano Day Prague und andere, nationale Events. In den letzten zwei Jahren wurden seine Kompositionen in die Piano Day Playlist aufgenommen. Der Aspekt der Natur ist auf dem aktuellen Album der akustische Rahmen, ein cineastische Reise durch nebelige Täler und Wälder werden vom Komponisten auf die Bildfläche gemalt. Das Album Grey Scales ist eine Sammlung von neun Arrangements introspektiver, melancholischer Aura, die in der häuslichen Umgebung hauptsächlich digital oder auf Kassette aufgenommen wurden. Das zentrale Instrument ist ein akustisches Klavier, begleitet von Genre-typischen Instrumenten, wie die akustische Gitarre, Xylofon oder der Violine, eingespielt von Anna Štěpánová.
Eine Aura aus Bodenständigkeit und Verbundenheit
Das homogene Klanggefüge ist ausgesprochen ausgewogen und hält die Waagschale der Musikbereiche aufrecht. Einflüsse aus dem Folk, dem Ambient, Singer/Songwriter und Facetten der Neoklassik werden mit gefühlsbetonter Instrumentalisierung zu anmutigen Klangstrukturen verwebt. Die emotionale Tiefe erreicht Petr Mazoch durch den Einsatz von klassischen Instrumenten, über allen thront das Leitinstrument Klavier, das sensibel und gefühlsbetont eine Aura aus Bodenständigkeit und Verbundenheit symbolisiert. Marginale Elektronik und Naturgeräusche runden ein sehr stimmiges Bild von Gray Scales ab. Es ist eine emotional geladene Akustik, die den Tanz von Schmetterlingen in der Mittagssonne beschreiben oder bei den man an verregneten Tagen aus dem Fenster blickt und den Klang der Tropfen an der Scheibe lauscht. Petr Mazoch ist durch und durch ein Romantiker, welche er auch auf dem Zuhörer überträgt. Gray Scales enthält 9 unterschiedlicher Songs, die mal mehr, mal weniger das melancholische Gefüge auf einem hohen Grad heben. Man wird auf verträumte Stücke stoßen, einige regen zum Nachdenken an und andere wieder strahlen das endlose Gefühl von Naturverbundenheit aus. Einige Stücke bilden reine Klangsonaten, andere sind in einer gewisse Minimalität gehalten, um den Hörer auf eine klangliche Reise zu entführen. Gute Beispiele finden sich in den Stücken „Heron“ oder „Well in a Field“. Neoklassische Klangästhetik, auf einer sehr sphärischen Ebene angesiedelt. Generell erreicht die Atmosphäre eine starke, immersive Erfahrung, die stark auf dem Hörer abfärbt. Das beginnt schon im Eröffnungsstück und Paradebeispiel vom Album - „Narwhals“. Das Album hat aber auch mehr zu bieten. Stücke wie „Ripples“ glänzen durch das Zusammenspiel von Klavier und Akustikgitarre, lässt einem so richtig wehmütig werden. Ebenso das ruhige und verträumte „Landscape With No Men“ trägt dazu bei, einen romantischen, melancholischen Schleier auf den Hörer auszubreiten. Fasst man zusammen, ist Petr Mazoch ein Ausnahmetalent und legt einen weiteren Grundstein mit dem Album „Gray Scales, um es ganz weit zu bringen. Eingängig und mit Gefühl vorgetragen sind sie alle der 9 Stücke auf dem Album, auf dem hoffentlich noch einiges folgen dürfte. Es ist mit viel Seele und Herzblut komponiert und folgt einer expressionistischen Interpretation vom Prager Komponisten. Durchaus empfehlenswert. Die digitale Version kostet gerade mal 4 Euro, eine sehr günstige Investition in ein Album, das einige Klangperlen bereithält. Links zu Mazoch:
Gray Scales - Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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