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Skandinavische Perle in der Neoklassik.
Immer wieder findet man auf Bandcamp, Spotify & Co kleinere Perlen, die es verdient haben, diese etwas näher zu beleuchten. Wie auch in diesem Fall Luke Duffy aus Island. Ja, die kleine Insel und ihre Musiker im Atlantik ist immer ein paar Zeilen wert. Die aktuelle EP von Duffy „Telltale Signs“ kann durchaus im Musikbereich der modernen Klassik als Bereicherung angesehen werden, denn die Stücke spiegeln eine gewisse Intimität und Fragilität wider, was dem Genre immer gut zu Gesicht steht.
Luke Duffy ist so ein Komponist und Pianist, der schon lange Musik komponiert und arrangiert, jedoch immer etwas unter dem Radar agiert. Geboren in Irland, lebt der Musiker nun in der Hauptstadt von Island, Reykjavík. Seine aktuelle EP Telltale Signs folgt der letzten EP Sundown vom Frühling 2019, ebenfalls ein kleines Musikjuwel. Trotzdem bedeutet sein aktuelles Werk ein gewisser Ankerpunkt für sein Leben. Duffy selbst dazu: „Inmitten eines ziemlich hektischen Sommers mit vielen neuen Ereignissen in meinem Leben waren diese Stücke die einzigen, die mich zu Routine und Normalität ermutigten. Gleichzeitig fühlte sich die Musik selbst so an, als wollte sie nicht stehen bleiben.“
Die Identifikationsschwelle mit der Musik ist exorbitant
Sehr feinfühlig und gefühlsbetont sind die Kompositionen auf der EP, strahlen eine romantisch-melancholische Note aus. Allen voran das Klavier ist der emotionale Dreh und Angelpunkt, sanft ummantelt mit sehr marginalen Echo-Effekten. Sehr gelungen ist daher die ästhetische Mischung aus neoklassischen Akzenten und emotionalen Klavierbögen vom Isländer ausgefallen. Auf expressionistischer Weise erklingen die emotionalen Klangfarben, strahlen mal heller oder seichter, um ein malerisches Gesamtkonzept zu hinterlassen und verströmt an vielen Stellen eine tiefe Verwurzelung zu klassischen Ursprüngen. Das Spiel auf dem Klavier ist immer dynamisch und gefühlsbetont, die Liebesbeziehung von Künstler und Instrument schwingt in jeder Note mit. Die Identifikationsschwelle mit der Musik ist exorbitant beim Hören der Stücke. Als hätte der Isländer ein Buch aufgeklappt, um bestimmte Ereignisse bei einem Selbst in einer musikalischen Sprache zu erzählen. Insgesamt bietet die EP vier dynamische und unterschiedliche Stücke, bei dem einem ganz warm um das Herz wird. Die Symbiose aus Emotionalität und Klang geht schon sehr unter die Haut, man schließt die Augen und lässt sich dank der Akustik sanft auf weichen Wolken betten. Sehr ausgeprägt bei den beiden Stücken „Returning“ und „Taking Flight“. Diese Musik hat mit ihrer meditativen Art durchaus das Zeug, in vielen Lebenslagen ein treuer Begleiter zu sein. Zum Abschluss bleibt der Gedanke, dass die Musik von Luke Duffy weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus ihre Liebhaber finden mag. Die Musik ist dazu prädestiniert, eines Tages mit internationalen Größen in einem Atemzug genannt zu werden. Die EP ist definitiv eine Perle in diesem Musikbereich und jedem an das Herz zu legen, der feinfühlige Klaviersonaten schätzt und liebt. Eine perfekte Ergänzung in jeder Musiksammlung sozusagen. Klassische Musik aus Island war dafür schon immer ein Garant, auch mit der EP Telltale Signs von Luke Duffy. Links zu Luke Duffy:
Telltale Signs Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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