Der Himmel für sphärische Post-Rock Fans
Auch die Post-Rocker von KHARA aus Mazedonien melden sich mit einem neuen Album zurück. Mit dem Debütalbum ‚There Were Heroes Amongst Us‘ aus dem Jahr 2017 landete die vierköpfige Formation einen echten Überraschungserfolg. Zitat aus unserer Review: „KHARA haben mit ihrem Debüt einen großen Schritt getan, um das Genre des Post-Rocks so attraktiv wie möglich zu erhalten.“ Vor ein paar Tagen erschien das zweite Album der Band, mit dem Titel „Heaven Can Wait“. Erneut zeigen hier KHARA, warum sie zu einem aufsteigenden Stern am Post-Rock Himmel zählen.
Kurz ein paar Zeilen zur Band, die noch nicht in den Geschmack der Vier gekommen sind: KHARA stammen aus Kumanovo, eine Stadt im nördlichen Mazedonien. Die Wurzeln der Band liegen im Jahr 2014, die ersten musikalischen Lebenszeichen gab es im Vorfeld mit der EP "This cruel, mournful circle“. Der Name Khara entstammt der mongolischen Mythologie. Ihr Debütalbum wurde im Jahr 2016 aufgenommen und 2017 über das Label Fluttery Records veröffentlicht, wobei alle Songs von den vier Mitgliedern zusammen komponiert wurden.
Verträumt und emotionell gestaltet
KHARA zelebrieren einen modernen Post-Rock, der seine Hörerschaft nicht lange suchen muss. Auffällig sind die dichten Klangstrukturen, die originell verwebt werden zu einem dynamischen Klangteppich. Man mag zwar einige Parallelen zu Post-Größen ausfindig machen, trotzdem beinhaltet der Stil der Vier genug Eigenständigkeit. Tendenziell stechen die typischen Gitarrenarrangements aus dem Post-Rock Bereich heraus, allerdings weiß die Band damit auch geschickt zu experimentieren. Die Musik ist verträumt und emotionell gestaltet aber auch verständlich gehalten, durchzogen von emotioneller Dichte. Im Bezug zum Vorgänger halten Nuancen aus dem Ambient deutlich mehr Einzug und bilden den akustischen Rahmen. Darüber hinaus kreieren die Mazedonier einen Post-Rock, der eingängig und melodisch zu gleich ist. Das liegt auf ein gut ausgewogenes Zusammenspiel aller Instrumente, zwar geben die Gitarrenbögen den Takt vor, doch Schlagzeug und Bass sind ebenfalls gleichwertig gesetzt. Natürlich glänzen die Gitarreneffekte in bester Post-Rock Umgebung, doch das Album hat mit seinem ätherischen Anstrich weitaus mehr zu bieten. Wie beispielsweise in den Titeln „Imagining Ghosts“ oder „Suddenly Awake“ - Stücke, welche an sphärischen, melodischen Post-Rock angelehnt sind. Ernst zu nehmende Konkurrenz zu etablieren GrößenDie dynamischen Schichten sind weitaus transparenter und prägnanter als auf dem Vorgänger. Das liegt daran, dass KHARA in Sachen Tempo und Agilität zwei Stufen runter schalten, ohne Einbußen an Spielfreude und Musikverständnis zu verlieren. Ein gutes Beispiel: Die gedankenverlorenen und atmosphärischen Klanglandschaften in Songs wie „Through The Darkness, We Became Men“ bescheren den Zuhörer Schübe und Wellen an Gänsehaut. Gitarrenarrangements, welche sich in das Musikherz bohren, und einem nicht mehr los zulassen. Die Tension in diesem Song ist besonders zu spüren mit seinen vielschichtigen Post-Rock Attributen. Auch wenn im Genre des Post-Rock dichtes Gedränge an musikalischen Talenten gibt, darf man KHARA schon als ernst zu nehmende Konkurrenz zu etablieren Größen im Post-Genre ansehen. Insgesamt beinhaltet das Album 5 Stücke, emotional und leicht aufbrausend zu gleich. Was vor vier Jahren begann und wo die Band heute steht, hat durchaus Anerkennung verdient. Heaven Can Wait legt einen weiteren Grundstein dafür. Links zu KHARA:Heaven can Wait Songliste / Dauer:
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