Debütalbum mit skandinavischer Seele.
Ende März erscheint ein schwedischer Komponist auf der musikalischen Bühne mit seinem Debütalbum, dass sicher im Bereich im neoklassischen Ambient für Aufsehen sorgen dürfte. Martin Mileros kommt aus Malmö und sein Album „Reminiscence“ legt einen festen Grundstein für eine anstrebte Solokarriere. Das Musikverständnis von Herrn Mileros ist außergewöhnlich hoch, sein Repertoire umschließt ein breites Band, eingeschlossen auch dem Musikbereich des Post-Rocks und natürlich die moderne Klassik im Allgemeinen. Auf dem Debüt werden die Wörter „Ambient“ und „Klassik“ auf ein eigenes Niveau gehoben, ganz im charmanten Stil einer skandinavischen Seele.
Viel gibt es leider nicht aus der Biografie des Schweden zu erzählen. Martin Mileros ist mit klassischer Musik aufgewachsen und geschult, seine früheren Arrangements sind in Postrock-Bands wie "Sagor Som Leder Mot Slutet" und in einigen Videospiel-Trailern zu hören. Im kürzlich erschienenen schwedischen Film "Iris" hat der Komponist viel für die Atmosphäre dank eindrucksvollen Musikstücken beigetragen. Nimmt man aus diesen Erfahrungen die gewisse Essenz aus musikalischen Verständnis und emotionaler Bandbreite der skandinavischen Mentalität, so entstehen hoch atmosphärische Stücke, wie sie auf dem Debütalbum ihren Platz finden.
Reinste und tiefste Melancholie
Die große Stärke von Reminiscence liegt in der Instrumentalisierung, die durchaus orchestrale Ebenen besitzt. Klassische Instrumente wie Klavier und die Violine (gespielt von Wojtek Mileros) sind in vielen Stücken gleichgestellt, hin und wieder dominieren die sehr gefühlvollen Klavierpassagen aus reinster und tiefster Melancholie. Neben den orchestralen Bögen darf man sich auch über moderne Klangstrukturen erfreuen, elektronische Spitzen am Synthesizer bilden recht oft den passenden Klangrahmen. Die Stimmung ist größten Teils sehr romantisch veranlagt, aufgelockert mit dynamischen Klangteppichen der euphorischen Art. Diese Klanglandschaft behält einen affektiven Touch inne, welcher auch von Lied zu Lied weitergetragen wird. Recht expressionistisch klingen die Stücke, die doch sehr gefühlsbetont ausgefallen sind auf dem Album. Das skandinavische Herz scheint in fast jeden Stückes auf dem Album sehr melodisch durch. Insgesamt 10 Stücke bietet das Album mit einer Spielzeit von rund 50 Minuten hat man jede Zeit der Welt, sich tragen zu lassen von einem ästhetischen Glanz in der klassischen Musik mit modernen Facetten. Vor allem die sensiblen und melancholischen Balladen drücken dem Album einen Stempel auf, der nahezu zeitlos ist. Sehr gute Beispiele dafür sind die zwei Lieder „Sonoluminescence“ und „A place for Shelter“. Ruhige und intime Klavierstücke, die mit emotionalen Streicher Arrangements so richtig das Herz durchbohren. Wenn hier Tränen fallen, dann ist das die Kunst eines Komponisten, der es versteht, cineastische Aspekte mit der Seele des Hörers zu verknüpfen. Ein Eckpfeiler für beide Musikbereiche
Zu fesseln wissen auch die beiden Eingangs-Stücke „Map of meaning" und „Saudade“, eine gelungene und zauberhafte Interpretation im Bereich der Neoklassik. Das homogene Gefüge aus Instrumentalisierung und der atmosphärischen Komponente ist hier auf ein traumhaften Hörgenuss verwebt. Dicht verpackte Polyfonien verbinden sich aus der modernen Klassik zu einem sphärischen Erlebnis. Den Kontrast dazu bieten die beiden letzten Stücke „Distant Lights“, welches Wellen an Gänsehaut beschert und „She soars over the stillness“, ein sehr modernes Stück aus dem Genre des Ambient, welches gegen dem Ende noch einmal alle Register der künstlerischen Schaffenskraft von Martin Mileros zieht. Generell kann man festhalten, Martin Mileros ist mit seinem Debütalbum ein großartiger Wurf gelungen, an dem sicher viele Freunde der klassischen Musik und des Ambients gefallen finden. Ein sehr charmantes Debüt mit viel Instrumentalisierung und ein Eckpfeiler für beide Musikbereiche. Es stimmt einen immer wieder freudig, dass es noch so großartige Künstler im klassischen Sinne gibt und man hofft, dass viele folgen. Dass Martin Mileros eines Tages für internationale Filme die Musik dazu zu Schreiben angefragt wird, ist durchaus eine Realität in der Zukunft. Das Potenzial ist allemal dazu vorhanden. Veröffentlicht wird Reminiscence am 28.03.2019, einen Tag vor dem beliebten „Piano Day“. Links zu Martin Mileros:
Reminiscence Songliste / Dauer:
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