Helden des Post-Rocks
Auch wenn das Jahr 2017 sich so langsam dem Ende neigt, hält es nach wie vor einige interessante Überraschungen bereit. Wie zum Beispiel die Post-Rock-Gruppe Khara aus Mazedonien, die am 01. Dezember ihr Debütalbum veröffentlicht, über Fluttery Records. Das Label ist ja bekannt, sehr talentierte Musiker unter ihren Dach begrüßen zu können. „There Were Heroes Amongst Us“ wird mit großer Sicherheit ein festes Fundament für Khara legen, was die Karriere angeht.
Khara stammen aus Kumanovo, eine Stadt im nördlichen Mazedonien. Die Wurzeln der Band liegen im Jahr 2014, ihre ersten musikalischen Gehversuche gab es im Vorfeld mit der EP "This cruel, mournful circle“. Der Name Khara entstammt der mongolischen Mythologie. Ihr Debüt wurde 2016 aufgenommen, wobei alle Songs von den vier Mitgliedern zusammen komponiert wurden. Es wird den Zuhörer auf eine epische Reise durch die Geschichte führen. Es zeigt, was Leben wirklich bedeutet und wie es in Sekundenschnelle beeinflusst werden kann, wie Menschen außergewöhnliche Höhen erreichen können.
Was Khara auszeichnet, ist ein großes Musikverständnis des Post-Genre. Khara verschachteln traditionelle Gitarrenbögen mit modernen Facetten im Post-Rock, zelebrieren in ihren Stücken eine wahrhaftige Spielfreude. Die Klanglandschaften sind rundherum eingängig und euphorisch, selbst Bass und Schlagzeug formen ein homogenes Klanggefüge mit den Gitarreneffekten, die schon mal ekstatisch ausfallen können. Selbst experimentelle Nuancen haben Khara in den Songs auf dem Debüt eingearbeitet, ohne den Fokus auf die Melodie zu verlieren Tendenz für die Post-Rock Überraschung 2017
Man merkt zwar, dass auf There Were Heroes Amongst Us einige Parallelen von Größen wie Mono oder God Is An Astronaut auftauchen, doch behalten Khara trotzdem ihre Eigenständigkeit. Besonders wird man die Gitarrenbögen voller Enthusiasmus finden, die dynamisch agieren und mit einer Grundtextur ausgestattet sind. Den Klangrahmen bilden diese natürlich auch und sind darüber hinaus gefühlsbetont. Der Song „Narwhal“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie moderner Post-Rock einen das Herz höher schlagen lässt. Ein Stück auf dem Album, welches durchaus als Messlatte für das Genre herhalten könnte. Khara können es aber auch ruhig und bedächtig angehen, wie auf dem Stück „The Christopher“. Hier erschafft man eine verträumte und stimmige Atmosphäre, die langsam mit Tempo und Progressivität anzieht. „Ode To Edwin J. Hill“ beleuchtet im musikalischen Sinne die Heldentat des amerikanischen Soldaten auf Pear Harbor auf eine moderne Weise mit komplexen Gitarrenmustern. Interessanterweise besitzen einzelne Stücke auf There Were Heroes Amongst Us einen hohen Wiederspielwert und vor allem Erkennungswert. Besonders auffällig beim letzten Stück „To All Of You, Soldiers“, bei dem die Vier von Khara so ziemlich alle Register aus dem Post-Rock ziehen. Khara haben mit ihrem Debütalbum einen großen Schritt getan, um das Genre des Post-Rock so attraktiv wie möglich zu erhalten. Die Klangsphären stehen gleichermaßen wie für das Moderne und Traditionelle in diesem musikalischen Bereich. Ein sehr charmantes Album mit einer Tendenz für die Post-Rock Überraschung aus dem Jahre 2017. Sehr zu empfehlen! Eigentlich kaum ein Wunder bei dem Händchen von Labelchef Taner Torun. Links zu Khara:
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