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Ein "Pool" an neoklassischen Perlen.
Jetzt im Herbst, wenn die Tage wieder kürzer werden, wenn selbst die Stimmen der Vögel zur Morgenzeit langsam verstummen und es allmählich kühler und kühler wird. Daher empfiehlt es sich, sein Herz der melancholischen Jahreszeit mit ihren bunten Facetten zu öffnen. Den passenden Rahmen der Akustik dazu – es gibt wahrlich viele Möglichkeiten. Bedenkenlos Empfehlen kann man das neue Album „Pools“ vom britischen Komponisten Jim Perkins, welches Anfang Oktober das Licht der Welt erblickt. Denn Pools ist wie der Nebel, der einen sanft umhüllt auf den musikalischen Pfad der Gedanken.
Mag der erste Absatz etwas poetisch klingen, so ist auch die musikalische Palette auf Pools aufgebaut. Doch bevor man auf das Album näher eingeht, ein paar Wörter zum Komponisten: Jim Perkins ist Gründer und Kurator des Plattenlabels Bigo & Twigetti, unter dessen Dach sehr bekannte Musiker wie Ben Crosland, Nathan Shubert oder Marika Takeutchi agieren. Jim Perkins hat als Komponist unter anderem am Institute of Contemporary Arts gearbeitet und schreibt Musik für Film, TV und Werbespots. Doch auch für das Genre der modernen Klassik sind seine früheren Werke nahezu zeitlose Kunstwerke. Sein Album „Constance“ aus dem Jahr 2015 brachte ihm lobende Kritiken von Presse und Musikliebhaber ein. Als klassisch ausgebildeter Musiker schöpft Jim aus den Kompositionstechniken seiner Wurzeln und unterwandert sie mit innovativen Aufnahmetechniken und Sounddesign.
Romantische Klangstrukturen, poliert mit empathischer Melancholie
Der große Punkt an Identifikation und gewissermaßen der Anker sind auf dem Album die ruhigen und beschaulichen Momente, die Pools zu bieten hat. Davon gibt es reichlich, hoch- romantische Klangstrukturen, poliert mit empathischer Melancholie. Tragende Rollen spielen die klassischen Instrumente, wie Klavier, Streich-Arrangements oder die Klarinette. Sensible Nuancen der Elektronik vollenden in einigen Stücken das Klangbild. Auffällig ist der cineastischer Anstrich, der mit Background-Gesang und orchestralen Einschüben generiert wird. Pools wirkt in erster Linie sehr auf den Hörer ein, auf die Art, damit man selbst seine Gedanken zu dieser feinfühligen und durchdringenden Melodien kreisen lassen kann. Sozusagen ist das Album der perfekte Ruhe“Pool“ in unserer hektischen und schnelllebigen Gegenwart. Eine weitere Stärke für sensible Seelen ist das Einfühlungsvermögen von dem Album. Fragile Klavierstücke mit warmen Schichten, die einem sanft umgarnen. Herausragend ist da der Titel „Enfolding“ und die Klaviersonate „The Wooden King“. Zweifelsohne kleine Meisterwerke mit atmosphärischer Symbolik. Hier steckt viel Liebe zum Detail, die einen sofort unter die Haut gehen lassen. Verträumte Klangfarben erwarten dem Hörer in den Stücken „As Light Moves“ und dem Titeltrack „Pools“. Vor allem die klug integrierten Spiele am Synthesizer verströmen ein Bild von magischer Entfaltung im letzten Titel. Dennoch am Stück „Enfolding macht Jim Perkins es an diesen Songs auch sehr deutlich - Er lässt den Hörer innehalten, ohne sich dem Stillstand hinzugeben mit vielschichtigen Arrangements und gefühlvollen Texturen. Ein zeitloses Stück Musik, welches noch lange im Herzen widerhallen wird. Eigentlich müsste die Musik von Jim Perkins ihre eigene Kategorie bekommen. „Ästhetische & akustische Melancholie“ käme dem sehr nahe. Pools bietet mit seiner melancholischen Klangvielfalt den passenden Begleiter für Einsame und Zweisame Stunden bei Kerzenschein, ebenso an tristen und grauen Tagen, bei dem man die Regentropfen am Fenster beobachtet oder gedankenverloren durch die herbstlichen Alleen spaziert. Quasi der ideale Soundtrack für verregnete und triste Wochenenden jetzt im Herbst. Jim Perkins hat ein denkwürdiges Album abgeliefert, dass Musik mit Gefühl stark verbindet. Veröffentlicht wird Pools am 03. Oktober 2019 über das hauseigene Label Bigo & Twigetti. Links zu Jim Perkins:
Pools Songliste / Dauer:
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