Der Klang von Schnee.
Neue Wege in der Musik zu entdecken und zu beschreiten, dafür steht der Komponist Jan-Dirk Platek schon sehr lange. Dass man als Rezensent seiner veröffentlichten Werke durchaus als Inspirationsquelle dienen kann, beweist sein neues Album mit dem schönen Titel „Polarklang“. Nicht das der Velberter es nötig hätte. Jan-Dirk Platek zieht Inspiration für seine Musikkompositionen aus so ziemlich allem, was ihn umgibt. Und so können seit Jahren Musikliebhaber fast monatlich mit neuen Titeln in der Regel rechnen. Anders als sein weiteres Hauptprojekt "We Deserve This", sind unter den Titeln des Namens meist neoklassische Stücke anzutreffen. Polarklang ist, ohne zu viel vorwegzunehmen, sein bis dato bestes Album geworden.
Auch ein Jan-Dirk Platek hat eine Faszination für den Klang- und Aufzeichnungsprozess, der ihn dazu ermutigt hat, seinen eigenen Kompositionspfad bei der Erforschung von reichen Klangtexturen und der Tongestaltung zu verfeinern. Der Musiker erreicht diese Ausdrucksweise durch eine intelligente Verschachtelung von Schichten aus der modernen Klassik, Tangenten aus dem Ambient und elektronische Nuancen, die allesamt ein homogenes Gefüge ergeben. Die akustischen Landschaften sind sehr flexibel und dynamisch, reichen von fragilen und melancholischen Gefühlswelten, bis hin zu empathischen und anmutigen Empfindungen.
Eine Spur von ätherischem GlanzDas neue Album ist mal mehr, mal minder melancholisch ausgelegt, trotzdem durchzieht dem Album eine Spur von ätherischem Glanz. Die Stimmung ist durch die Bank weg generell ruhig und moderat. Auch leicht lakonisch, aus den Lautsprechern ertönt direkt eine Einladung, die Augen zu schließen und sich gefangen nehmen zu lassen auf eine akustische Reise durch verschneite Berge oder Wälder. Sicherlich sind die elektronischen Einflüsse bei einigen Titeln sehr dominant, allerdings gelingt es Jan-Dirk Platek immer, den neoklassischen Bereich nie zu verlassen. Eine Kunst, die nicht jeder Musiker beherrscht. Der Dynamikumfang ist auf einem melodischen Niveau angesiedelt, Polarklang hält in Sachen auditive Wahrnehmung viel für den Musikfreund bereit. Insgesamt finden 10 Titel mit einer Spielzeit von ca. 35 Minuten den Platz auf den Album von Polarklang. Der Zuhörer kann das neue Werk interpretieren, wie er selbst gerne möchte. Polarklang, dass ist: der Klang von Schnee, wie er von Himmel auf die Erde fällt, die faszinierenden Tänze der Nordlichter bei Minustemperaturen oder der eisige Nordwind, der Dünen von Schnee in den Ebenen stapelt – In den Stücken auf Polarklang findet jeder Hörer seine eigene Ausdrucksweise. Vor allem die eingängigen und harmonischen Stücke wie das makellose und wirklich herausragende Stück „Eisblumen“. Auch Titel wie „Schneedecke“ oder „Kristalle“ hallen dann doch sehr lange dank einprägsamen Refrains und durchschimmernden Synth-Texturen im Ohr wieder. Atmosphärische Klanglandschaften mit emotionalen FacettenDie Klavieruntermalung dient oft als entspannende Komponente, welche sich ebenso oft auch in die elektronischen Strukturen nahtlos einfügt. Ebenfalls als reine Sonate funktionieren diese auf einem hohen Niveau. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn Stücke wie der Titelsong „Polarklang“ oder das sehr gefühlvolle „Nebelbänke“ einem Pinsel und Farbe reichen, um sich in seinen Gedanken sein eigenes Bild der Akustik zu malen. Auch „Gezeitenstrom“, welches anlässlich zum 7. Jahrestages von diesem Magazin komponiert wurde, hat mit minimalen Mitteln durchaus große Auswirkungen in der Welt der Gefühle. Vielen Dank noch einmal dafür, werter Jan. Die experimentelle und expressionistische Seite von Polarklang mit viel elektronischen Einflüssen wurde mit den Stücken „Spuren“ umgesetzt. Atmosphärische Klanglandschaften mit emotionalen Facetten ist das Gerüst auf Polarklang. Ein Album, dass sich sehr viel Zeit nimmt, um auf dem Hörer einwirken zu können. Jetzt, wo der Winter so oder so vor der Tür steht, kann das Album als perfekte, akustische Untermalung durchaus herhalten. Das hat einen Grund: Jan-Dirk Platek ist ein Musiker mit Herz und Seele, das kommt auf diesem Album sehr zu tragen. An den Kompositionen der einzelnen Stücke merkt man auch, wie tief diese Liebe reicht. Veröffentlicht wird Polarklang diesen Freitag auf allen gängigen Stream-Plattformen. Links zu Jan-Dirk Platek:Polarklang Songliste / Dauer:
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Februar 2024
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