Skandinavische Träume.
Wenn eine Veröffentlichung über das sympathische Label Moderna Records ansteht, dann muss man sich sehr oft auf ein Highlight gefasst machen. Am Beispiel der Finnin Julia Andersson und dem Debütalbum „Dröm“ kann man erneut feststellen, warum moderne, klassische Musik ein Musikbereich ist, dem eine zeitlose Facette anhaftet. „Dröm“ bedeutet übersetzt „Traum“ und wie der Titel vermuten lässt, erwarten den Hörer sehr anmutig und friedvolle Klänge. Vorgetragen durch ein sehr empathisches Klavierspiel der Dame aus Skandinavien.
Julia Andersson wuchs in Finnland auf und erlangte mit ihrer Debüt-EP „Within, Without“ erstmals eine internationale Fangemeinde, was zu zukünftigen Kooperationen mit dem Label Moderna Records führte. Ihre Titel „Promise“ und „Sleepy“ Meadows waren Überraschungshits und spiegelten ihre fantasievolle, romantische Vision zeitgenössischer Klaviermusik perfekt wider. Generell kann man immer sagen, Musik aus Skandinavien besitzt eine gewisse Essenz aus Melancholie und Romantik, welche eine perfekte Symbiose aus Klang und Gefühl formen. Viele Künstler und Komponisten aus dieser Region besitzen diese in ihren Genen, Julia Andersson ist davon nicht ausgenommen mit ihrem frischen Debütalbum „Dröm“.
Skandinavisches Gewässer der pianistischen Klangkunst
Träume können ja alle Formen und Schichten annehmen. Welche, die wir im Herzen tragen, das sind oft die ruhigen und friedvollen. Frei nach Nietzsche: „Die größten Ereignisse — das sind nicht unsre lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“ Das Album unterstreicht mit seinen ruhigen und fragilen Stücken diesen Aspekt auf doppelter Weise. Sinnliche Augenblicke, voller Gefühl und Sehnsucht, emotional vorgetragen hauptsächlich nur mit dem Klavier als Leitinstrument. Dank expressionistischer Agogik, Dynamik und kleineren Tempoverschiebungen sind die Klangstrukturen harmonisch und eingängig komponiert. Es sind Sequenzen, die mit minimalen Mitteln ohne Mühe es schaffen, tief in das eigene Herz vorzudringen. Das Spiel auf dem Klavier ist sehr gefühlsbetont, die Liebesbeziehung von Künstlerin und Instrument schwingt in jeder Note mit. Es ist ein wahres Hörvergnügen, mit viel Empathie und Besinnlichkeit, inklusive ein paar Tangenten an leichter Euphorie kann man auf „Dröm“ in den insgesamt 10 Stücken vorfinden. Und so treten die Stücke „Svävar“, „Stilla“ und „Eftertanke“ auf dem Podest, um zu verzaubern und einem zu entführen in den Dimensionen, wo Träume geboren werden. Den Hörer die Hand zu reichen mit der Botschaft, sich einfach fallen zu lassen in ein skandinavisches Gewässer der pianistischen Klangkunst beflügeltet Empathie. Wenn der Mond majestätisch am Firmament thront, die Nacht alles in Stille hüllt und man den Tanz der Kerzenlichter bei einem Glas Wein anmutig mit den Sinnen verfolgt. Was dann noch fehlt, ist eine passende Begleitung in Form von Akustik. Ein letztes Puzzleteil, um eine zeitlose Atmosphäre zu erschaffen in diesen Momenten, an die man noch sehr lange daran denken wird. Tatsächlich ist die treibende Emotion auf dem Album ein romantisch, ruhiger und warmer Ton, der niemals eine dunkle Schattierung transportiert. Unter dem Label-Dach von Moderna Records ist Julia Andersson auch sehr gut aufgehoben, man kann da wieder nur gratulieren. Man kann daher festhalten, mit „Dröm“ geht am Himmel des neoklassischen Genres ein neuer Stern auf, der sicherlich noch in Zukunft heller strahlen dürfte. Der Grundstein ist mit dem Debütalbum schon sehr imposant ausgefallen, die skandinavische Melancholie fast zum Greifen, im akustischen Sinne. Es weiß auf seine ganz persönliche Weise zu überzeugen, mit dieser Magie. Release ist diese Woche am Freitag, dem 12. Mai 2023, wie erwähnt über Moderna Records und dürfte sich in so ziemlich vielen Playlisten von verträumten Klängen wiederfinden. Links zu Julia Andersson:
Dröm - Songliste/Dauer:
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