Lebendige Klangfarben
Sie stehen ja nicht erst seit Lights & Motion hoch im Kurs: Post-Rock Soloprojekte. Viele Musiker besitzen ein ausgesprochenes Musikverständnis, in dem sie in ihren Projekten voll und ganz aufgehen. Vor allem im asiatischen Raum sind viele begabte Komponisten auf Solopfaden unterwegs. Einer davon ist Zachary Shoegaze aus Singapur mit seinem Projekt Living Lights. Einen möglichen Grundstein für eine Karriere legt der junge Mann Anfang März mit dem Debütalbum „When the Storm Breaks“. Atmosphärischer Post-Rock im cineastischen Stil.
Kenner des Musikbereich ist die stetig wachsende Szene im asiatischen Raum längst aufgefallen. Shoegaze-lastiger Post-Rock ist in diesem Erdteil längst keine Nebenerscheinung und Nischenmusik mehr. Selbst europäische und amerikanische Bands buchen Asien fest in den Tour-Plan ein. Besucher sind fasziniert und überlegen sich, selbst zu der Gitarre zu greifen. Ob es bei Zachary Shoegaze auch so war, wissen wir nicht, dennoch ist seine Musik unter Living Lights durchaus eine ernstzunehmende Konkurrenz, denn sie ist vielseitig und doch eingängig.
Ein atmosphärisches Gerüst aus Gitarreneffekten und Kollagen
Stilistisch segelt When the Storm Breaks in bekannte Post-Rock Gewässer mit starken Einflüssen aus dem Shoegaze und Ambient. Sicher keine neue Innovation im allbekannten Sinne in diesem Musikgenre, doch Living Lights versucht, expressionistische neue Schritte zu gehen. Der akustische Rahmen bildet fast immer ein atmosphärisches Gerüst aus Gitarreneffekten und Kollagen, verwebt mit elektronischen Nuancen, dynamischen Abrundungen und kleineren Sprechgesängen. Diese Klangfarben tragen Züge aus Melancholie und Euphorie, gespickt mit progressiven und alternativen Ebenen. Schon allein die ersten beiden Stücke „Origins“ und „Promise of Light“ sind hervorragend komponiert und lassen dickes Potenzial erahnen. Vor allem die eingängigen Gitarreneffekte machen den Opener zu etwas Besonderes. „ Promise of Light“ ist dagegen pure Atmosphäre im Gewand des Ambient. Energischer agieren da die Stücke „Rage Against The Insurgence“ und „Death is Not Your Territory“ dank energischer Gitarreneruptionen. Ganz im Zeichen von modernen Post-Rock steht der Song „Here´s Not Here“. Der Klimax der Instrumente ist weit ausgebaut, allen voran die Gitarreneffekte sind auf einem hohem Niveau, oft gekoppelt mit experimentellen Schichten. Auch wenn einiges recht vertraut klingen mag, „When the Storm Breaks“ ist ein würdiges Debüt geworden. Ein Album, welches sich nicht verstecken muss, ganz im Gegenteil. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit hätte es in unserer Region schon verdient. Der eingeschlagene Weg ist sehr vielversprechend. Vielleicht erstrahlt „Living Lights“ eines Tages hell am Firmament im musikalischen Genre. Links zu Living Lights:
When the Storm Breaks -Songliste:
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Februar 2024
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