20 Minuten pure Melancholie.
Ich bin gerade in der Stimmung, über Musik zu schreiben, die mir Energie und Kraft gibt. Die mich zum Reflektieren einlädt, die um mich herum flattert, wie ein Schmetterling, an einem Sommertag. Luca Longobardi mit seiner aktuellen EP „White sky, Small leaves, Blue hands“. Ein Virtuose am Klavier, das ist unbestreitbar. Ein Musiker mit Herz und Seele, der zwar immer behauptet, seine Werke wären Improvisationen, die nicht nach Aufmerksamkeit streben, doch da liegt er falsch. In jeder Note schwingt so viel Herzblut mit, dass man darin erkennt, was für ein Mensch der Italiener ist. Einer, das Musik und Empfindungen zusammen fließen lassen kann.
Luca Longobardi muss man nicht weiter vorstellen. Ein begnadeter Musiker, der immer wieder neue Ansätze und Wege für sich entdeckt, Musik zu erschaffen. Sei es im neoklassischen Spektrum oder dem des Ambient. Auf der Welt gibt es nur wenige Komponisten, die mit so einem exorbitanten Musikverständnis gesegnet sind. Wenn Musik eine Sprache ist, dann versteht sie jeder Mensch auf dieser Erde. Seine Musik kommt dem sehr nahe, sie erzählt immer von den Gedanken, die Seele vom Italiener, es ist schwer in Worte zu fassen, was genau die Inspirationsquelle ist. Gedanken, Gefühle, Dinge aus dem Alltag oder die pure Auffassungsgabe beziehungsweise das Verständnis für Klang und Musik.
Klangblüten, die man schwer wieder loslassen möchte
Luca schrieb mir: „I mean, I used to write and play music like this but don’t release it very often“ – was ich für einen Fehler halte. Das sollte der Komponist wirklich öfters tun. Seine EP lebt vom fragilen Spiel auf dem Klavier, gefühlsbetont und voll auf einprägsame Melodien. Dazu elektronische Nuancen, die in einzelnen Stücken den Rahmen bilden. Man muss verstehen, auch wenn man ihn zum ersten Mal hört: Luca Longobardi besitzt eine Aura, eine Magie in seiner Akustik, die einen bannt und mit Magie überzieht. Das war schon immer so, das ist mit der aktuellen EP nicht anders. Der Expressionismus und die Improvisation ist immer ganz weit oben angesiedelt. Als ob er sehr genau weiß, was Musik und Gefühle in einem auslösen können. Melancholie auf einer Ebene, die mit dem Klavier pure Essenz in einem auslöst. Das tut er sehr genau, auch wenn er sich quasi entschuldigt, neue Wege einzuschlagen, so ist man ihm dafür sehr dankbar. Für den Moment, den Augenblick, wenn die Musik der Einzige und tiefste Freund ist, der einem beisteht. Dass der Italiener am Klavier eine wahre Liebesbeziehung eingegangen ist, erleuchtet das Herz mit den Stücken „White sky“ das grandiose „Small leaves“ und „Blue hands“. Zeitlose Stücke, die sich nahtlos einreihen in einem Strudel, der einem durchaus noch lange beschäftigen wird. Ebenso wie das elektronische, aber minimale „Alpha“. Doch Small leaves ist eine akustische Glanzleistung. Eine, welches dem Hörer schwer durchbohrt mit seiner akustischen Klinge. Schmerzhaft und doch rein in der Botschaft: Bleib wie du bist, du bist eine Person, einzigartig und sensibel. Schau nach vorne, wenn niemand da ist. Ich, die Musik begleite dich. Musik oder essenzielle Kunst, beides trifft auf der neuen EP vom Italiener zu. Ich muss gestehen, die aktuelle EP ist einfach eine wundervolle Ode an die moderne Klassik und das neoklassische Ambient. Mit einer fragilen und sensiblen Seele und einem Klavierspiel, das fesselt und einem näher bringt an zeitlose Momente in der Vergangenheit. Persönlich halte ich Luca neben Ed Carlsen, Jameson Nathan Jones und einige Anderen für die Komponisten aktuell, die unsere Welt bereichern, mit Akustik und Musik, um sie zu einem Ort zu formen, wo jeder Mensch aufblicken kann. Wie eine Rose im Frühlingsmorgen. Klangblüten, die man schwer wieder loslassen möchte. Die einem immer wieder die Hand reichen. Da kann man kaum die nächsten Wochen erwarten, wenn nach und nach neue Stücke aus der Feder des Italieners emporsteigen, wie funkelnde Sterne. Veröffentlicht wird die EP am 10. Mai 2019. Links zu Luca Longobardi:
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